Seit 1906 begeistert Wilier die Radsportwelt mit italienischer Handwerkskunst – und das Superleggera SL ist eine Hommage an die eigene Geschichte. Kann die kupferglänzende Stahlschönheit mit modernsten Komponenten es mit den Pro-Peloton-Bikes der neuesten Generation aufnehmen? Mit einem Gesamtpreis von 6.600 € hat das Wilier schon mal die Nase vorne.

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad 2018? – 12 Race-Bikes im Test

Wilier Superleggera | 8,55 kg | 6.600 €

Das Wilier Superleggera SL erstrahlt im klassischen Romata-Kupfer-Look und ist bestückt mit modernen Klassikern aus dem Hause Campagnolo. Mit der Campagnolo Record-Gruppe der neuesten Generation, dem Campagnolo Shamal Mille-Laufradsatz, einem Cinelli Giro d’Italia-Lenker und -Quill-Vorbau, einem threaded Record-Steuersatz und den neuen Vittoria Rubino Pro G+ Reifen scheint der Mix aus Traditionsbewusstsein und moderner Performance perfekt. Und auch der mit goldenen Anschlägen verzierte Selle San Marco Rolls-Sattel feiert das Motto „Bella Italia“. Einzig die Ritchey Classic Sattelstütze passt nicht ganz ins Bild von „Made in Italy“, fügt sich aber optisch schön in das Gesamtbild ein. Mit 8,55 kg in Größe M ist das Wilier zwar das schwerste Bike im Testfeld, dafür bekommt man für seine 6.600 € aber eine Stahlschönheit, die ganz bestimmt den ein oder anderen Wow-Effekt erzielt – auf unseren Kaffee-Stopps in Girona zog das Wilier die meisten Blicke auf sich!

Tuning-Tipp:
Lenker mit moderner, ergonomischerer Form

Draufsitzen und wohlfühlen, das beschreibt das initiale Gefühl wohl am besten. Das Level an Komfort, das der Stahlrahmen vermittelt, sucht seinesgleichen. Man fühlt sich etwas wie die Helden des Giro d’Italia, was nicht zuletzt an den vielen schönen Details wie z. B. den Gravuren an Rahmen und Gabel liegt. Beim Klettern spürt man dann allerdings das Gesamtgewicht des Bikes. Solange die Trittfrequenz hochgehalten wird, schraubt sich das Superleggera gemütlich den Berg hinauf. Im Sprint oder bei niedrigerer Trittfrequenz und viel Druck auf dem Pedal spürt man dann jedoch den Flex im Tretlager, wobei der Komfort- und Style-Faktor hilft, das Grinsen im Gesicht zu behalten.

In der Abfahrt überrascht das Wilier mit unglaublich viel Sicherheit und Kontrolle. Das tolle Gesamtpaket aus den super direkten Campagnolo Shamal Mille-Laufrädern, exzellentem Grip der Vittoria Rubino Pro und dem komfortablen Rahmen, der Unebenheiten ausbügelt, sorgt dafür, dass das Wilier einige moderne Carbonkontrahenten in der GRAN FONDO Race Session hinter sich lässt. Außerdem überzeugt die fantastische Bremsperformance aus dem Hause Campagnolo.

Helm KASK PROTONE | Brille Alba Optics DELTA | Jersey Rapha Brevet Lightweight Jersey | Gilet Rapha Pro Team Gilet | Bibshorts Rapha Pro Team Bibshorts | Socken Rapha Brevet Socks | Schuhe Specialized S-Works Sub6

Die Record-Bremsen sind super dosierbar und die Shamal Mille-Bremsflanke bietet auch bei Nässe tadellose Verzögerungswerte. Einziges Manko in Sachen Komfort ist die klassische Lenkerform, die einiger Gewöhnung bedarf und beim Bremsen etwas unkomfortabel ist. Eine modernere, ergonomische Lenkerform würde auch besser mit den Campagnolo-Bremshebeln harmonieren.

  Das Wilier Superleggera SL ist das perfekte Serienbike für Liebhaber italienischer Stahlrahmenbaukunst

Das Wilier Superleggera im Detail

Schaltung Campagnolo Record
Laufradsatz Campagnolo Shamal Mille
Bremsen Campagnolo Record Rim
Reifen Vitorra Rubino Pro
Gewicht 8,55 kg
Preis 6.600 €

Classic Style – einziges Manko in Sachen Komfort ist die klassische Lenkerform, die Gewöhnung bedarf und beim Bremsen etwas unkomfortabel ist
Die Campagnolo Record-Gruppe der neusten Generation vereint Performance und Traditionsbewusstsein. Und mit den 50–34er-Kettenblättern ist kein Anstieg unbezwingbar.
Das tolle Gesamtpaket aus den super direkten Campagnolo Shamal Mille-Laufrädern und dem exzellenten Grip der Vittoria Rubino Pro bringt viel Vertrauen und top Zeiten bei der GRAN FONDO Race Session
Klassische Komponenten wie der Cinelli Giro d’Italia-Lenker und -Quill-Stem sowie der threaded Record-Steuersatz verleihen dem Wilier eine edle Note
Stolz prangt das Wilier-Wappen am kupfern glänzenden Steuerrohr
Die Record-Bremsen sind super dosierbar und die Shamal Mille-Bremsflanke bietet auch bei Nässe tadellose Verzögerungswerte
Bella Italia: verchromte Muffen, Romata-Lackierung, externe Zugführung und ein Mix aus modernen und klassischen Komponenten
Mit 50–34er-Kettenblatt und 12–27-Kassette bietet das Wilier ein unglaublich tolles Paket für die Climber
Der mit goldenen Anschlägen verzierte Selle San Marco Rolls-Sattel feiert das Motto „Bella Italia“

Die Geometrie des Wilier Superleggera

Fazit

Das Wilier Superleggera SL ist das perfekte Serienbike für Liebhaber italienischer Stahlrahmenbaukunst, die mit dem tollen Mix aus Klassik und Performance jegliche Langdistanz in Angriff nehmen wollen. Mit dem einzigartigen Look sticht es nicht nur aus dem Testfeld heraus, sondern kann auch mit einer souveränen Abfahrtsperformance begeistern. Wer nicht nur auf die schnellste, sondern auch auf eine gute Zeit Wert legt, bekommt mit dem Superleggera SL für 6.600 € verdammt viel Style und Performance. Ganz nach dem Motto: “I don’t ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days.” Verdienter Café-Racer-Kauftipp!

Stärken

– klassische Rahmenform und Details (Gravuren, Gabel)
– Laufradsatz mit top Bremsperformance
– Komfort

Schwächen

– Rahmen flext im Sprint und bei viel Druck auf dem Pedal
– nicht ergonomische, klassische Lenkerform

Uphill
Downhill
Sprint


Mehr Infos findet ihr unter: wilier.com

Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad 2018? – 12 Race-Bikes im Test

Alle Bikes im Test: 3T Strada | BMC Teammachine SLR 01 Disc Team | Canyon Aeroad CF SLX Disc 9.0 Di2 | Corratec EVO eTap Konfi | Fuji SL 1.1 | Rose X-Lite 6 eTap | Scott Addict RC Ultimate Disc | Specialized S-Works Tarmac 2018 | Speedvagen Road | Standert Triebwerk Mach 3 | Trek Emonda SLR 8 Disc

Dieser Artikel ist aus GRAN FONDO Ausgabe #008

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Text: Manuel Buck, Robin Schmitt, Benjamin Topf Fotos: Noah Haxel