Continental Terra Speed im Test
Der Continental Terra Speed ist nicht nur einer der leichtesten, sondern auf dem Prüfstand auch der schnellste Reifen im Test. Kann er seinem Namen alle Ehre machen und diese Geschwindigkeit auch vom Labor mit in die Natur nehmen?
Der Terra Speed ist der „kleine“ Bruder des Terra Trail und sollte alten Mountainbike-Hasen mit seiner Spinnennetzoptik ein Begriff sein – schließlich erinnert sie stark an den Conti Vertical-Reifen aus dem letzten Jahrhundert. Auf der Straße und auf kompaktem Schotter ist er ein schneller und im Vergleich zum Terra Trail der deutlich effizientere Conti-Reifen im Test. Auch in puncto Beschleunigung spielt er vorne mit. Ihm hängt jedoch eine leichte Tendenz an, auf harten Untergründen ein wenig ins Wippen zu kommen. Bergauf ist die Traktion vollkommen in Ordnung und der Terra Speed generiert sowohl auf weichem Waldboden als auch auf Steinen und Wurzeln ausreichend Grip. Bergab zeigt der Conti-Reifen dann sein forderndes Gesicht. In Kurvenlage kommt der Grip-Grenzbereich wirklich früh und der Conti gerät schnell ins Rutschen. Versierte Gravel-Veteranen haben hier ihren Spaß und können wie auf einem Ski im Tiefschnee durch die Kurven powdern. Einsteiger und Fahrer, die sich ein sicheres Fahrverhalten in Gravel-Kurven suchen, werden mit dem Terra Speed aber schnell überfordert sein. Durch die runde Bauform und die niedrigen Schulterstollen hat der Terra Speed in Schräglage auf losen Untergründen zu wenig Halt und in engeren Kurven wird man zwangsläufig nach außen getragen. Das deutsche Komfort-Battle gewinnt der Conti-Reifen haushoch gegen die Konkurrenz aus dem Hause Schwalbe und ordnet sich hier insgesamt im Mittelfeld ein. Auf Asphalt ist die Bremstraktion grandios. Wird jedoch auf losem oder kompaktem Schotter der Rettungsanker geworfen, bricht der Reifen unkontrolliert aus. Obacht vor Snakebites: Der Terra Speed zeigt sich im Labor am schlechtesten gegen Durchschläge gewappnet.
Fazit
Der Continental Terra Speed ist leicht, sehr schnell und lässt sich sowohl auf Asphalt als auch auf kompaktem Schotter effizient treten. In Kurven rutscht er jedoch schnell weg und stellt Gravel-Neulinge vor Herausforderungen. Als Allrounder ist der Terra Speed daher nicht zu empfehlen.
Tops
- niedriges Gewicht
- geringer Rollwiderstand
- leichtfüßige Beschleunigung
Flops
- neigt auf harten Untergründen zum Wippen
- verliert in Kurven schnell Traktion
- anfällig für Durchschläge
Made in Germany |Getestete Größe 40-622 | Reifenbreite in mm¹ 38,3 | Reifenhöhe in mm¹ 35,7 | Reifenhöhe + Testfelge in mm² 59,7 | Gewicht 419 g | Preis 57,90 €
1 gemessene Dimensionen bei 2,5 Bar, 2 Testfelge: Stan’s NOTUBES Grail 622 x 20,3 C (Felgenhöhe 24,5 mm)
Mehr Informationen findet ihr unter: continental-reifen.de/fahrrad
In unserer Testübersicht des besten Gravel-Reifen findet ihr nicht nur spannende Erkenntnisse und das Fazit des Tests, sondern auch einen Überblick über das komplette Testfeld.
Alle Reifen in diesem Test: Continental Terra Speed (zum Test) | Continental Terra Trail (zum Test) | MAXXIS Rambler SilkShield TR (zum Test) | Panaracer GravelKing SK (zum Test) | Pirelli Cinturato Gravel H (zum Test) | Schwalbe G-One Allround Evolution (zum Test) | Schwalbe G-One Bite Evolution (zum Test) | Specialized Pathfinder Pro (zum Test) | Teravail Cannonball Light & Supple (zum Test) | Vittoria Terreno Dry (zum Test) | WTB Riddler TCS Light/Fast Rolling (zum Test) | WTB Venture Road TCS (zum Test)
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Text & Fotos: Benjamin Topf, Philipp Schwab