Mit dem Synapse NEO SE schickt die amerikanische Kultmarke Cannondale ihr E-Gravel-Bike in den Vergleichstest. Wie sich das Bosch-Antriebssystem auf und abseits der Straße schlägt, erfahrt ihr hier.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test

Cannondale Synapse Neo SE | 18,45 kg | 3.699 € | Bosch Active Line Plus

Das Cannondale Synapse NEO SE fällt zwar nur bedingt in die Kategorie E-Rennrad, doch geht es in unserem Vergleichstest auch darum, über den Tellerrand hinauszuschauen und die relevantesten Konzepte gegeneinander antreten zu lassen. Somit steht mit dem Synapse NEO SE das zweite E-Bike mit Bosch-Antrieb auf dem Prüfstand. Im direkten Vergleich mit dem Bosch-Kontrahenten von Moustache fällt die In-Tube-Akkumontage direkt positiv auf. Der 500-Wh-Akku versteckt sich unter der Abdeckung im Unterrohr des Alu-Rahmens. Dabei weiß das graue Finish im Kontrast zu den WTB Byway 650B Tanwall-Reifen zu gefallen. Die Pneus mit einer tatsächlichen Breite von 48,5 mm finden im Rahmen bequem Platz. Zahlreiche Anschraubpunkte für Umwerfer, zwei Flaschenhalter, Gepäckträger, Schutzbleche und Seitenständer verdeutlichen die Vielseitigkeit des Rahmensets. Im Gegensatz zum Moustache mit Bosch Kiox-Display kommt am Cannondale das klassische Purion-Display zum Einsatz. Mit der 1 x 11 SRAM APEX 1 HRD-Schaltgruppe, 160 mm Bremsscheiben an Front und Heck, WTB STi29 TCS 2.0-Laufradsatz und Cannondale Alu-Komponenten an Cockpit und Sattelstütze ist das Synapse NEO SE mit 18,45 kg in Größe L das schwerste Bike im Test.

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Das Cannondale Synapse Neo SE im Detail

Motor/Akku Bosch Active Line Plus 500 Wh
Schaltung SRAM APEX 1 HRD, 1×11
Übersetzung 44 T und 11–42 T
Bremsen SRAM Apex 1 HRD 160/160 mm
Vorbau Cannondale C3, Alu
Lenker Cannondale C3, Alu
Sattelstütze Cannondale C3, Alu
Laufräder WTB STi29 TCS 2.0 mit Formula-Naben
Reifen WTB Byway TCS 650B x 47 mm

In-Tube Akku-Montage
Im Gegensatz zum Moustache mit Bosch-System ist der Akku schöner integriert
Puristisch
Das Purion-Display steht dem Bosch Kiox-Display in Sachen Darstellung und Bedienbarkeit nach
Auf Tuchfühlung
Die Kurbeln reiben auf der Nichtantriebsseite am Gehäuse des Bosch Active Line Plus
Alles kann nichts muss
Die vielen Anschraubpunkte lassen viel Spielraum für Zubehör
Größe S M L XL
Oberrohr 535 mm 552 mm 576 mm 597 mm
Sattelrohr 445 mm 490 mm 535 mm 580 mm
Kettenstreben 438 mm 438 mm 438 mm 438 mm
Lenkwinkel 71,0° 71,0° 71,0° 71,0°
Steuerrohr 126 mm 157 mm 191 mm 222 mm
Sitzwinkel 74,0° 74,0° 73,5° 73,0°
Reach 378 mm 387 mm 396 mm 408 mm
Stack 547 mm 577 mm 609 mm 638 mm

Das Cannondale Synapse Neo SE im Test

Dank des durchzugsstarken Bosch Active Line Plus beschleunigt das Cannondale ungeachtet seines Gewichts zügig. Über der 25-km/h-Schwelle muss jedoch der Speed mit hohem Krafteinsatz erarbeitet werden. Solange der Motor hilft (optimal Kadenz bei 75–80 rpm), lädt das Bike jederzeit dazu ein, die befestigten Pfade zu verlassen. Auf dem Trail vermittelt das Synapse NEO SE ein hohes Maß an Sicherheit. Dabei sollte man unbedingt im Eco-Modus bleiben, da der Motor sonst zu stark schiebt und man die Power nur schwer kontrollieren kann. Im Downhill liegt das Cannondale ausgesprochen spurstabil – egal ob auf der Straße oder der Schotterpiste. Die hohe Front und agile Front harmoniert jedoch nicht in jeder Situation so perfekt mit dem Heck: Beim Klettern aus dem Sattel tendiert das Vorderrad dazu sich aufzuschaukeln.

Tuning-Tipp
Carbon-Sattelstütze für mehr Compliance am Heck

Das Cannondale scheint unverwüstlich – Gepäckträger dran und ab ins Outback!

Zusätzlich hängt das spurtreue und trägere Heck bei schnellen Richtungswechseln etwas nach. Neben Lenkwinkel, Gabel-Offset, Vorbaulänge, Stack und Reach wird dieses Verhalten durch den vergleichbar hohen Schwerpunkt des Bikes bedingt. Dieser resultiert aus der In-Tube-Montage des Akkus.
Der Komfort am Cannondale wird ausschließlich über den Laufradsatz, die Reifen und die Carbon-Gabel generiert, da Rahmen, Cockpit und Sattelstütze aus Aluminium gefertigt sind und dementsprechend nur minimale Compliance bieten. Im Gegensatz zum neueren Bosch Kiox-Display muss beim Purion die Handposition zum Einstellen der Modi weiter aus der Fahrposition genommen werden. Die dargestellten Daten enthalten die wichtigsten Informationen, die man unterwegs benötigt. Der Q-Faktor ist trotz gleicher Motorenwelle wie beim Moustache dank schmalerer Kurbeln minimal geringer – leider reiben sie am Gehäuse des Bosch Active Line Plus.

Fazit

Das Cannondale Synapse NEO SE ist eine ausgesprochen robuste Gravel-Reisemaschine mit schnieken Look! Entspannte Tourenfahrer, die neue Landschaften erkunden, vor allem abseits der Straße und nicht über 25 km/h fahren wollen, finden hier ein solides Bike zum fairen Preis. Die für den Bosch-Motor optimale Trittfrequenz harmoniert gut mit dem Einsatzbereich des Bikes.

Tops

  • durchzugsstarker und bewährter Bosch-Antrieb
  • viele Anschraubpunkte
  • große Reifenfreiheit

Flops

  • sehr schwerfällig über 25 km/h
  • geringer Komfort

Fahreigenschaften

4

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspass

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. sehr gut

Technische Daten

Cannondale
Synapse Neo SE

Größe: S M L XL
Gewicht: 18,45 kg
Motor: Bosch Active Line Plus
Motor-Drehmoment: 50 Nm
Akkukapazität: 500 Wh
Preis: 3.699 €

Einsatzgebiet

Feiner Asphalt 1
Allroad/Gravel 2
Alltag/Commute 3

Mehr Infos unter: cannondale.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test

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Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #012

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Text: Fotos: Valentin Rühl, Benjamin Topf, Robin Schmitt