Das CENTURION Overdrive Carbon Road Z4000 ist das Topmodell der brandneuen E-Rennrad-Linie der deutschen Bike-Marke. Hier erfahrt ihr wie sich das E-Road-Bike mit FAZUA Evation-Antrieb im direkten Vergleich mit der Konkurrenz schlägt.
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Der erste optische Eindruck des Overdrive gefällt der gesamten Test-Crew: Die zweigeteilte Lackierung aus schimmerndem Rot und tiefem Mattschwarz integriert die Abdeckung des FAZUA-Systems sehr clever und sorgt so für eine schlanker wirkenden Silhouette. Die FAZUA Evation Elektro-Antriebseinheit unterstützt den Fahrer mit einem Drehmoment von 60 Nm und einer Nennleistung von 250 W (Maximalleistung bis 400 Watt) bis 25 km/h. Die Akkukapazität liegt bei 250 Wh. Die Kabelverlegung ist sehr schön in den Rahmen integriert, aber vor dem Lenker ist aufgrund der Positionierung der Kabeleingänge viel los. In Sachen Ausstattung haben die Produktmanager einen tollen Job gemacht: Die bewährte 2×11 Shimano ULTEGRA R8020-Schaltgruppe wird mit DURA-ACE-Rotoren in 160 mm kombiniert. Ein weiteres schönes Detail ist die eigens entworfene Abdeckung des FAZUA-Getriebes im Tretlagerbereich, bei der die Formen der Akku-Motor-Einheit aufgegriffen werden. Für Cockpit und Sattelstütze kommen Komponenten der Hausmarke PROCRAFT zum Einsatz, deren wertiges Finish gefällt. Mit DT Swiss ER1600 Dicut-Laufradsatz und 32 mm breiten Continental GP 5000 wiegt das Centurion 13,92 kg in Größe L und kostet 5.599 €.
Das CENTURION Overdrive Carbon Road Z4000 im Detail
Motor/Akku FAZUA Evation 1.0 250 Wh
Schaltung Shimano Ultegra R8000 2×11
Übersetzung 50/34 T and 11–32 T
Bremsen Shimano ULTEGRA BR-R8000 160/160 mm
Vorbau PROCRAFT Road Flat 80 mm
Lenker PROCRAFT Road Flat 440 mm
Sattelstütze PROCRAFT Carbon SP-67T.C
Laufräder DT Swiss ER1600 Dicut
Reifen Continental Grand Prix 5000 32C
Größe | 47 | 50 | 53 | 56 | 59 |
---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 470 mm | 500 mm | 530 mm | 560 mm | 590 mm |
Oberrohr | 530 mm | 543 mm | 557 mm | 571 mm | 585 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 130 mm | 150 mm | 170 mm | 190 mm |
Lenkwinkel | 70,8° | 71,0° | 71,3° | 71,5° | 71,8° |
Sitzwinkel | 74,0° | 74,0° | 74,0° | 74,0° | 74,0° |
Radstand | 1.015 mm | 1.027 mm | 1.040 mm | 1.052 mm | 1.064 mm |
Reach | 375 mm | 383 mm | 391 mm | 399 mm | 407 mm |
Stack | 540 mm | 560 mm | 580 mm | 600 mm | 620 mm |
Das CENTURION Overdrive Carbon Road Z4000 im Test
Das lebendige Fahrgefühl des CENTURION sorgt für gute Laune! Mit der ausbalancierten Gewichtsverteilung liegt es so auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil auf der Straße. Prompte Richtungswechsel werden vom Overdrive nicht inspiriert, aber dennoch gutmütig hingenommen. Hier dominiert der Endurance-Gedanke über der absoluten Performance! Die zentrale und sportiv-relaxte Sitzposition ist absolut tourentauglich. Wer mag, kann hier mit einem längeren Vorbau für etwas mehr Sportlichkeit sorgen. Die GP 5000-Reifen in 32 mm Breite sind für die Konfiguration unseres Test-Bikes sehr sinnvoll. Mit der Reifenfreiheit für bis zu 700 x 40C breite Pneus ist bei spontaner Gravel-Sehnsucht noch ausreichend Spielraum vorhanden.
