Der Tacx NEO 2T Smart hebt sich durch interessante Eckdaten, clevere Features und ein elegantes Design von der Masse ab. Aber überzeugt der interaktive Smart-Trainer mit Direktantrieb auch, wenn er in diesem Vergleichstest gegen KICKR BIKE und andere smarte Trainer antritt und wie schlägt er sich auf Zwift?
In unserem Übersichtsartikel „Der besten Rollentrainer im Test“ findet ihr alles, was ihr zum Thema Smart-Trainer für Zwift und Co wissen müsst.
Beim Anblick des gesamten Testfelds sticht das futuristische Design des Tacx NEO 2T Smart hervor, das mit jeder Penthouse-Wohnung dieser Welt mithalten kann. Nicht nur im ausgeklappten, sondern auch im eingeklappten Zustand erinnert er an ein Raumschiff der Imperialen Lambda-Flotte. Mit diesem Direktantriebstrainer könnt ihr auch ohne externe Stromquelle auf Zwift, Sufferfest o. Ä. im progressiven Modus unterwegs sein, denn der Trainer nutzt euren Input, um sich selbst mit Strom zu versorgen. Das spart nicht nur Geld, sondern ermöglicht eine autarke Positionierung in der Wohnung. Zudem simuliert der Tacx NEO 2T Smart unterschiedliche Untergründe und verpasst euch beim Zwiften auf Schotter oder Kopfsteinpflaster eine Fußmassage. So smart ist kein anderer im Test, nicht mal das KICKR BIKE von Wahoo.
Die harten Fakten zum smarten Trainer mit Direktantrieb
Gewicht 22,01 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 125 kg
Max. Leistung (40 km/h) 2.200 W
Genauigkeit Powermeter: ±1 %
Achsen-Kompatibilität Schnellspanner 130/135 mm, Steckachsen mit 142/148 mm
Erhältliche Freiläufe/Adapter Campagnolo- und SRAM XD- und XD-R-Freilaufkörper
Es ist keine Kalibrierung notwendig. Sobald die Füße ausgeklappt sind und die Kassette auf dem Trainer montiert ist, kann es mit dem Indoor-Training losgehen vorausgesetzt, euer Bike passt in den Tacx NEO 2T Smart. Bei Rennrädern mit 140-mm-Scheibenbremsen kann es bauartbedingt zum Kontakt des Bremssattels mit dem Trainer kommen. Zudem stößt der Käfig der Schaltwerke von 11-fach-Antrieben bei Bikes mit 130/135 mm breiten Schnellspanner-Achsen oder 142-mm-Steckachsen im kleinsten Gang an den Trainer an. Mountainbikes mit einem 148-mm-Boost-Hinterbau sind hier im Vorteil. Bei manchen Bikes kommt es bauartbedingt außerdem zum Kontakt der Kettenstreben mit dem Trainer – in unseren Augen ein absoluter Konstruktionsfehler, in vielerlei Hinsicht. Wer sichergehen möchte, dass sein Bike auch in den Tacx NEO 2T Smart passt, sollte die Kompatibilitätsliste studieren! Disclaimer: Leider sind dort nicht alle gängigen Bikes verzeichnet.
Familienmitglieder freuen sich über die Flüsterlautstärke des Tacx NEO 2T Smart, die der Geräuschkulisse des Wahoo KICKR CORE stark ähnelt. Hier ist das Einrasten der Gänge mit Abstand das lauteste Geräusch. Der Freilauf des smarten Trainers ist der am feinsten verzahnte im ganzen Testfeld und sorgt für eine angenehme und direkte Kraftübertragung. Die Überstandshöhe ist etwas größer als beim Wahoo KICKR CORE, wodurch der Auf- und Abstieg mit laktatgeschwängerten Beinen schon mal schwerfällt.
Vielleicht der einzige wirklich intelligente Smart-Trainer im Test: Er nutzt den Input des Fahrers, um sich selbst mit Strom zu versorgen.
Auf den ersten Metern ist der Flex des Trainers ein wenig ungewohnt, stellt aber auch zu Beginn kein unangenehmes oder unsicheres Gefühl dar. Nach wenigen Minuten fühlt man sich zu Hause und möchten diesen Flex, der für eine abwechslungsreiche Belastung des Gesäßes sorgt und kleine Ausgleichsbewegungen sowie Muskelspannung im Rumpfbereich einfordert, nicht mehr missen. Der NEO 2T Smart imitiert gekonnt ein natürliches Fahrgefühl und kein anderer Trainer im Test kann ihm diesbezüglich das Wasser reichen. Die Nachgiebigkeit des Systems sorgt für eine realitätsnahe Abbildung von Bewegungsabläufen im Sprint und liefert zusammen mit der breiten Abstützung den stabilsten Stand unter den Smart-Trainern mit Direktantrieb – ein Traum im Intervalltraining! Lediglich das Wahoo KICKR BIKE steht noch etwas stabiler, allerdings ist es bocksteif im Vergleich. Der Nachlauf ist natürlich und das Wiedereinsetzen beim Pedalieren meistert das virtuelle Schwungrad mit Bravour. Wird der Tacx NEO 2T Smart ohne externe Stromquelle betrieben, findet keine Abfahrts-Simulation statt und die Natürlichkeit des Fahrverhaltens leidet etwas.
Das Fazit zum Tacx NEO 2T Smart im Test
Sowohl strukturierte Performance-Fahrer als auch Fun-Rider aller Könnerstufen finden mit dem Tacx NEO 2T Smart ein super Gesamtpaket und das mit Abstand natürlichste Fahrgefühl im Test. Zudem bietet er ein elegantes Design und clevere Features, mit denen die anderen Smart-Trainer und das Wahoo KICKR BIKE nicht mithalten können. Wäre da nicht der Konstruktionsfehler, durch den einige Bikes nicht mit dem Tacx NEO 2T Smart kompatibel sind, würden wir ihn uneingeschränkt jedem empfehlen. Das ist aber auch der einzige Punkt, der gegen einen Testsieg gesprochen hat.
Tops
- einfach zu verstauen
- modernes Design
- natürliches Fahrgefühl
- Betrieb auch ohne Stromquelle
- fein verzahnter Freilauf
Flops
- große Überstandshöhe
- wenig Platz zwischen Bremssattel und Trainer bei 140-mm-Scheibenbremsen
- ungewollter Kontakt mit Schaltwerk möglich
Mehr Informationen findet ihr unter: tacx.com
Das Testfeld des besten Rollentrainer-Vergleichstests
In unserem Übersichtsartikel „Der besten Rollentrainer im Test“ findet ihr alles, was ihr zum Thema Smart-Trainer für Zwift und Co wissen müsst.
Hier sind alle Rollentrainer im Test: Elite Direto X | Elite Nero | Relaxdays Rollentrainer | Tacx NEO 2T Smart | Tacx Satori Smart | Wahoo KICKR BIKE | Wahoo KICKR CORE
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Text: Fotos: Benjamin Topf, Jonas Müssig