Test

Specialized S-Works Pathfinder im Test

Der Gravel-Klassiker Specialized Pathfinder darf in keinem Gravel-Vergleichstest fehlen. Wie schlägt sich die auf Speed und Leichtbau getrimmte S-Works-Version? Mit der auf Effizienz ausgelegten zentralen Lauffläche und den griffigen Flanken scheint der Pneu alle Voraussetzungen zu erfüllen, doch kann er sich auch gegen die starke Konkurrenz behaupten?

Specialized S-Works Pathfinder | 445 g | 60,00 € | Hersteller-Website

Mit dem Pathfinder hat Specialized einen echten Volltreffer gelandet: Kaum ein anderer Reifen hat Gravel-Racing in den letzten Jahren so sehr dominiert wie der Pneu der Amerikaner. Und das kommt nicht einfach so. Mit der glatten zentralen Lauffläche hat der Reifen viel Potenzial für effizientes Fahren auf Asphalt und Hardpack. Wird es etwas anspruchsvoller, greifen die griffigen Flanken – so zumindest die Theorie.
Und genau hier setzt die S-Works-Version noch einen drauf, nochmals leichter und schneller, so lautet die Devise, und nimmt dabei Kritikern des schweren Pathfinders den Wind aus den Segeln. Zumindest optisch hat sich auch einiges getan, mit schicken Tan-Walls und dem einzigartigen Profil ist der Reifen ein echter Hingucker.
Und auch bei der Montage verstimmt sich der erste Eindruck nicht, einfach und ohne Probleme springt der Reifen auf die Felge und dichtet ebenso zuverlässig ab.

Berechtigter Hype oder nur heiße Luft? – Specialized S-Works Pathfinder

Der Specialized S-Works Pathfinder ist auf Rennen ausgelegt, und das merkt man auch, denn die Gene US-amerikanischer Gravel-Rennen bestimmen das Fahrgefühl. Auf Asphalt und Hardpack kann der runde Reifen voll überzeugen, fährt sich agil und mit 15,3 W Rollwiderstand auch recht effizient, liegt damit aber ganze 3,3 W hinter dem schnellsten Reifen Schwalbe G-One RS.
Auf gröberem Schotter lässt die Performance indes schnell nach. Hier neigt der Pathfinder dazu, früh die Traktion zu verlieren, und auch bei Nässe kann der Pneu nicht mit den besten Allroundern mithalten. Dafür zieht er unter trockenen Bedingungen verspielt und agil auch durch geschotterte Kurven, denn genau dafür ist das Profil ausgelegt.
Überraschend gut ist der Pannenschutz, im Vergleich zwar nur Durchschnitt, sind die Werte für einen Leichtbau-Race-Reifen wirklich gut. Deutlich mehr Race-Feeling bietet dagegen die Compliance, diese pendelt sich nämlich eher im hinteren Drittel ein.

Reifeneigenschaften

Einsatzberreich

  1. Straße/Hardpack
  2. Trail

Rollwiderstand

  1. langsam
  2. schnell

Durchschlagschutz

  1. gering
  2. hoch

Durchstichschutz

  1. gering
  2. hoch

Verhalten bei Nässe

  1. rutschig
  2. griffig

Fazit

Speed und Racing, das ist die richtige Ecke für den Specialized S-Works Pathfinder. Mit gutem Rollwiderstand und einem für Asphalt und Hardpack ausgelegten Profil überzeugt der Pneu vor allem bei Trockenheit. Ganz so universell einsetzbar ist er allerdings nicht, denn abseits befestigter Wege kann er nicht immer mit der Konkurrenz mithalten und neigt durch die sehr glatte Lauffläche zu Traktionsverlust.

Tops

  • clever durchdachtes Profil
  • geringes Gewicht für einen Gravel-Reifen dieser Breite
  • gutes Fahrgefühl, vor allem auf hartem Untergrund wie Asphalt oder Hardpack

Flops

  • schneller Traktionsverlust bei Nässe
  • Pannenschutz nur mittelmäßig

Made in Thailand | Getestete Größe 40-622 | Reifenbreite in mm¹ 42,69 | Reifenhöhe in mm¹ 39,33 | Reifenhöhe + Testfelge in mm² 84,65 | Gewicht 445,3 g | Preis 60,00 €
1 gemessene Dimensionen bei 2,5 Bar, 2 Testfelge: ZIPP 303s 622 x 20.3C (Felgenhöhe 45,32 mm)


Mehr Informationen findet ihr unter: specialized.com

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Text & Fotos: mschneider