Das Ridley Kanzo Fast ist das schnellste Gravel-Bike der Welt! So zumindest die Meinung der belgischen Bike-Brand. Kann sich der aerodynamische Gravel-Racer an die Spitze des Vergleichstest setzen und wie steht es um seine Allround-Eigenschaften? Hier findet ihr die Antworten.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Gravel-Bike 2021 – 13 Modelle im Vergleichstest

Ridley Kanzo Fast | 8,56 kg in Größe M | 5.684 € | Hersteller-Website

Mit dem Kanzo Fast hat Ridley seine Produktpalette der Gravel-Bikes um ein aerodynamisches Performance-Bike erweitert. In Anlehnung an das Aero-Rennrad Noah Fast haben die Belgier einige zentrale Design-Merkmale von der Straße auf den Schotter adaptiert. So sind der Übergang zwischen Gabel und Rahmen, die F-Wings unten an der Carbon-Gabel, die gänzlich integrierte Zugverlegung und das aerodynamische, einteilige Carbon-Cockpit bekannte Elemente des Noah Fast. Das Carbon-Rahmenset verfügt über eine Reifenfreiheit von bis zu 700 x 42C und ist kompatibel mit dem innovativen Classified-Schaltsystem, das den Umwerfer obsolet machen soll. Unseren ausführlichen Test zur Classified-Getriebenabe findet ihr hier. Ridley bietet mit der Customizer-Option zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten für das Kanzo Fast. So stehen beispielsweise 42 Farben, 7 Designs und unterschiedlichste Schaltgruppenoptionen zur Auswahl. Der Rahmen des Kanzo Fast ist ausschließlich mit 1-fach-Antrieben kompatibel. Inklusive der Custom-Lackierung kostet unser Test-Bike 5.684 €.

Das Ridley Aero G1-Cockpit integriert sämtliche Leitungen und Kabel. Ein spezieller GPS-Mount wird direkt unter dem Vorbau verschraubt. Die Einstellmöglichkeiten sind bauartbedingt jedoch begrenzt.
Die Hinterradnabe des Forza Vardar db-Laufradsatzes verfügt über einen nahezu geräuschlosen Freilauf. Hier kann man sich voll auf die Umgebung konzentrieren und im Rauschen des Fahrtwinds verlieren.

Ridley Kanzo Fast

5.684 €

Ausstattung

Sattelstütze Forza Aero 6 mm
Bremsen Shimano GRX RX810 160/140 mm
Schaltung Shimano GRX RX815 Di2 mit ROTOR ALDHU Aero-Kurbel 42 (11–42)
Vorbau Ridley Aero G1 110 mm
Lenker Ridley Aero G1 420 mm
Laufräder Forza Vardar db
Reifen WTB Venture Road TCS 40C

Technische Daten

Größe XS S M L XL
Gewicht 8,56 kg
Laufradgröße 700C

Besonderheiten

Customizer-Option mit 42 Farben, 7 Designs und unterschiedlichsten Schaltgruppenoptionen
Kompatibel mit Classified-Getriebenabe
Rahmenset ist nur für 1-fach-Antriebe ausgelegt
Anschraubpunkte für Schutzbleche


In unserem großen Gravel-Reifen-Vergleichstest haben sich die WTB Venture Road TCS-Pneus zwar mit viel Grip, aber auch mit einem hohen Rollwiderstand präsentiert. Zum sportlichen Charakter des Tempo-Gravellers wollen sie nicht passen.
Der Übergang von Gabel zu Unterrohr ist formschön integriert und macht aus aerodynamischen Gesichtspunkten Sinn. Wer viel im Schlamm unterwegs ist, sollte diesen Bereich stets sauber halten, sonst drohen mindestens Lackschäden.
Größe XS S M L XL
Sattelrohr 470 mm 495 mm 520 mm 545 mm 570 mm
Oberrohr 522 mm 547 mm 565 mm 587 mm 601 mm
Steuerrohr 115 mm 144 mm 168 mm 197 mm 221 mm
Lenkwinkel 71,0° 71,0° 71,5° 71,5° 72,0°
Sitzwinkel 74,5° 73,5° 73,0° 72,5° 73,0°
Kettenstrebe 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm 425 mm
BB Drop 74 mm 72 mm 72 mm 70 mm 70 mm
Radstand 1.001 mm 1.017 mm 1.026 mm 1.044 mm 1.053 mm
Reach 372 mm 380 mm 385 mm 393 mm 400 mm
Stack 537 mm 563 mm 587 mm 613 mm 638 mm

Laktatschwelle, wir kommen. In der Ebene kann man mit dem Ridley ordentlich Druck machen. Der Gravel-Meilen-Millionär.

