Der neue ultimative Highend-Smart-Trainer von Wahoo ist mehr als ein Rollentrainer! Das KICKR BIKE ist smart, setzt auf Integration und treibt die Gamification des Radfahrens weiter voran. Wie schlägt es sich im Vergleich und ist es das perfekte Tool für Zwift und Co?

In unserem Übersichtsartikel „Der besten Rollentrainer im Test“ findet ihr alles, was ihr zum Thema Smart-Trainer für Zwift und Co wissen müsst.

Wahoo KICKR BIKE | 42,39 kg | 3.299,99 €

Der technische, futuristische Look des Stahl- und Aluminium-Bikes ist nicht formschön, wirkt aber leicht und nicht so klobig wie man es von Spinning-Rädern aus dem Fitnessstudio kennt. Über den Aufbau können wir nicht viel sagen, da uns das Bike aufgebaut von Wahoo geliefert wurde. Die hinteren Beine sind mit zwei Schrauben befestigt, wodurch es sich schnell verstauen lässt, wenn man es gerade nicht braucht. Zumindest in einer barrierefreien Wohnung kann es dank der Rollen an den Füßen spielerisch bewegt werden, trotzdem sind wir der Meinung, dass es am besten an einem festen Platz aufgehoben ist.

Die harten Fakten zum smarten KICKR BIKE

Preis 3.299,99 €
Gewicht 42,39 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 113 kg
Max. Leistung 2.200 W
Genauigkeit Powermeter ± 1 %
Max. simulierte Steigung -15 % bis +20 %
Geeignete Körpergröße 152–192 cm

Die Einstellmöglichkeiten am KICKR BIKE sind nahezu grenzenlos: Reach, Stack, Sitzhöhe, Sitzwinkel und sogar die Kurbellänge können angepasst werden. Die Wahoo-App hilft bei den initialen Einstellungen jeder Erfahrungsstufe. So können sich sportliche Familien oder WGs problemlos den Trainer teilen – vorausgesetzt, die Körpergröße liegt zwischen 152 und 192 cm und das Gewicht unter 113 kg. Vier Gelenke erlauben die entsprechenden Anpassungen an die Wunschposition. Dadurch lassen sich Geometrien mit dem KICKR BIKE nachbilden und Probe fahren, das macht es auch für Bike-Fitter interessant. Mit der dazugehörigen App lassen sich alle gängigen Tasten- bzw. Schalthebel-Belegungen von Shimano, SRAM und Campagnolo nachahmen. Zudem simuliert das KICKR BIKE von 1 x 9 bis 3 x 12 alles, wobei sich die Zahngröße von Kettenblättern und Kassetten individuell anpassen lässt. Beim Einrasten der Gänge wird ein realitätsnahes, haptisches Feedback erzeugt. Das clever positionierte Display informiert über die eingelegten Gänge, den Neigungswinkel des Rades und die Konnektivität.

Groß, größer KICKR BIKE
Zwar lässt es sich dank der Rollen an den Füßen einfach bewegen, aber es ist so groß, dass es eigentlich einen festen Platz in der Wohnung braucht.
Einstellmöglichkeiten en masse
Reach, Stack, Sitzwinkel, Sitzhöhe und Kurbellänge können am KICKR BIKE individuell eingestellt werden. Bei der einfachen initialen Einstellung hilft die Wahoo-App.
Fünf Kurbellängen
Ein Traum für alle, die schon immer mal mit Kurbellängen experimentieren wollten.
Achtung, Hund und Katze!
Das externe Schwungrad simuliert ein natürliches Fahrgefühl, ist allerdings recht exponiert platziert.
Kein Flachlandtiroler
Eine realitätsnahe Abbildung von Anstiegen und Gefällen ist ein Kinderspiel für das KICKR BIKE und erhöht den Fahrspaß auf Zwift.
Übersichtliche LEDs
… informieren über den eingelegten Gang, das Gefälle/die Steigung und die Konnektivität.
Doch nicht so smart?
Leider muss das KICKR BIKE immer mit einer externen Stromquelle betrieben werden, hier ist der Tacx NEO 2T einen Schritt weiter.

Zusätzlich zu den bislang genannten Einstellungen können alle Kontaktstellen zum Bike problemlos ausgetauscht werden, wodurch den persönlichen Vorlieben wirklich gar nichts im Weg steht. Ihr möchtet einmal ausprobieren, wie sich eine kürzere Kurbel, ein längerer Vorbau oder eine Sattelstütze mit weniger Versatz auf eurem Rennrad anfühlen würde? Kein Problem! In der Realität sind diese Tests mit erheblichen Kosten verbunden, hier sind sie jedoch nur ein paar Klicks entfernt. Das einzige Haar in der Suppe: Wo man viel einstellen kann, gibt es technisch bedingt auch viele Stellen, die etwas Spiel aufweisen können. Das macht sich am KICKR BIKE besonders am Cockpit bemerkbar. Verfügbar ist es in Europa laut Wahoo ab Februar 2020.

Bremsen, WTF?
Ja, bremsen könnt ihr. Allerdings betrifft das nur die Hardware, auf Zwift hat der Bremsvorgang keinen Einfluss.
Bockstabil
Das KICKR BIKE hat den stabilsten Stand im ganzen Testfeld. Besonders am Cockpit fällt allerdings das Spiel der Gelenke auf.

