Checkpoint SL 7 AXS, das Budget-Gravel-Bike aus dem Hause Trek will an alles gedacht haben und das Adventure-Gravel-Testfeld ordentlich aufmischen. Anschraubpunkte, wohin das Auge reicht, und ein schickes Design bestimmen den Look. Doch kann sich die preiswerte SL-Variante gegen High-End-Renner bewähren?

Dieses Bike wurde im Rahmen des Adventure-Gravel-Vergleichstests 2024 getestet – einen Überblick über diesen Vergleichstest sowie alle anderen getesteten Adventure-Bikes erhaltet ihr hier:

Trek Checkpoint SL 7 AXS | 9,18 kg in Größe 54 | Hersteller-Website

Trek Checkpoint SL, Vielseitigkeit statt Racing? Trek setzt im Adventure-Vergleichstest nicht auf die Top-Variante SLR, sondern den kleinen Zwilling SL, aber ist das die richtige Wahl? Die entschleunigte Version des allseits bekannten Gravel-Bikes kommt zwar ohne
top-of-the-line IsoSpeed und setzt stattdessen auf die Budget-Variante, dafür aber mit einer Menge Anschraubpunkte und Features wie integrierter Zugverlegung und Rahmenfach im Unterrohr. Perfekt für Abenteuer oder doch nur eine abgespeckte Version des SLR? Und wie kann sich das – zumindest für Trek-Verhältnisse – preiswert ausgestattete und 6.899 € teure Bike im Vergleichstest schlagen?

Trek Checkpoint SL 7 AXS mit top Ausstattung für gutes Geld?

Dark Aquatic und Carbon Smoke: So nennt Trek die Lackierung des Checkpoint SL 7 AXS und das passt richtig gut. Die blau schimmernde Farbe glitzert tief in der Sonne und lässt an einzelnen Stellen sogar etwas Carbon durchscheinen. Gepaart mit schlichten Designelementen an Gabel und Sitzrohr macht das Trek optisch richtig was her. Doch nicht nur der Lack ist dafür verantwortlich, auch der Rahmen ist formschön und im klassischen Trek-Look gestaltet. Hoch angesetzte Sattelstreben wirken in Zeiten von Aero-Optimierung fast schon erfrischend neu. Dazu gesellt sich die Trek-typische hochwertige und präsente Front, gepaart mit der schrauberfreundlichen Semi-Integration der Kabel. Insgesamt ergibt das einen sportlichen, aber zurückhaltenden Look und versprüht ein Gefühl von Detailtreue sowie Hochwertigkeit wie nur wenige Bikes im Test. Die Bontrager GR1 Team Issue-Reifen sind hingegen, zumindest optisch, Geschmackssache. Dafür laufen die Pneus richtig gut, vor allem trockener und schneller Untergrund ist das Spezialgebiet. Montiert auf den Bontrager Aeolus Pro 3V-Carbon-Laufrädern ergibt das eine schnelle und zuverlässige Kombination.
Doch da hört die Devise „alles aus einem Haus” noch nicht auf. Vorbau, Lenker, Sattel und sogar das Lenkerband stammen ebenfalls von der Hausmarke Bontrager. Der Elite-Gravel-Lenker ist dabei perfekt auf Gravel abgestimmt und kann auch ergonomisch überzeugen. Mit einer Breite von 44 cm bewegt er sich aber am unteren Ende, immerhin fehlen ganze 4 cm zum Riesen-Lenker am GHOST. Wie immer ist auch der Lenker Geschmackssache, wobei unsere Testcrew hier nichts auszusetzen hatte.

Schick, schick!
Dark Aquatic nennt sich das tiefe Blau der Amerikaner und das steht dem Checkpoint besonders gut.
Da geht noch was!
Für extra Komfort und noch mehr Grip abseits der Straßen schluckt das Checkpoint SL 7 noch etwas breitere Reifen. Bis zu 45 mm dürfen diese maximal messen!