Helm Oakley ARO3 | Brille POC Aspire Clarity | Jersey POC Resistance Ultra Tee
Shorts POC Resistance Ultra Shorts | Socken VOID Socks 16 | Schuhe Giro Empire VR90

Die Ausstattung des in Größe M 8,56 kg schweren Gravel-Bikes setzt sich aus einer 1×11 Shimano GRX RX815 Di2-Schaltgruppe mit ROTOR ALDHU Aero-Kurbeln, Forza Vardar db-Laufradsatz und Ridley Aero G1-Cockpit zusammen. Sowohl das einteilige Carbon-Cockpit als auch die proprietäre Forza Aero-Sattelstütze sind in verschiedenen Maßen verfügbar und sollen so eine für euch passende Sitzposition ermöglichen. Zumindest das einteilige Cockpit limitiert die potenziell möglichen Optionen bauartbedingt bis zu einem gewissen Grad. Die sportiven Gene zeigen sich auch an der Wahl der Bremsscheiben: 160 mm vorne und gerade einmal 140 mm hinten. Ganz und gar nicht konsequent ist die Reifenwahl. Denn die WTB Venture Road TCS-Pneus zählen in unserem großen Gravel-Reifen-Vergleichstest zu den Modellen mit dem höchsten Rollwiderstand.

Auf dem Ridley Kanzo Fast ist der sportliche Hintergedanke omnipräsent. Dementsprechend fällt die Sitzposition sportlich gestreckt aus. Das 168 mm lange Steuerrohr bringt jedoch einen gewissen Grad Entschärfung mit sich, womit auch längere Touren ohne tickende Stoppuhr in dieser Position möglich sind.

Die gute Eigendämpfung des Gravel-Bikes trägt ebenfalls zum soliden Langstreckenkomfort des Bikes bei. Hochfrequente Vibrationen und kleine Schläge werden angenehm gedämpft, wohingegen mittlere bis große Erschütterungen deutlich an den Fahrer weitergegeben werden. Das Ridley bleibt dabei aber stets ehrlich und führt mit seinem insgesamt straffen Charakter nicht zu schnippigen Überraschungen. Im Antritt zeigt sich das Bike ausgesprochen direkt und bereitwillig. Besonders im mittleren Geschwindigkeitsbereich kann es mit seiner Durchzugsstärke punkten. Beim Pedalieren aus dem Stillstand und in steilen Anstiegen gibt es im Testfeld mit dem S-Works Diverge oder dem ARC8 hingegen deutlich leichtfüßigere Bikes. Die Effizienz in der Ebene müssen wir differenziert betrachten, denn hier leidet das Ridley unter dem hohen Rollwiderstand der WTB-Pneus. Abgesehen davon kann die Kombination aus Rahmenset mit seinen aerodynamischen Features, den tiefen Carbon-Felgen und der sportlichen Sitzposition mit einer sehr guten Effizienz punkten. Auf Schotterautobahnen und brüchigen Asphaltstraßen fühlt sich das Kanzo Fast besonders wohl. Solange der Untergrund kompakt ist, kann es seine hohe Laufruhe und die ausbalancierte Agilität von Front und Heck perfekt ausspielen. Hier generiert das Bike ein sehr hohes Maß an Vertrauen. Auf ruppigen Untergründen und im technischen Gelände hat es jedoch zu wenige Reserven und kommt mit seinem straffen und direkten Fahrverhalten an seine Grenzen.

Tuning-Tipps: schnellere Reifen mit größerem Volumen für bessere Effizienz und ein Plus an Komfort

Fahreigenschaften

4

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspass

  1. langweilig
  2. lebendig

Komfort

  1. straff
  2. komfortabel

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. sehr gut

Technische Daten

Ridley
Kanzo Fast

Größe: XS S M L XL
Gewicht: 8,56 kg
Preis: 5.684 €

Einsatzgebiet

Feiner Asphalt 1
Allroad/Gravel 2
Alltag/Commute 3

Fazit

Mit dem Ridley Kanzo Fast finden ambitionierte Gravel-Fans ein schnelles Bike, das auf kompakten Untergründen mit seiner hohen Laufruhe und einer guten Eigendämpfung überzeugt. Der umfangreiche Online-Konfigurator ist ein tolles Tool, um das Bike zu personalisieren. Für Gravel-Tourer, die auch gerne befestigte Pfade verlassen, ist die straffe Abstimmung des Bikes ein limitierender Faktor.

Tops

  • gute Eigendämpfung des Rahmensets
  • hohe Laufruhe und viel Sicherheit auf kompakten Untergründen
  • umfangreicher Online-Customizer

Flops

  • Reifen mit zu hohem Rollwiderstand
  • einteiliges Cockpit limitiert Konfigurationsmöglichkeit
  • ausschließlich für 1-fach-Antriebe ausgelegt
  • eingeschränkte Offroad-Performance

Du brauchst noch Entscheidungshilfe? Dann wirf mal einen Blick in unsere Gravel-Bike-Kaufberatung. Solltest du noch auf der Suche nach dem perfekten Gravel-Reifen sein, dann hilft dir sicherlich unser Gravel-Reifen Vergleichstest.


Mehr Informationen findet ihr unter ridley-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Gravel-Bike 2021 – 13 Modelle im Vergleichstest

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Text: Fotos: Valentin Rühl