Garmin Edge 1030

Der Garmin Edge 1030 ist das neueste Flaggschiff der Navigationsspezialisten aus den USA und soll mit einem Preis von 599 € der ultimative GPS Fahrradcomputer mit Navigations- und Online-Funktionen sein. Hält er, was er verspricht?

Preis und Dimensionen des Garmin Edge – mit seinem 3,5” großen Farbdisplay – wecken die Erwartung, ein Gerät auf aktuellem Smartphone-Niveau in den Händen zu halten. Leider kann der Edge 1030 diese Erwartungen nicht erfüllen. Prozessorgeschwindigkeit, Displayauflösung und Menüführung erinnern eher an die Nokia-Ära. Die Sensitivität des Touchscreens ist dreistufig einstellbar und basiert technologisch, wie bereits das Vorgängermodell Edge 1000, auf einer Kombination aus Druck und Berührung, wodurch der Touchscreen selbst bei Regen oder mit Handschuhen einwandfrei funktioniert.

Um eine Strecke auf den Garmin zu laden, muss man ihn über eine USB-Verbindung an den Computer anschließen, den Explorer bzw. Finder öffnen und die GPX-Datei in den Garmin-Ordner „New Files“ ziehen – das geht schnell und unkompliziert. Möchte man eine Strecke vom Smartphone aus auf das Gerät laden, kommt man nicht um die umständliche Benutzung der Garmin Connect-Plattform via Internet-Browser herum, da sich GPX-Dateien nicht direkt in die Connect-App hochladen lassen. Darüber hinaus traten im Test wiederholt Probleme bei der Stabilität der Bluetooth- und WLAN-Verbindung auf. Hier kann es Garmin in puncto Usability und reibungsloser Konnektivität nicht mit Wahoo aufnehmen.

Beim Thema Navigation spielt der Edge 1030 nach minutenlanger (!) Routenberechnung seine Stärken aus und punktet mit gut sichtbaren Abbiegehinweisen in Form von großen Pfeilen auf der routingfähigen Karte sowie präzisen Text-Hinweisen. Im Falle einer Routenabweichung findet mit kurzer Verzögerung eine automatische Neuberechnung statt, also ein Rerouting zurück zur geplanten Strecke. Hier ist Garmin einsame Spitze.
Die detaillierte Kartendarstellung des Farbdisplays ist für ein schnelles Ablesen eher kontraproduktiv und sorgt des Öfteren für Verwirrung bei der Orientierung auf der Karte.
Hier zeigt Wahoo mit einer minimalistischen und einfarbigen, jedoch völlig ausreichenden Kartendarstellung, dass weniger oft mehr ist. Mit einem Gesamtgewicht von 173 g inkl. Standardmount ist der Garmin Edge 1030 der schwerste GPS Fahrradcomputer im Vergleichstest.


GPX-Transfer: 16 Klicks
GPS-Genauigkeit:
Navigationsfunktion:
Akkulaufzeit:
Preis: 599,99 €

Dauer Routenberechnung: 02:34 Min
Usability:
Preis-Leistung:
Design:
Gewicht: 123 g


Mehr Infos unter: garmin.com

Fahrer, die ein großes Display mit detaillierter Kartendarstellung und umfangreichen Navigationsfunktionen wünschen, sollten sich den 599 € teuren Edge 1030 genauer anschauen. Aber: Die komplexe Menüführung, langsame Routenberechnung und limitierte Smartphone-Anbindung erfüllen die modernen Erwartungen in Sachen Usability nicht und zeigen, dass proprietäre Systeme wie das von Garmin heutzutage schnell an ihre Grenzen stoßen.