Um die geballte Power an Trek-Teilen zu bewegen, setzen die Amerikaner auf eine 2-fach SRAM Force AXS-Schaltgruppe. Mit 10–36-Kassette und 43/30-Kurbel ist das Bike nicht nur auf schnellem Grund zügig unterwegs, auch in Anstiegen performt es dank kleinem Kettenblatt richtig gut. An unserem Testbike war leider noch die „alte” Force ohne Facelift montiert, was sich leider auch an den etwas unförmigen Hoods widerspiegelt, doch spätestens ab 2024 wird Trek auch hier auf die neueste Generation setzen.
Zumindest auf dem Papier scheint das Checkpoint SL so für jedes Abenteuer gewappnet, was auch von der Vielzahl an Anschraubpunkten unterstützt wird. Wohin man schaut, verstecken sich die kleinen Mounts und diese sind im Vergleich zum Rest auch sauber integriert. Rahmentaschen, Oberrohrtasche sowie Flaschenhalter und Frontrack an der Gabel lassen sich problemlos montieren, selbst am Heck ist alles für einen Gepäckträger vorbereitet.

All in one?
Nicht ganz, aber zumindest kommen fast alle Komponenten aus einem Haus. Außer der Schaltgruppe stammen alle Komponenten von der Hausmarke Bontrager und die machen einen richtig guten Job!
Einer von vielen
Die Mounts am Oberrohr sind nur ein paar von vielen, am ganzen Bike verstecken sich Anschraubpunkte für massig Zubehör und allerlei Snack-Bags.

Für knappe 7.000 € verspricht Trek ein sauberes Gesamtpaket aus top Ausstattung, durchdachtem Bikepacking-System und cleveren Features, wie dem abgespeckten IsoSpeed, einem integrierten Rahmenfach und massiven Unterrohrschutz – zumindest auf dem Papier durchaus abenteuertauglich!

Tuning-Tipp: 45C-Reifen an der Front für etwas mehr Compliance und Grip

Trek Checkpoint SL 7 AXS

6.899 €

Ausstattung

Gabel Starrgabel
Sattelstütze Carbon
Bremsen SRAM Force 160/160 mm
Schaltung SRAM Force eTap AXS 2x12
Vorbau 80 mm
Lenker Bontrager GR Elite 440 mm
Laufräder Bontrager Aelous PRO 3V
Reifen Bontrager GR1 Team Issue 28"

Technische Daten

Größe 49 52 54 56 58 61
Gewicht 9,18 kg

Besonderheiten

herausragende Vielseitigkeit
IsoSpeed-Federsystem
fast alle Parts von Trek
Staufach im Unterrohr

Größe 49 52 54 56 58 61
Oberrohr 541 mm 555 mm 570 mm 584 mm 597 mm 617 mm
Sattelrohr 490 mm 520 mm 540 mm 560 mm 580 mm 610 mm
Steuerrohr 90 mm 105 mm 125 mm 145 mm 165 mm 195 mm
Lenkwinkel 71,2° 71,6° 71,8° 72,2° 72,3° 72,6°
Sitzwinkel 74,1° 73,7° 73,2° 72,8° 72,5° 72,1°
Kettenstrebe 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
Tretlagerabsenkung 78 mm 78 mm 76 mm 76 mm 74 mm 74 mm
Radstand 1.025 mm 1.033 mm 1.041 mm 1.048 mm 1.058 mm 1.070 mm
Reach 393 mm 399 mm 403 mm 407 mm 411 mm 417 mm
Stack 538 mm 553 mm 571 mm 592 mm 609 mm 639 mm

Trek Checkpoint SL 7 AXS – Mehr Gravel als die Top-Version SLR?

Und das beweist sich auch im Fahrtest: Spritzig, schnell und etwas straff vermittelt das Checkpoint Fahrspaß pur. Auch im Antritt und steileren Anstiegen zeigt das Bike seine hohe Effizienz und das vor allem durch das weit aufgespannte hintere Rahmendreieck sowie den steifen Tretlagerbereich, doch auch die schnellen Reifen tun hier ihr Übriges. Bei nassen und matschigen Bedingungen kommen diese aber durch das minimale Profil schnell an ihre Grenzen. Für härtere Abenteuer braucht es hier wahrscheinlich etwas mehr Grip und dank 45 mm Reifenfreiheit passen auch deutlich aggressivere Reifen ans Checkpoint SL 7. In Sachen Laufruhe ordnet es sich als gut durchdachtes und ausbalanciertes Bike ein, neigt aber etwas auf die agile Seite. In sich perfekt stimmig, bleibt das Checkpoint auch auf schnellen Geraden stabil, zirkelt aber trotzdem um die engsten Kurven. Das spiegelt sich auch in der Fahrsicherheit wider, „man setzt sich drauf und alles passt”, so überzeugt das Bike die Testcrew, null Unsicherheit und direkte Kontrolle setzen den Fahrer an erster Stelle und zaubern sowohl erfahrenen als auch frischen Piloten ein Grinsen ins Gesicht, das auch auf dem Trail nicht verschwindet.

