Mit dem Coboc TEN Torino schickt sich das junge Unternehmen aus Deutschland an, die urbane Mobilität nicht nur zu elektrifizieren, sondern auch stilsicher zu gestalten. Ob das Konzept aus Heidelberg aufgeht, erfahrt ihr hier.
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Montreal, Brooklyn, Berlin und natürlich auch Torino – die Modellnamen von Coboc zielen auf ein bestimmtes Segment des E-Bike-Marktes ab. Der stilbewusste Stadt-Commuter soll im Sortiment das richtige Gefährt finden und auf dem Heimweg kein Gravel-Abenteuer auslassen müssen. Auf dementsprechend breiten Reifen rollt das Coboc mit Schwalbe G-One-Pneus in 650 x 50 B. Die ausgesprochen stabilen und passend dimensionierten Schutzbleche unterstreichen in Kombination mit den integrierten Lösungen für Gepäckträger und Lichtanlage die Alltagstauglichkeit des TEN Torino. Auf einem gleich hohen Niveau sind die Kontroll-LEDs des E-Antriebes ins Oberrohr integriert. Die Detaillösungen am Rahmenset im schnieken „Silent Green“ und in der Ausstattung können nicht in jeder Hinsicht mit dem wertigen ersten Eindruck mithalten: Die Schweißnähte und das vierkant Innenlager mit den günstig anmutenden Kurbeln sind Eigenheiten, über die u. U. nicht jeder hinwegsehen kann. Bedient wird das Coboc bequem per App und via Taster, der neben der Ladebuchse an der Unterseite des Oberrohrs verborgen liegt. Die App verfügt über Funktionen wie Reichweiten-Kalkulation, Navigation und Support-Einstellung der beiden Unterstützungs-Modi. Der Coboc-E-Antrieb des Herstellers BAFANG ist in der Hinterradnabe untergebracht und wird durch den ins Unterrohr integrierten 352-Wh-Akku betrieben. Unser Test-Bike mit SRAM Apex 1-Schaltgruppe wiegt in Größe L 15,65 kg und kostet 4.999 €.
Das Coboc TEN Torin im Detail
Motor/Akku Coboc Electric Drive (Bafang) 352 Wh
Schaltung SRAM APEX1, X horizon, 1×11
Übersetzung 40 T und 11–34 T
Bremsen SRAM Apex 1 Hydraulic Disc 160/160 mm
Vorbau Vorbau Promax DA-263 60 mm
Lenker Satori X-Race Pro Handlebar 440 mm
Sattelstütze Alu
Laufräder Alexrims Volar 2.3 mit Novatec-Naben
Reifen Schwalbe G-One Speed 50 C
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Oberrohr | 529 mm | 557 mm | 596 mm | 635 mm |
Sattelrohr | 498 mm | 530 mm | 560 mm | 590 mm |
Kettenstreben | 444 mm | 444 mm | 444 mm | 444 mm |
Lenkwinkel | 69,5° | 70,0° | 71,0° | 71,5° |
Steuerrohr | 145 mm | 165 mm | 185 mm | 205 mm |
Sitzwinkel | 75,0° | 74,0° | 73,5° | 73,0° |
Reach | 376 mm | 389 mm | 416 mm | 442 mm |
Stack | 569 mm | 588 mm | 611 mm | 632 mm |
Das Coboc TEN Torin im Test
Auf dem Coboc fühlt man sich direkt wohl und in hautenger Lycra-Kluft auch gerne mal falsch gekleidet. Statt schnellem Workout macht das TEN Torino mit seiner großen Laufruhe Lust auf müheloses Cruisen im T-Shirt. Dank der kompakten und im Vergleich zu Bikes wie bspw. dem Bianchi sehr aufrechten Sitzposition, lädt das Coboc dazu ein, auch mal die befestigten Straßen zu verlassen. Hier sorgt der Flare am Lenker für zusätzliche Kontrolle und ein hohes Sicherheitsgefühl. Die Schwalbe-Reifen sorgen für viel Grip und ein Plus an Komfort. Der Alu-Rahmen und die Carbon-Gabel sind straff abgestimmt, weshalb das große Reifenvolumen sehr willkommen ist. Da die Reifen die einzige wirkliche Komfortquelle sind, ist es umso wichtiger, den persönlich optimalen Luftdruck herauszufinden.
Das Coboc verspricht Spaß statt Sportlichkeit – und hält das Versprechen.
