Das erst kürzlich präsentiert Specialized S-Works Turbo Creo SL ist das jüngste Modell im Vergleichstest. Ob sich das E-Rennrad der amerikanischen Marke gegen seine Konkurrenten durchsetzen kann, lest ihr hier.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test
Mit dem Specialized Turbo Creo SL präsentiert das amerikanische Unternehmen zur Tour de France 2019 gleich eine ganze neue Plattform. Das S-Works-Modell kommt dabei mit 12.499 € in der Topausstattung mit einem Mix aus Shimano DURA-ACE R9170 Di2 und XTR Di2-Schaltkomponenten und Roval CLX 50-Carbonlaufrädern. Einzig das streng auf 250 Stück limitierte Creo SL Founder’s Edition setzt da noch einen drauf. Specialized bietet sowohl eine günstigere „Expert“- und eine Gravel-Version des Creo SL an. Neben dem aus dem Specialized Roubaix 2020 bekannten Future Shock 2.0-Federungssystem im Gabelschaft kommt mit dem Specialized SL 1.1 außerdem ein exklusives E-Antriebssystem zum Einsatz. Der Mittelmotor mit einem Q-Faktor von 181 mm bezieht seine Energie aus dem ins geschlossene Unterrohr fest verbauten 320-Wh-Akku und kann mit optional erhältlichen Range Extender-Akkus mit 160 Wh Kapazität betrieben werden. Das clevere dabei: Wer in den Bike-Urlaub fliegen will, kann den internen Akku beim offiziellen Händler ausbauen lassen und nur mit dem Range Extender starten. Es gibt bereits einige Airlines, die eine Mitnahme derartiger Akku-Größen erlauben. Specialized setzt beim neuen SL 1.1-System außerdem exklusive auf 1-fach-Antriebe. Die Kombination mit dem XTR Di2-Schaltwerk aus dem MTB-Bereich, welches die Nutzung der 11–42 T-Kassette zulässt, erscheint daher trotz größerer Gangsprünge absolut sinnvoll. Verarbeitungsqualität, Lack-Finish und Innovationsgrad des 12,28 kg (Größe L) schweren Creo SL sind durchweg auf höchstem Niveau.
Das Specialized S-Works Turbo Creo SL im Detail
Motor/Akku Specialized SL 1.1 320 Wh
Schaltung Shimano Dura-Ace Di2 R9170 mit XTR Di2 Schaltwerk 1×11
Übersetzung 46 T und 11–42 T
Bremsen Shimano DURA-ACE R9170 160/160 mm
Vorbau S-Works Future Stem
Lenker Specialized S-Works Carbon Hover Drop
Sattelstütze Specialized S-Works Fact Carbon
Laufräder Roval CLX 50 Disc, Carbon, tubeless-ready
Reifen S-Works Turbo 28C
Größe | S | M | L | XL | XXL |
---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 448 mm | 478 mm | 503 mm | 528 mm | 558 mm |
Oberrohr | 539 mm | 548 mm | 566 mm | 581 mm | 605 mm |
Steuerrohr | 146 mm | 164 mm | 186 mm | 217 mm | 250 mm |
Lenkwinkel | 72,0° | 72,5° | 73,0° | 73,0° | 73,0° |
Sitzwinkel | 74,0° | 74,0° | 73,5° | 73,5° | 73,0° |
Kettenstrebe | 426 mm | 426 mm | 427 mm | 427 mm | 428 mm |
Radstand | 1.005 mm | 1.012 mm | 1.020 mm | 1.036 mm | 1.052 mm |
Reach | 373 mm | 379 mm | 384 mm | 391 mm | 399 mm |
Stack | 575 mm | 592 mm | 615 mm | 643 mm | 675 mm |
Das Specialized S-Works Turbo Creo SL im Test
Das lineare Antriebsverhalten des Creo SL ist in allen drei Modi via Mission Control Ride App einstellbar. Somit kann man wahlweise entspannt Touren oder aktiv Attackieren – den Übergang in den reinen Muskelbetrieb bei 25 km/h kann man egal in welcher Situation nicht spüren. Hier kann in Sachen Natürlichkeit derzeit kein Hersteller mithalten. Das Creo SL findet mit seiner ausbalancierten Endurance-Geometrie ein perfektes Mittelmaß aus Agilität und Laufruhe. Gleichzeitig versprüht das E-Rennrad ein enorm hohes Sicherheitsgefühl und sorgt somit für maximalen Fahrspaß bei Fahrern aller Könnerstufen. In Sachen Komfort ist das einstellbare und gedämpfte Future Shock 2.0-System im Rahmen-Set des Creo SL noch stimmiger als im Roubaix.
