Das Bianchi Aria E-Road ist bereits das zweite E-Rennrad des ältesten Bike-Herstellers der Welt. Haben die Italiener ihre Erfahrungen aus Modell Eins für das Aria nutzen können? Die Auflösung findet ihr hier.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test

Bianchi Aria e-Road | 12,13 kg | 4.999 € | MAHLE ebikemotion X35

Die Celeste-farbene Schönheit aus Italien ziert sich im unverwechselbaren und zeitlosen Bianchi-Design. Markentypisch ist auf der hochwertigen Oberfläche des Carbonrahmens viel los – Fans lässt das die Herzen höher schlagen! In den Aero-Rohrformen des Aria findet das MAHLE ebikemotion Antriebssystem einerseits bequem Platz für Akku und Remote, andererseits auch einen großen Resonanzkörper um die Geräusche des Antriebs zu verstärken. Hinter der 11–32 T-Kassette verschwindet der Motor im seitlichen Profil gänzlich und so bleibt dem Betrachter anfänglich der Gedanke, es mit einem herkömmlichen Rennrad zu tun zu haben.Wer also lieber Undercover bleibt, wird sich allein am verräterischen „E-Road“-Aufkleber am Oberrohr stören. Am formschönen Direct-Mount-Schaltauge findet sich das Schaltwerk der kompletten Shimano Ultegra R8000-Gruppe. Auf den Vision Trimax Aluminium-Laufrädern sind Vittoria Rubino Pro IV in 700 x 28C montiert. Mit 29 mm fallen die Pneus nur minimal breiter aus als angegeben, reizen jedoch die maximale Reifenfreiheit von 30 mm annähernd aus. Mit einem Sitzwinkel von 73,5°, einem Reach von 395 mm dem 110 mm langen Vorbau fällt die Sitzposition auf dem Bianchi traditionell sportiv aus. Mit 12,13 kg in Rahmengröße 57 ist das Aria zwar das schwerste Bike mit MAHLE ebikemotion-Antrieb, im Vergleich mit dem gesamten Testfeld ist das jedoch immer noch sehr leicht. Für einen Preis von 4.999 € ist der E-Renner aus Italien in sieben Größen von 47 bis 61 erhältlich.

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Das Bianchi Aria e-Road im Detail

Motor/Akku MAHLE ebikemotion X35 250 Wh
Schaltung Shimano Ultegra R8000 2×11
Übersetzung 52/36 and 11–32 T
Bremsen Shimano ULTEGRA BR-R8070 160/160 mm
Vorbau Bianchi Reparto Corse AL6061 110 mm
Lenker Bianchi Reparto Corse AL6061 420 mm
Sattelstütze Bianchi Aria Full Carbon Aero
Laufräder Vision Trimax Alloy Disc
Reifen Vittoria Rubino IV 28C

Gib Gummi!
Der gute Grip der Vittoria Rubino Pro IV motivieren Gas zu geben
Erwischt
Von der Seite betrachtet, könnte das Aria ein herkömmliches Rennrad sein – bis auf diesen Sticker
Echte Amore?
Der Rahmen wird lediglich in Italien entworfen, getestet und montiert – produziert wird in Asien
Pit-Stop-Marathon
Die Abdeckung des MAHLE ebikemotion-Stromkabels an Kettenstrebe muss zum Ausbau des Hinterrades komplett entfernt werden
Größe 47 50 53 55 57 59 61
Sattelrohr 440 mm 470 mm 500 mm 520 mm 540 mm 560 mm 580 mm
Oberrohr 515 mm 525 mm 535 mm 550 mm 560 mm 575 mm 585 mm
Steuerrohr 105 mm 110 mm 125 mm 140 mm 155 mm 175 mm 195 mm
Lenkwinkel 70,5 71,5° 72,0° 72,5° 73,0° 73,0° 73,0°
Sitzwinkel 74,5° 74,5° 74,0° 73,5° 73,5° 73,0° 72,5°
Kettenstreben 410 mm 410 mm 410 mm 410 mm 410 mm 412 mm 414 mm
Radstand 983 mm 984 mm 984 mm 988 mm 993 mm 1.005 mm 1.011 mm
Reach 379 mm 385 mm 385 mm 390 mm 395 mm 398 mm 398 mm
Stack 491 mm 499 mm 524 mm 540 mm 556 mm 575 mm 594 mm

Das Bianchi Aria e-Road im Test

Dank des steifen Tretlagerbereichs marschiert das Bianchi bereitwillig nach vorne. Durch die sportive Sitzposition hat man zwar viel Druck auf dem Vorderrad, doch fühlt man sich aufgrund der hohen Front eher „auf dem Rad“ als „integriertes Teil“ des Bikes. Das wirkt sich bei schnellen Richtungswechseln im Grenzbereich auf die intuitive Berechenbarkeit des Bikes aus. Hier tendiert die Front im Downhill zur Nervosität und so muss gelegentlich nachgesteuert werden. Sobald das Aria dann mit Nachdruck auf Kurs gebracht ist, schneidet es durch die Kurven. Im Uphill ist es erneut die stelzige Front des Bianchi, die zu einem minimalen Kippeln beim Fahren aus dem Sattel führt.

Tuning-Tipp
Tanwall-Reifen für den absolut konsequenten Italo-Disco-Look

Im Grunde sieht das Aria so aus wie jedes andere Bianchi – das ist geil!

Klettert man im Sitzen, zeigt sich das E-Rennrad effizient und sportlich. Auf der Geraden fühlt sich das Bike pudelwohl und so geht es mit viel Laufruhe auch jenseits der 25-km/h-Schwelle mit Vollgas dem Ziel entgegen. In Sachen Komfort erinnert uns das Aria an den sportlichen Charakter des Oltre XR4 aus unserem Race-Bike-Vergleichstest. Hochfrequente Vibrationen werden so zwar angenehm gedämpft, doch bekommt der Fahrer zu jeder Zeit ein definiertes Feedback vom Untergrund. Vor allem größere Schlägen werden durch die überschaubare Compliance des Rahmensets nahezu ungefiltert an den Piloten weitergegeben.

Fazit

Das Aria E-Road sieht nicht nur aus wie ein waschechtes Bianchi, es ist auch eins. Mit seinen Stärken in flachen Highspeed-Passagen zeigt sich bei schnellen Richtungswechseln der eigene Charakter des Bikes. Wer auf der Ebene richtig Gas geben will und in mäßig steilen Anstiegen den zusätzlichen Rückenwind schätzt, bekommt hier einen klassischen Italiener mit modernen Features und kaum sichtbarem E-Support zum fairen Preis.

Tops

  • Highspeed in der Ebene
  • schlanke Silhouette
  • viel Amore für verhältnismäßig wenig Euronen

Flops

  • kippelige Front beim Klettern aus dem Sattel
  • unbalanciertes Handling im Grenzbereich

Fahreigenschaften

4

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspass

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. sehr gut

Technische Daten

Bianchi
Aria e-Road

Größe: 47 50 53 55 57 59 61
Gewicht: 12,13 kg
Motor: MAHLE ebikemotion X35
Motor-Drehmoment: 40 Nm
Akkukapazität: 205 Wh
Preis: 4.999 €

Einsatzgebiet

Feiner Asphalt 1
Allroad/Gravel 2
Alltag/Commute 3

Mehr Infos unter: bianchi.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test

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Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #012

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Text: Fotos: Valentin Rühl, Benjamin Topf, Robin Schmitt