Obwohl das Bike ohne Federgabel und Dropper kommt, kann es offroad richtig gut performen. Stabil und sicher schießt es flowige Trails bergab und tanzt um enge Kurven. Lediglich auf wirklich ruppigen Abschnitten fehlt dem Bike etwas Compliance. Hier merkt man den Unterschied zum teuren Bruder SLR deutlich. Obwohl auch das SL mit IsoSpeed kommt, funktioniert das nicht ganz so perfekt wie das ausgeklügelte System am High-End-Zwilling SLR, für Gravel ist es aber trotzdem völlig ausreichend.

Das Preiswunder von Trek, schnell, schick und Fahrspaß pur.

Das perfekte Gravel-Adventure mit dem Trek Checkpoint SL 7 AXS

Ja, das steht gefühlt bei jedem zweiten Bike im Test, aber gerade in Sachen Vielseitigkeit ist unser Testfeld so vielseitig wie nie zuvor. Und so ist auch das Checkpoint keine Ausnahme: Clever, durchdacht und für Trek-Verhältnisse preiswert ausgestattet, ist es wohl eines der Bikes mit der breitesten Varianz. Außer wirklich krassem Offroad-Gravel ist dem Checkpoint SL alles zuzumuten. Und selbst im Alltag enttäuscht es nicht, denn dank der Masse an Anschraubpunkten und etwas Komfort lässt sich der Weg zur Arbeit spaßig und abwechslungsreich gestalten.

Helm POC Omneair | Brille 100% S2 | Jacke Rapha Core Rain | Shirt Rapha Logo T-Shirt | Hose Rapha MEN’S CLASSIC BIB SHORTS | Schuhe GIRO Sector | Socken STANCE Casual

Fazit zum Trek Checkpoint SL 7 AXS

Bis ins letzte Detail durchdacht, so präsentiert sich das Trek Checkpoint SL 7 AXS. Mit vielen coolen Features, wie IsoSpeed, Rahmenfach und der absoluten Masse an Anschraubpunkten, bietet es alle Eckpunkte für die große Abenteuerfahrt. Auch das spaßige Fahrverhalten, das hochwertige Design sowie die enorme Vielseitigkeit lassen das schicke Trek ganz oben mitspielen. Und so verpasst das 6.899 € teure Trek Checkpoint SL 7 nur knapp das Siegertreppchen.

Tops

  • herausragende Vielseitigkeit
  • sehr viele Features
  • hochwertiges Design mit erstklassiger Verarbeitung

Flops

  • leider kein Kettenstrebenschutz verbaut

Für mehr Infos besucht trekbikes.com

Das Testfeld

Dieses Bike wurde im Rahmen des Adventure-Gravel-Vergleichstests 2024 getestet – einen Überblick über diesen Vergleichstest sowie alle anderen getesteten Adventure-Bikes erhaltet ihr hier:

Alle Bikes im Test: Argon 18 Dark Matter | BMC URS 01 ONE | Cannondale Topstone Carbon 1 Lefty | Canyon Grizl CF SLX 8 Force AXS Trail | Falkenjagd ARISTOS TRAIL GRAVEL | Focus Atlas 8.8 | Ghost Asket Advanced | Giant Revolt X | Merida Silex 10k | Mondraker Dusty XR | Orbea Terra M21e Team Custom M | Ridley Kanzo Adventure | Rose Backroad AL Plus | Santa Cruz Stigmata | Scott Solace Gravel eRIDE 10 | Specialized Diverge STR Pro | Trek Checkpoint SL 7 AXS | Wilier Adlar | YT Industries Szepter Core 4


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Text: Calvin Zajac Fotos: Robin Schmitt, Jan Richter, Nils Hofmeister