Bei unserem Testprodukt handelt es sich um ein Vorserienmodell, das bereits auf der EUROBIKE im Dauertesteinsatz war. Laut Wahoo ist die Lautstärke höher als beim Serienmodell. Trotzdem gehört das KICKR BIKE zu den leisesten Smart-Trainern im Testfeld. Das erzeugte Geräusch erinnert nicht an ein Kettengeräusch – schließlich ist keine vorhanden –, sondern gleicht eher einem turbinenartigen Summen. Es ist der einzige Indoor-Trainer im Test, der auch im Stillstand ein Geräusch von sich gibt, auch wenn das nur minimal ausfällt.

Wahoo-App
Mit der App lässt sich alles von 1 x 9 bis 3 x 12 simulieren, wobei man auch die Zahngröße von Kettenblättern und Kassetten individuell anpassen kann.
Auch alle gängigen Tasten- bzw. Schalthebel-Belegungen von Shimano, SRAM und Campagnolo lassen sich mit der App und den 10 Knöpfen bzw. Hebeln am Cockpit nachahmen.

Ähnlich wie beim KICKR CORE mit zusätzlichem KICKR CLIMB erhält man mit dem KICKR BIKE eine realitätsnahe Abbildung von Anstiegen und Gefällen, wodurch auch Flachlandtiroler, die keine natürlichen Anstiege vor der Haustüre haben, die Möglichkeit bekommen, an ihrer Bergfahrposition zu feilen. Das Level an Gamification ist extrem hoch und man kann beim Fahren tief in die Welt von Zwift abtauchen. Das KICKR BIKE ist hierbei auch auf einem anderen Niveau als alle anderen smarten Rollentrainer im Test.

Das KICKR BIKE ist der ultimative Smart-Trainer für Zwift

Beim kraftvollen Pedalieren im Sitzen steht das Bike absolut stabil und mit Abstand am sichersten im Test, sobald man allerdings aus dem Sattel geht, macht sich das Spiel an den Gelenken bemerkbar. Das hohe Sicherheitsgefühl generiert zusammen mit der realistischen Simulation der Spielewelt eine gehörige Portion Fahrspaß. Das Wahoo KICKR BIKE besitzt einen wahrnehmbaren Flex, der allerdings nicht an das natürliche Fahrgefühl des Tacx NEO 2T Smart herankommt. Die Bremsen haben zwar Einfluss auf die Hardware, der Bremsvorgang hat allerdings (noch?) keinerlei Relevanz für Zwift und Co. Dank der super funktionierenden Schaltsimulation fühlt man sich auf dem KICKR BIKE sofort zu Hause und das Schwungrad ermöglicht ein natürliches Fahrgefühl, das auch kurze Trittpausen natürlich simuliert.

Einen weiteren Vorteil hat das KICKR BIKE gegenüber den smarten Rollentrainern im Test: Das eigene Fahrrad ist während der Indoor-Wintersaison keinen Belastungen ausgesetzt, die Kassette muss nicht mit ruckartigen Schaltvorgängen kämpfen und der Lack eures Carbon-Schmuckstücks wird nicht vom Schweiß angegriffen. Dadurch kommt es nicht zu zusätzlichem Verschleiß und euer Rad steht immer für einen Ride in der Realität bereit. Leider muss das KICKR BIKE trotz hohem Preis und durchdachtem Gesamtpaket mit externem Strom versorgt werden. Hier wäre in Zukunft eine Option wünschenswert, die ohne externe Stromquelle funktioniert – der Tacx NEO 2T Smart kann es bereits.

Das Fazit zum Wahoo KICKR BIKE im Test

Für den Zwift-Champion, der das ganze Jahr Indoor fährt, für alle, die ein professionelles Gerät fürs ultimative Zwift-Erlebnis suchen, oder für sportliche Gemeinschaften, die sich einen Smart-Trainer teilen möchten, ist das KICKR BIKE eine super Option. Es ist eine jederzeit einsatzfähige Luxuslösung, die euer edles Carbon-Rad im Winter entlastet. Das durchdachte Gesamtpaket ist das perfekte Werkzeug für die Welt von Zwift: mit jeder Menge Einstellmöglichkeiten und integrierter Steigungssimulationen.

Tops

  • höchster Zwift-Spaßfaktor
  • Einstell- und Individualisierbarkeit
  • stabiler Stand
  • Schaltungssimulation

Flops

  • braucht festen Standort
  • Spiel in Gelenken

Mehr Informationen findet ihr unter: wahoofitness.com


Das Testfeld des besten Rollentrainer-Vergleichstests

In unserem Übersichtsartikel „Der besten Rollentrainer im Test“ findet ihr alles, was ihr zum Thema Smart-Trainer für Zwift und Co wissen müsst.

Hier sind alle Rollentrainer im Test: Elite Direto X | Elite Nero | Relaxdays Rollentrainer | Tacx NEO 2T Smart | Tacx Satori Smart | Wahoo KICKR BIKE | Wahoo KICKR CORE


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Text: Fotos: Benjamin Topf, Jonas Müssig