Mit dem BACKROAD AL GRX RX600 1X11 will ROSE ein attraktives Gravel-Bike zum fairen Preis bieten. Wir haben das olivgrüne Gravel-Bike gegen die großen Namen des Gravel-Kosmos antreten lassen und verraten euch, für wen das Bike eine spannende Option sein kann.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Gravel-Bike 2021 – 13 Modelle im Vergleichstest
ROSE bietet das BACKROAD AL GRX RX600 1X11 zu einem Preis von 1.799 € an und der Blick auf die Website des Direktversenders aus Bocholt verrät: Seit seiner Vorstellung scheint sich das Gravel-Bike zu verkaufen wie warme Semmeln von Bäcker Lensing. Der Alu-Rahmen des ROSE ist aufgrund der organischen Rohrübergänge aus gar nicht mal weiter Ferne nur sehr schwer von seinen Pendants aus Carbon zu unterscheiden und verfügt über sämtliche Anschraubpunkte, die man jemals benötigen könnte: 4 Anschraubpunkte für Trinkflaschen, Schutzbleche, Umwerfer und sogar Seitenständer. Verarbeitung und Finish sind trotz günstigem Preis auf höchstem Niveau. Neben der vollintegrierten Zugführung, welche als Zugeingang die Abdeckung des Steuersatzes nutzt, ist auch die Sattelklemme formschön in den Rahmen integriert. Mit sage und schreibe 9 Größen von 46 bis 64 deckt das Rahmenset ein riesiges Spektrum an potenziellen Interessenten ab. Dabei kommen in den Größen 46 und 49 Laufräder in 650B zum Einsatz. Weitere Highlights des Rahmens sind die maximale Reifenfreiheit für bis zu 700 x 45C beziehungsweise 650 x 50B und ein Direct Mount-Schaltauge für Shimano. Die Carbon-Gabel orientiert sich in Sachen Triple-Mount-Montagemöglichkeiten und Optik an der Gabel des ROSE BACKROAD FORCE ETAP AXS LIMITED, ist jedoch eigens für das BACKROAD AL angepasst worden. In ihr verläuft nicht nur die Bremsleitung, sondern bei Bedarf auch das Stromkabel zwischen Nabendynamo und Lichtanlage.
ROSE BACKROAD AL GRX RX600 1X11
1.799 €
Ausstattung
Sattelstütze ROSE Race Attack SP-63 XL 25 mm
Bremsen Shimano GRX RX400 160/160 mm
Schaltung Shimano GRX RX600/RX812 40 (11–42)
Vorbau Ritchey WCS Toyon 100 mm
Lenker Ritchey WCS Butano 420 mm
Laufräder DT Swiss P1850
Reifen Schwalbe G-One Bite 40C
Technische Daten
Größe 46 49 51 53 55 57 59 61 64
Gewicht 9,74 kg
Laufradgröße 700C
Besonderheiten
In Größe 46 und 49 mit 650B-Laufrädern
Anschraubpunkte für Schutzbleche, Gepäckträger und Seitenständer
Anschraubpunkte an Oberseite Oberrohr und an Unterseite Unterrohr
Anschraubpunkte an Gabel; 3 pro Gabelseite
Größe | 46 | 49 | 51 | 53 | 55 | 57 | 59 | 61 | 64 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 420 mm | 450 mm | 475 mm | 490 mm | 500 mm | 510 mm | 530 mm | 555 mm | 605 mm |
Oberrohr | 495 mm | 506 mm | 519 mm | 531 mm | 543 mm | 560 mm | 570 mm | 586 mm | 606 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 118 mm | 128 mm | 142 mm | 158 mm | 175 mm | 190 mm | 205 mm | 228 mm |
Lenkwinkel | 69,5° | 69,5° | 70,0° | 70,5° | 70,5° | 71,0° | 71,3° | 71,5° | 72,0° |
Sitzwinkel | 75,0° | 74,5° | 74,3° | 74,0° | 73,3° | 73,5° | 73,5° | 73,3° | 73,0° |
Kettenstrebe | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm |
BB Drop | 72 mm | 72 mm | 70 mm | 70 mm | 70 mm | 70 mm | 65 mm | 65 mm | 65 mm |
Radstand | 1.002 mm | 1.009 mm | 1.016 mm | 1.022 mm | 1.032 mm | 1.042 mm | 1.052 mm | 1.063 mm | 1.075 mm |
Reach | 352 mm | 356 mm | 364 mm | 369 mm | 374 mm | 383 mm | 389 mm | 398 mm | 408 mm |
Stack | 535 mm | 542 mm | 552 mm | 567 mm | 582 mm | 600 mm | 610 mm | 626 mm | 650 mm |
Eine der wohl durchdachtesten Rahmenplattformen im Einsteigersegment. Das ROSE erlaubt neben einem riesigen Spektrum an Körpergrößen ein sehr breites Einsatzgebiet.
