Mit dem KICKR CORE bietet Wahoo eine günstigere, Performance-orientierte Version ihres Highend-Trainers KICKR an, die bezüglich maximaler simulierter Wattwerte und simulierter Steigung nicht mit den besten auf dem Markt mithalten kann. Doch wie wirkt sich das auf die Fahrperformance und den Fahrspaß auf Zwift aus?

In unserem Übersichtsartikel „Der besten Rollentrainer im Test“ findet ihr alles, was ihr zum Thema Smart-Trainer für Zwift und Co wissen müsst.

Wahoo KICKR CORE | 18,48 kg | 799 €

Ihr müsst lediglich die Kassette montieren und vier Schrauben festzeiehen, bevor ihr mit dem KICKR CORE auf Zwift eure Runden drehen könnt. Ein zusätzliche Spindown Kalibrierungs ist allerdings zusätzlich Empfehlenswert um genauere Werte zu erhalten. Das sportive, offene System mit freigelegtem Schwungrad kocht das Design auf den Kern der Sache herunter – kein Schnickschnack, nur das, was es wirklich braucht. Der KICKR CORE ist solide gebaut und erlaubt sich keine Schwächen bezüglich Verarbeitungsqualität und Finish. Konsequenz des offenen Designs: Vorbeilaufende Haustiere oder Kinder können ebenso wie das geworfene Handtuch ziemlich einfach mit dem Schwungrad in Kontakt kommen. Die Position ist allerdings notwendig, um einen schlanken Trainer zu schaffen, der mit nahezu allen gängigen Hinterbauten von Rennrädern und Mountainbikes kompatibel ist. Weder die Kombination von 130-mm-Schnellspanner-Achsen und 140-mm-Bremsscheiben noch 11-fach-Schaltungen mit langen Schaltarmen sorgen für ungewollten Kontakt. Hier ist der KICKR CORE allen anderen Smart-Trainern mit Direktantrieb im Test überlegen. Die Überstandshöhe ist ca. 4,5 cm niedriger als bei Tacx und Elite, wodurch das Auf- und Absteigen leichter fällt und keine Erhöhung für das Vorderrad nötig ist.

Die harten Fakten zum smarten Trainer mit Direktantrieb

Preis 799 €
Gewicht 18,48 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 113,4 kg
Max. Leistung (40 km/h) 1.800 W
Genauigkeit Leistungsmesser ± 2 %
Max. simulierte Steigung 16 %
Achsen-Kompatibilität Schnellspanner 130/135 mm, Steckachsen mit 142/148 mm
Zusätzlich erhältliche Freiläufe/Adapter Campagnolo- und SRAM XD- und XD-R-Freilaufkörper

Start in die Indoor-Szene leicht gemacht! Wahoo trifft den Kern der Sache.

Ähnlich wie beim Tacx NEO 2T Smart wird auch beim KICKR CORE die Geräuschkulisse hauptsächlich vom Kettenrasseln bestimmt, der Trainer selbst ist so gut wie nicht hörbar. Der optional erhältliche Ventilator KICKR HEADWIND übertönt den Smart-Trainer bereits auf mittlerer Windstärke. Die Verzahnung des Freilaufs fällt etwas gröber aus als bei Tacx oder Elite, wodurch der Antritt nicht ganz so direkt ist wie bei der Konkurrenz. Das Sicherheitsempfinden im Normalbetrieb ist durch die geringe Lautstärke und den stabilen Stand sehr hoch. In Kombination mit dem Bergsimulator KICKR CLIMB ist es an der Front im ersten Moment etwas wacklig, bei längerer Benutzung stellt sich das allerdings als Vorteil heraus, da der Bewegungsfreiraum größer ist. Im All-Out-Sprint kann der KICKR CORE, wie alle anderen Direktantriebstrainer im Test, zum Wackeln gebracht werden. Das System hat von Haus aus die geringste Nachgiebigkeit im Test, was im Sitzen und bei hartem Pedalieren nicht weiter stört. Im Sprint und im Wiegetritt wird dadurch der gewohnte Bewegungsablauf unterdrückt, wodurch die Natürlichkeit des Fahrgefühls leidet.

Minimalistisch
Das Design des KICKR CORE ist aufs Wesentliche reduziert. Praktikabel und robust, so lauten hier die Stichworte.
Das exponierte Schwungrad
… sollte in einem Raum betrieben werden, in dem sich weder Hund noch Katze oder Kleinkinder aufhalten.
Platzwunder
Kein anderer Direktantriebstrainer im Test baut an der Radachse so schlank auf und ist mit nahezu jedem Fahrrad kompatibel, egal ob Rennrad oder Mountainbike.
Zahlenwirrwarr
Wir kamen in unserem Test nicht über die Grenze von 1.800 W bei 40 km/h hinaus. Auch die maximal simulierten 16 % Steigung sind vollkommen ausreichend.
Bergsimulation
Der KICKR CLIMB simuliert Anstiege und Abfahrten und lässt euch noch tiefer in der Welt von Zwift versinken. Beim zahlenbasierten Trainieren auf Sufferfest oder TrainerRoad spielt er seinen Vorteil allerdings nicht so gut aus.
Windmaschine
Der Ventilator KICK HEADWIND kann in Abhängigkeit der Spielgeschwindigkeit, der Herzfrequenz oder manuell gesteuert werden.
Trittfrequenz relevant?
Bei der Konkurrenz im Test ist meist ein Sensor für die Trittfrequenz vorhanden, beim Wahoo KICKR CORE muss er zugekauft werden.

Das Gesamtsystem aus KICKR CORE, CLIMB, HEADWIND und BIKE DESK ist super komfortabel und erweist sich als nützlich, um tiefer in der Welt des Online-Cyclings auf Zwift und Co zu versinken. Aber auch ohne diese Zusätze gelingt der Einstieg in die Sphären des smarten Indoor-Trainings mit dem KICKR CORE.

Das Fazit zum Wahoo KICKR CORE im Test

Der KICKR CORE ist das beste Gesamtpaket in unserem Vergleichstest. Sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Zwifter ist er ein super Tool, um Spaß zu haben und effektiv zu trainieren. Der Smart-Trainer mit Direktantrieb überzeugt mit einer guten Performance sowie einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet zudem die Möglichkeit von Erweiterungen in einem modularen Konzept. Man kann nahezu jedes Bike montieren und mit diesem Spaß haben, deshalb heißt es letztlich einstimmig: Testsieg!

Tops

  • modulares Konzept erhältlich
  • niedrige Überstandshöhe
  • geringe Geräuschkulisse
  • Preis-Leistung
  • Kompatibilität mit sehr vielen Bike-Modellen

Flops

  • bedingt natürliches Fahrgefühl
  • hohes Drehmoment nötig, um den Hinterbau einzuklemmen

Mehr Informationen findet ihr unter: wahoofitness.com


Das Testfeld des besten Rollentrainer-Vergleichstests

In unserem Übersichtsartikel „Der besten Rollentrainer im Test“ findet ihr alles, was ihr zum Thema Smart-Trainer für Zwift und Co wissen müsst.

Hier sind alle Rollentrainer im Test: Elite Direto X | Elite Nero | Relaxdays Rollentrainer | Tacx NEO 2T Smart | Tacx Satori Smart | Wahoo KICKR BIKE | Wahoo KICKR CORE


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Text: Fotos: Benjamin Topf, Jonas Müssig