Dass das Team von BMC geile Bikes bauen kann, hat es bereits mit dem begehrten GRAN FONDO-Testsieg der Roadmachine im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt – die Latte liegt also hoch. Kann die BMC Teammachine SLR01 Disc auf dem heißen katalanischen Asphalt um Girona überzeugen? Wie schlägt es sich gegen die Racebike-Konkurrenz?

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad 2018? – 12 Race-Bikes im Test

BMC Teammachine SLR 01 Disc Team | 7,01 kg | 11.499 €

In Sachen Design und Formsprache gefällt die Teammachine auf Anhieb und zeigt viel Liebe zum Detail. Mit den durchdachten grau-schwarzen Akzenten wirkt das leicht abfallende Oberrohr fast waagerecht und die Sitzstreben erscheinen dadurch noch schlanker. Auch das Logo integriert sich perfekt in das Rahmendesign. Durch die Flatmount-Bremsen und die fantastische Integration der Zugführung ist der cleane Look perfekt. Feine Details wie die integrierte GPS- bzw. GoPro-Halterung am Vorbau runden das Gesamtbild ab.

Tuning-Tipp:
UCI-Aufkleber abkratzen

Mit 11.499 € ist die BMC Teammachine SLR01 Disc Team kein Schnäppchen, aber dafür bieten die Schweizer einiges fürs Geld. Mit der hydraulischen Shimano Dura Ace Di2 Disc, dem DT Swiss PRC 1100 DICUT DB 35 Carbon-Laufradsatz mit Steckachse vorne und hinten, dem bereits an der Roadmachine gelobten integrierten Cockpit, dem 3T Ergonova-Carbonlenker und den Lieblingsreifen der Testcrew, den Vittoria Corsa G+, kommen nur feinste Komponenten zum Einsatz. Das zeigt sich auch auf der Waage: Mit 7,01 kg in Größe 54 bricht der Disc-Racer keine Gewichtsrekorde, liegt aber dennoch im guten Mittelfeld. Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen will, der steigt bereits mit 4.999 € in die Welt der BMC Teammachine SLR01 ein.

Das BMC verspricht nicht nur Speed, es liefert auch ab! Mit großer Effizienz im Antritt macht es vom ersten Moment an unglaublich Spaß und kommt schnell in Fahrt. Auch in Sachen Verzögerung macht keiner der Teammachine so schnell etwas vor. Die Dura Ace-Scheibenbremsen sind mit 160 mm vorne und 140 mm hinten perfekt ausbalanciert und vermitteln mit ihrer guten Dosierbarkeit viel Sicherheit und Kontrolle in jeder Situation. Dank präzisem Handling ist es auch in der Abfahrt super schnell und muss sich in der GRAN FONDO Race Session nur dem Testsieger, dem Specialized S-Works Tarmac, geschlagen geben. Dass die Schweizer Speed mit Komfort zu vereinen wissen, zeigt sich auf den rauen spanischen Straßen. Wo sich andere Testbikes auf dem welligen Asphalt aufschaukeln, bleibt die Teammachine seelenruhig und schluckt alle Unebenheiten souverän weg. Hier helfen auch die 25 mm breiten Vittoria Corsa G+ Reifen, die tollen Grip bieten, aber profilbedingt in Kurven etwas an Speed und Präzision verlieren und ambitionierte Racer leicht nach außen tragen. In Sachen Reifenfreiheit ist mit den Corsa G+, die real gemessen 27 mm breit sind, bereits alles ausgereizt. Erwähnenswert und ein großer Pluspunkt für den Jedermann-Racer: Die Dura Ace Di2 kommt mit 52–36-Kettenblatt und 11–30-Kassette – damit ist kein Anstieg mehr vor euch sicher.