Sobald man sich an die Bedienung des E-Antriebes gewöhnt hat, gelingt der Griff zum Taster intuitiv. Ein klarer Nachteil der Positionierung ist die Notwendigkeit, eine Hand stets komplett vom Lenker lösen zu müssen. Bei Einbruch der Dunkelheit kann am gleichen Taster die integrierte Lichtanlage aktiviert werden, die über den internen Akku betrieben wird. Die Unterstützungsstufen unseres Test-Bikes waren ab Werk identisch abgestimmt, ließen sich jedoch per App einfach anpassen. Über 25 km/h erfordert jede weitere Beschleunigung einen gehörigen Kraftaufwand, weshalb man schnell dazu neigt, im Support-Bereich des E-Antriebs zu bleiben. Der Motor läuft im Vergleich zum Ebikemotion-Nabenmotor deutlich lauter, entfaltet seine Kraft jedoch gut dosiert. Zum Laden muss das Coboc durch den integrierten Akku an die Steckdose.
Fazit
Das Coboc TEN Torino ist eine spaßiger Urban-Gravel-Commuter mit viel Style und cleveren Features wie der integrierten Lichtanlage. Wer einfach und entspannt Pendeln möchte und dabei auch gerne mal die Straße verlässt, bekommt hier ein zuverlässiges und stilsicheres Produkt. Im Detail zeigt die Ausstattung und das Finish jedoch Verbesserungspotenzial – besonders in Anbetracht des Preises von 4.999 €.
Tops
- hohe Laufruhe und viel Sicherheit
- angenehme Sitzposition
- Licht und Gepäckträger sind integriert
Flops
- Sparmaßnahmen bei Details und Ausstattung
- Werks-Setup des Antriebs macht keinen Sinn
- Lautstärke des E-Antriebs
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspass
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- sehr gut
Mehr Infos unter: coboc.biz
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Rennrad 2019! – Die 13 spannendsten Modelle im Test
Alle Bikes im Test: Bianchi Aria e-Road | BMC Alpenchallenge AMP ROAD ONE | Cannondale Synapse Neo SE | CENTURION Overdrive Carbon Road Z4000 | Focus Paralane² 9.9 | LOOK E-765 Optimum Disc | Moustache Dimanche 28.7 | ORBEA GAIN M10 | Pinarello Nytro | Specialized S-Works Turbo Creo SL | Thömus Sliker E1 | Wilier Triestina Cento1 Hybrid Custom
Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #012
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Nein, es geht nicht um perfekte Rennstrecken – vielmehr steht der Vortrieb im Fokus. Schnell, leichtfüßig und effizient – wer die letzten Sekunden herausfahren möchte, braucht ein leichtfüßiges Bike, das stark im Antritt, effizient und definiert ist. Für den uneingeschränkten Fahrspaß sind zuverlässige Komponenten dennoch wichtig. Wir interpretieren diesen Einsatzbereich so: Kilometersammeln bei hohen Geschwindigkeiten mit einem maximal Leistungsfähigen Bike auf durchgehend gut asphaltierten Straßen. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 80 : 30 ( nicht immer muss alles 100 % ergeben!)↩
… oder kurz: Fahrradfahren. Aufgebrochene Straßen im Hinterland, festgefahrene Schotterpisten, lose Untergründe – manchmal schlammig, manchmal staubtrocken. Hierfür braucht es Bikes mit super Allround-Eigenschaften und Nehmerqualitäten bergauf wie bergab. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 50 : 50↩
Wer sein Bike nahezu täglich nutzen möchte, braucht meistens keine hochgezüchtete Rennmaschine. Solide Komponenten, die bei Wind und Wetter den Strapazen des des Dauerbetriebes gewachsen sind gehören hier zur Grundausstattung. Dabei sollte das Rad über praktikable Detaillösungen verfügen: integrierte Schutzbleche / Schutzbechmontagemöglichkeiten, Gepäckträger / Anschraubpunkte für Gepäck und eine Lichtanlage bzw. die Möglichkeit Lampen zu verbauen. Die Sitzposition und sollte entspannt, der Gesamtkomfort hoch sein, sodass der Afterwork-Ride zum Genuss und nicht zur Qual wird. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 30 : 70↩
In diesem Artikel stellen wir unser Bewertungssystem ausführlich vor: Hier klicken! ↩
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Text: Fotos: Valentin Rühl, Benjamin Topf, Robin Schmitt