Jeder Barista weiß um das Geheimnis einer guten Crema. Sie muss nicht nur gut aussehen, sondern auch gut schmecken! Das Allgäuer Crema Doma ist seit Jahren das Flaggschiff der Pfrontener Bikeschmiede. Ein Eyecatcher ist es allemal, doch hält der Stahlrenner auf der Straße, was die Optik verspricht?
Keine 7,5 kg wiegt das pure Understatement in Pantone Cool Grey. Auch bei jedem anderen Werkstoff als Stahl wäre das gut, hier aber ist es hervorragend.
Die konsequente Bestückung mit Enve-Komponenten und dem 25-mm-Veloflex-Clincher in klassischer Skinwall-Optik gefällt nicht nur den Augen, sondern auch dem Display der Waage.
[emaillocker id=”1327″]Ein Steuersatz von Chris King und die passende Campagnolo Record runden das filigrane Bild ab – die mechanische Record unterstreicht dabei den Handmade-Style des in Barcelona gefertigten Rahmens. Die flach ausgeführten Schweißnähte am Doma aus Columbus- und True-Temper-Rohren mit geringem Sloping sind handwerklich makellos. Die vergleichsweise überdimensionalen Stahlrohre verleihen dem Rad ein für diesen Werkstoff erstaunlich leichtes Fahrgefühl.
Die Kombination aus sehr steifen Enve SES 4.5 Laufrädern und einem vergleichsweise weichen Stahlrahmen erzeugt eine leichte Dysbalance im Bereich Komfort und Präzision. Insbesondere in langen Highspeed-Abfahrten mit engen Kurven merkt man bei Lenkimpulsen die Divergenz zwischen super impulsiven Laufrädern und geruhsamem Stahlrahmen – obwohl die Geometrie sehr ausgeglichen ist. Dem sicheren Fahrgefühl tut diese Eigenschaft jedoch nichts ab, das Crema hat einen tollen Geradeaus-Lauf. Dank des leichten Aufbaus zeigt sich das Bike bergauf überraschend agil und antrittsfreudig, hier punkten die Komponenten aus Kohlefaser. In summa fährt sich das Crema wie ein moderner Renner, der sogar überzeugte Carbon-Fans nachdenklich werden lässt und mit dem Charme seines ausgeprägten Stahlcharakters jenseits der Norm liegt.
Details des Crema Doma
Ausstattung des Crema Doma
- Schaltung: Campagnolo Record 2×11 SP
- Übersetzung: Kettenblätter: 50/34 | Kassette: 11-28
- Bremsen: Campagnolo Record Skeloton, Dual Pivot
- Reifen: Veloflex Master 25
- Laufradsatz: Enve SES 4.5 mit Enve Carbon-Naben
- Gewicht: 7,42 kg
- Preis: Ab 2.850 €
Fazit
Wer Individualität statt Carbon-Mainstream sucht, findet mit dem Crema Doma einen zeitlosen Dauer-Begleiter mit individueller St(r)ahlkraft und spritzigem Fahrgefühl. Ein Bike für Kaffeegenießer und Puristen, die mit der Zeit gehen. PS: Crema-Chef Ken Bloomer liebt Qualität – nicht nur beim Kaffee, sondern insbesondere dann, wenn es um die individuellen Wünsche seiner Kunden geht. Individualaufbauten und Custom-Geometrien? No problem!
Stärken
- puristischer Gesamteindruck
- handwerklich hochwertige Verarbeitung
- kompromisslose High-End-Ausstattung
- bergauf spritziger Vortrieb
Schwächen
- unpräzises und leicht schwammiges Fahrgefühl in schnellen, kurvenreichen Abfahrten
Mehr Information findet ihr auf der Crema Website.
Über den Vergleichstest
Mit einer 10-köpfigen internationalen Testcrew verbrachten wir 9 Tage in Barcelona, um die 10 interessantesten und exklusivsten Bikes der Saison in einem einzigartigen Vergleichstest an ihre Grenzen zu bringen. 4 Frauen, 6 Männer, darunter Tour-de-France-Weltklasse-Fahrer, Biomechaniker, Jedermänner, Bikehändler und Tourguides, jeder und jede mit spezifischem Fachwissen. Um es kurz zu fassen: Rennradenthusiasten, die ihr Handwerk verstehen. Mehr Informationen zum Testablauf findest du in dem folgenden Video und dem Einleitungsartikel.
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Die 10 interessantesten und exklusivsten Bikes im Vergleichstest.
Alle Bikes im Test: Storck Aernario Platinum G1 | Ritte Ace | Focus Izalco Max Disc | Festka One LT Dazzle | Crema Doma | Cervelo C5 | Canyon Aeroad CF SLX 9.0 | Specialized S-Works Venge | Trek Madone 9.9 | Bianchi Specialissima
[/emaillocker]Text: Markus Ybanez, Robin Schmitt, Emmie Collinge Bilder: Constantin Gerlach, Klaus Kneist, Christoph Bayer
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