Helm POC Octal | Brille Adidas Zonyk Pro | Jersey Café du Cycliste Patricia | Bibshorts Café du Cycliste Josephine | Socken POC Raceday | Schuhe Giro Empire SLX

Der DT Swiss PRC 1100 DICUT DB 35 Carbon-Laufradsatz überzeugt voll und ganz und trägt durch Steifigkeit im Antritt und beim Anbremsen seinen Teil zum präzisen Handling bei. In Sachen Aerodynamik bieten die DT Swiss PRC mit den 35 mm tiefen Felgen einen tollen Kompromiss zwischen Felgentiefe und Seitenwind(un-)anfälligkeit.

  Wo sich andere Testbikes auf dem welligen Asphalt aufschaukeln, bleibt die Teammachine seelenruhig und schluckt alle Unebenheiten souverän weg

Das BMC Teammachine SLR 01 Disc Team im Detail

Schaltung Shimano Dura Ace
Laufradsatz DT Swiss PRC 1100 Dicut
Bremsen Shimano Dura Ace Disc
Reifen Vitorra Corsa G+/4c
Gewicht 7,01 kg
Preis 11.499 €

Die Dura Ace Di2 kommt an der Team-Edition mit 52–36-Kettenblatt – der perfekte Mittelweg für den Jedermann-Racer
In Sachen Reifenfreiheit ist mit den Corsa G+ Reifen in 25 mm Breite, die real gemessen 27 mm breit sind, bereits alles ausgereizt
Die 25 mm breiten Vittoria Corsa G+ Reifen bieten tollen Grip und eine Extraportion an Komfort und Bodenhaftung auch bei Nässe
Mit der Dura Ace 11–30-Kassette ist man definitiv für jedes Abenteuer gerüstet
Mit den durchdachten grau-schwarzen Akzenten wirkt das leicht abfallende Oberrohr fast waagerecht und die Sitzstreben erscheinen noch schlanker
Die Di2 Junction-Box ist in das Unterrohr integriert und einfach zugänglich
Der DT Swiss PRC 1100 DICUT DB 35 Carbon-Laufradsatz überzeugt voll und ganz und trägt durch Steifigkeit im Antritt und beim Anbremsen seinen Teil zum präzisen Handling bei
Die fantastische Integration der Zugführung in das hauseigene Cockpit macht den cleanen Look des BMC perfekt
Die Dura Ace-Scheibenbremsen sind mit 160 mm vorne und 140 mm hinten perfekt ausbalanciert und vermitteln mit ihrer guten Dosierbarkeit viel Sicherheit und Kontrolle in jeder Situation

Die Geometrie des BMC Teammachine SLR 01 Disc Team

Fazit

Die BMC Teammachine SLR01 Disc bietet viel Race-Charakter in Kombination mit Sicherheit und Vertrauen. Dank des hohen Levels an Komfort sind auch lange Rides kein Problem. Mit seinem durchdachten Design und einer Integration vom Feinsten überzeugt das BMC und macht mit seinem cleanen Look auch beim Coffee-Stop ordentlich Eindruck. Vom Profi bis zum Anfänger finden alle Fahrer im Teammachine einen sehr schnellen Spaßgaranten mit unglaublicher Ausdauer – sofern man sich das Bike leisten kann.

Stärken

– Integration
– Fahrperformance und Fahrkomfort
– Bremsperformance

Schwächen

– Preis

Uphill
Downhill
Sprint


Mehr Infos findet ihr unter: bmc-switzerland.com

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad 2018? – 12 Race-Bikes im Test

Alle Bikes im Test: 3T Strada | Canyon Aeroad CF SLX Disc 9.0 Di2 | Corratec EVO eTap Konfi | Fuji SL 1.1 | Rose X-Lite 6 eTap | Scott Addict RC Ultimate Disc | Specialized S-Works Tarmac 2018 | Speedvagen Road | Standert Triebwerk Mach 3 | Trek Emonda SLR 8 Disc | Wilier Superleggera SL

Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #008

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Text: Manuel Buck, Robin Schmitt, Benjamin Topf Fotos: Noah Haxel