Derzeit gibt es kein E-Bike, das den Übergang an der 25-km/h-Schwelle besser moduliert. Aber einmal abgesehen von all der Technik, macht dieses Bike einfach unendlich viel Spaß!
Im Zusammenspiel mit der guten Vibrationsdämpfung des hinteren Rahmendreiecks, der hohen Compliance der Sattelstütze und der Eigendämpfung der S-Works Turbo-Reifen in 700 x 28C produziert das Specialized ein ausgeglichenes, hohes Level an Komfort ohne schwammig zu wirken. Da für das Turbo Creo SL Expert EVO-Gravel-Bike das gleiche Rahmen-Set zum Einsatz kommt, steht auch beim S-Works Turbo genügend Reifenfreiheit für bis zu 700 x 42C bzw. 650b x 50 Pneus zur Verfügung. Das Specialized-eigene Turbo Connect Display kann wahlweise auch weggelassen oder durch den eigenen GPS-Computer ersetzt werden.
Fazit
Mit dem natürlichsten E-Antrieb im Vergleichstest, dem perfekt ausbalancierten Handling und dem hohen Komfort-Level sichert sich das Creo SL den heißbegehrten Testsieg im großen E-Rennrad-Vergleichstest. Letztendlich überwiegen die Modulation des SL 1.1-Motors die intuitive Bedienbarkeit und das absolut natürliche Fahrgefühl den vergleichbar breiten Q-Faktor und der Tatsache, dass man zum Wechseln des Support-Modules die Hand vom Lenker nehmen muss. Maillot Jaune und verdienter Gesamtsieg!
Tops
- natürlichster E-Antrieb
- perfekt ausbalanciertes Handling
- hohes Level an Komfort und
- Vertrauen
Flops
- 181 mm Q-Faktor
- Motorbedienung am Oberrohr
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspass
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- sehr gut
Mehr Infos unter: specialized.com
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test
Alle Bikes im Test: Bianchi Aria e-Road | BMC Alpenchallenge AMP ROAD ONE | Cannondale Synapse Neo SE | CENTURION Overdrive Carbon Road Z4000 | Coboc TEN Torino | Focus Paralane² 9.9 | LOOK E-765 Optimum Disc | Moustache Dimanche 28.7 | ORBEA GAIN M10 | Pinarello Nytro | Thömus Sliker E1 | Wilier Triestina Cento1 Hybrid Custom
Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #012
Das GRAN FONDO Cycling Magazin erscheint auf Deutsch und Englisch im digitalen App-Format. Ladet euch jetzt die App für iOS oder Android und lest alle Artikel auf eurem Tablet oder Smartphone. Kostenlos!
Nein, es geht nicht um perfekte Rennstrecken – vielmehr steht der Vortrieb im Fokus. Schnell, leichtfüßig und effizient – wer die letzten Sekunden herausfahren möchte, braucht ein leichtfüßiges Bike, das stark im Antritt, effizient und definiert ist. Für den uneingeschränkten Fahrspaß sind zuverlässige Komponenten dennoch wichtig. Wir interpretieren diesen Einsatzbereich so: Kilometersammeln bei hohen Geschwindigkeiten mit einem maximal Leistungsfähigen Bike auf durchgehend gut asphaltierten Straßen. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 80 : 30 ( nicht immer muss alles 100 % ergeben!)↩
… oder kurz: Fahrradfahren. Aufgebrochene Straßen im Hinterland, festgefahrene Schotterpisten, lose Untergründe – manchmal schlammig, manchmal staubtrocken. Hierfür braucht es Bikes mit super Allround-Eigenschaften und Nehmerqualitäten bergauf wie bergab. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 50 : 50↩
Wer sein Bike nahezu täglich nutzen möchte, braucht meistens keine hochgezüchtete Rennmaschine. Solide Komponenten, die bei Wind und Wetter den Strapazen des des Dauerbetriebes gewachsen sind gehören hier zur Grundausstattung. Dabei sollte das Rad über praktikable Detaillösungen verfügen: integrierte Schutzbleche / Schutzbechmontagemöglichkeiten, Gepäckträger / Anschraubpunkte für Gepäck und eine Lichtanlage bzw. die Möglichkeit Lampen zu verbauen. Die Sitzposition und sollte entspannt, der Gesamtkomfort hoch sein, sodass der Afterwork-Ride zum Genuss und nicht zur Qual wird. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 30 : 70↩
In diesem Artikel stellen wir unser Bewertungssystem ausführlich vor: Hier klicken! ↩
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!
Text: Fotos: Valentin Rühl, Benjamin Topf, Robin Schmitt