Die größte Stärke des CENTURION ist, dass es keine wirklichen Schwächen hat – auf das Bike kann man guten Gewissens jeden setzen.
Kleine Schläge und Vibrationen werden über das gesamte System hinweg gedämpft, was zu einem angenehmen Maß an Gesamtkomfort sorgt. Zum Endurance-Bike-Charakter passend abgestimmt, erreicht der FAZUA-Antrieb zwischen 70 bis 85 rpm Trittfrequenz sein Optimum. Das Overdrive hat als einziges FAZUA-Bike ein Schloss zur Sicherung des Akkus. Leider verbessert es weder die Funktion des FAZUA-Verschlusses noch ist es eine optische Augenweide. Das Verhalten an der 25-km/h-Schwelle ist angenehm dosiert und keineswegs ruckartig. In Sachen Kraftentfaltung reicht beim CENTURION auch bereits die unterste Unterstützungsstufe, um spürbaren Support zu bekommen.
Fazit
Das CENTURION Overdrive Carbon Road Z4000 ist ein durchweg stimmiges Gesamtpaket und ist das ausgeglichenste FAZUA-Bike im Testfeld. Die clevere Detaillösungen am Rahmenset harmonieren mit der durchdachten Spezifikation. Einzig in Sachen Leichtfüßigkeit und sportlicher Performance hätte es CENTURION für den Testsieg zulegen müssen. Wer einen Endurance-Allrounder mit solidem E-Support sucht, wird hier fündig.
Tops
- ausbalanciertes Handling
- durchdachte Ausstattung und Details
- ansprechende Optik
Flops
- Akku-Schloss bietet keinen Mehrwert
- sehr knappe Toleranzen
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspass
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- sehr gut
Mehr Infos unter: centurion.de
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Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #012
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Nein, es geht nicht um perfekte Rennstrecken – vielmehr steht der Vortrieb im Fokus. Schnell, leichtfüßig und effizient – wer die letzten Sekunden herausfahren möchte, braucht ein leichtfüßiges Bike, das stark im Antritt, effizient und definiert ist. Für den uneingeschränkten Fahrspaß sind zuverlässige Komponenten dennoch wichtig. Wir interpretieren diesen Einsatzbereich so: Kilometersammeln bei hohen Geschwindigkeiten mit einem maximal Leistungsfähigen Bike auf durchgehend gut asphaltierten Straßen. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 80 : 30 ( nicht immer muss alles 100 % ergeben!)↩
… oder kurz: Fahrradfahren. Aufgebrochene Straßen im Hinterland, festgefahrene Schotterpisten, lose Untergründe – manchmal schlammig, manchmal staubtrocken. Hierfür braucht es Bikes mit super Allround-Eigenschaften und Nehmerqualitäten bergauf wie bergab. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 50 : 50↩
Wer sein Bike nahezu täglich nutzen möchte, braucht meistens keine hochgezüchtete Rennmaschine. Solide Komponenten, die bei Wind und Wetter den Strapazen des des Dauerbetriebes gewachsen sind gehören hier zur Grundausstattung. Dabei sollte das Rad über praktikable Detaillösungen verfügen: integrierte Schutzbleche / Schutzbechmontagemöglichkeiten, Gepäckträger / Anschraubpunkte für Gepäck und eine Lichtanlage bzw. die Möglichkeit Lampen zu verbauen. Die Sitzposition und sollte entspannt, der Gesamtkomfort hoch sein, sodass der Afterwork-Ride zum Genuss und nicht zur Qual wird. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 30 : 70↩
In diesem Artikel stellen wir unser Bewertungssystem ausführlich vor: Hier klicken! ↩
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Text: Fotos: Valentin Rühl, Benjamin Topf, Robin Schmitt