Unser Test-Bike ist ausgestattet mit einer 1×11 Shimano GRX RX600-Kurbel, Shimano GRX RX812-Schaltwerk, Shimano SLX CS-M7000-Kassette mit 11–42 T und Shimano GRX RX400-Bremsen mit 160-mm-Rotoren an Front und Heck. Dazu gibt es den DT Swiss P1850-Laufradsatz mit Schwalbe G-One Bite-Reifen in 700 x 40C. Besonders erfreulich bei diesem Preispunkt ist nicht nur der clevere Schaltgruppen-Mix, sondern auch das hochwertige Cockpit mit Ritchey WCS Butano-Lenker und Ritchey WCS Toyon-Vorbau. In Größe 57 bringt unser BACKROAD AL 9,74 kg auf die Waage.
Das Handling des BACKROAD AL präsentiert sich ab dem ersten Meter sehr gutmütig und intuitiv. Sein Fahrverhalten und der sehr stabile Geradeauslauf machen es zum idealen Begleiter für Einsteiger und alle, die einfach entspannt abseits der Straßen eine gute Zeit haben wollen. Für Gravel-Racer ist die Front zu hoch, wodurch man bei aggressiven Manövern zum Untersteuern tendiert – hier muss das Körpergewicht aktiv verlagert werden. Alle anderen können sich an der harmonisch ausbalancierten Agilität von Front und Heck erfreuen.
Die hohe Front ermöglicht eine angenehm aufrechte Sitzposition, mit der man auch lange Touren problemlos meistern kann. Im Vergleich zum Testfeld ist der gebotene Komfort des ROSE überschaubar. Für einen Rahmen aus Aluminium geht er aber absolut in Ordnung. Wer mehr Komfort benötigt, kann bereits mit kleinen Änderungen wie einer Carbon-Sattelstütze ein deutliches Plus an Komfort generieren. Das gebräuchliche Maß von 27,2 mm ermöglicht eine maximale Auswahl an potenziellen Alternativen. Für noch mehr Komfort und eine bessere Offroad-Performance wird ein Wechsel auf einen 650B-Laufradsatz und Pneus, die die maximalen Reifenfreiheit gänzlich ausnutzen, sorgen. Im Antritt geht es das BACKROAD vergleichsweise gemütlich an. Hauptgründe hierfür sind das Gesamtgewicht und die recht hohe rotierende Masse des DT Swiss P1850-Laufradsatzes. Das ROSE ist kein sportlich-spritziges Bike, aber umso mehr ein entspannter Cruiser für jede Gelegenheit. Bergab kann es den Schwung gut mitnehmen und bietet durch seine hohe Front viel Sicherheit, wenn es einmal steil wird. Auch hier werden sich sportliche Fahrer eine tiefere Front für mehr Druck auf dem Vorderrad und ein entsprechend präziseres Handling wünschen. Die hohe Brems-Power der Shimano GRX-Stopper lässt sich gut dosieren und trägt zum hohen Sicherheitsfaktor bei.
Tuning-Tipps: 650B-Laufradsatz und Pneus, die die maximalen Reifenfreiheit gänzlich ausnutzen, für mehr Komfort und bessere Offroad-Performance
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspass
- langweilig
- lebendig
Komfort
- straff
- komfortabel
Preis-Leistung
- schlecht
- sehr gut
Fazit
Das ROSE BACKROAD AL GRX RX600 1X11 ist ein ideales Gravel-Bike für Einsteiger und Multisportler, die in den Schotterbereich eintauchen möchten. Auch Commuter und Touren-Graveller mit einem begrenzten Budget finden hier eine durchdachte Rahmenplattform mit cleveren Features, die aufgrund ihres erschwinglichen Preises ausreichend Spielraum für Tuning-Maßnahmen bietet. Wer über den eingeschränkten Komfort hinweg sehen und mit der hohen Front gut leben kann, findet hier bereits ab Werk ein tolles Bike für einen sehr fairen Preis. Unser Gravel-Kauftipp 2021!
Tops
- intuitives Handling
- hoher Sicherheitsfaktor in vielen Situationen
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- hochwertiges Finish mit Liebe zum Detail
Flops
- für sportliche Fahrer zu hohe Front
- eingeschränkter Komfort
Du brauchst noch Entscheidungshilfe? Dann wirf mal einen Blick in unsere Gravel-Bike-Kaufberatung. Solltest du noch auf der Suche nach dem perfekten Gravel-Reifen sein, dann hilft dir sicherlich unser Gravel-Reifen Vergleichstest.
Mehr Informationen findet ihr unter rosebikes.de
Das Testfeld
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Gravel-Bike 2021 – 13 Modelle im Vergleichstest
Alle Bikes im Test: 3T Exploro Race EKAR 1X13 (Zum Test) | ARC8 Eero (Zum Test) | BMC URS 01 ONE (Zum Test) | Cannondale Topstone Carbon Lefty 3 (Zum Test) | Canyon Grail CF SLX 8 eTap (Zum Test) | Fustle Causeway GRX600 (Zum Test) | OPEN WI.DE. (Zum Test) | Ridley Kanzo Fast (Zum Test) | Ritte Satyr (Zum Test) | ROSE BACKROAD FORCE ETAP AXS LIMITED (Zum Test) | ROSE BACKROAD AL GRX RX600 1X11 | Specialized S-Works Diverge (Zum Test) | Trek Checkpoint (Zum Test)
Nein, es geht nicht um perfekte Rennstrecken – vielmehr steht der Vortrieb im Fokus. Schnell, leichtfüßig und effizient – wer die letzten Sekunden herausfahren möchte, braucht ein leichtfüßiges Bike, das stark im Antritt, effizient und definiert ist. Für den uneingeschränkten Fahrspaß sind zuverlässige Komponenten dennoch wichtig. Wir interpretieren diesen Einsatzbereich so: Kilometersammeln bei hohen Geschwindigkeiten mit einem maximal Leistungsfähigen Bike auf durchgehend gut asphaltierten Straßen. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 80 : 30 ( nicht immer muss alles 100 % ergeben!)↩
… oder kurz: Fahrradfahren. Aufgebrochene Straßen im Hinterland, festgefahrene Schotterpisten, lose Untergründe – manchmal schlammig, manchmal staubtrocken. Hierfür braucht es Bikes mit super Allround-Eigenschaften und Nehmerqualitäten bergauf wie bergab. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 50 : 50↩
Wer sein Bike nahezu täglich nutzen möchte, braucht meistens keine hochgezüchtete Rennmaschine. Solide Komponenten, die bei Wind und Wetter den Strapazen des des Dauerbetriebes gewachsen sind gehören hier zur Grundausstattung. Dabei sollte das Rad über praktikable Detaillösungen verfügen: integrierte Schutzbleche / Schutzbechmontagemöglichkeiten, Gepäckträger / Anschraubpunkte für Gepäck und eine Lichtanlage bzw. die Möglichkeit Lampen zu verbauen. Die Sitzposition und sollte entspannt, der Gesamtkomfort hoch sein, sodass der Afterwork-Ride zum Genuss und nicht zur Qual wird. Sportlichkeits-Genuss-Verhältnis: 30 : 70↩
In diesem Artikel stellen wir unser Bewertungssystem ausführlich vor: Hier klicken! ↩
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Text: Fotos: Valentin Rühl