Campagnolo 12-fach Super Record EPS im Test

Weltmeistermaterial – das Canyon Ultimate CF SLX Disc mit der neuen 12-fach-Gruppe Super Record EPS

Welcome back Girona! Die Straßen rund um den Cycling-Hotspot in Catalunya sind das Zuhause vieler Profis und genau hier durften wir die neue 12-fach Super Record EPS auf Herz und Nieren testen. Der Testaufbau: das Canyon Ultimate CF SLX Disc im Team-Movistar-Gewand – Weltmeister-Material!

Die Testbedingungen rund um Girona sind einfach perfekt

Der Fokus des Tests lag auf der neuen Schaltung und der Ergonomie der 12-fach-EPS, da sich in Sachen Bremsen nicht wirklich viel geändert hat. Die große Frage: Was kann die neue elektronische Schaltung aus Italien und wie performt sie im Vergleich zur Konkurrenz? Beim Test wurde relativ schnell klar, dass die neue EPS einen riesigen Sprung nach vorne gemacht hat. Die Schaltgeschwindigkeit ist auf einer Augenhöhe mit der Konkurrenz. Die Schaltvorgänge sind deutlich schneller im Vergleich zur Vorgänger-EPS, ohne dabei die Campagnolo-typische mechanische Rückmeldung vermissen zu lassen.

Auch unter Last performt die EPS einwandfrei

Egal ob wir beim Klettern die Kassette hoch und runter geschaltet oder extreme Schaltsprünge an Front und Heck gleichzeitig vollzogen haben – die Kette sprang mit Leichtigkeit und Präzision in die Gänge.

Die Kombination aus 50/34-Kettenblatt…
…und 11–32er-Kassette bietet eine große Gangbreite von 428%

Zusammen mit dem 50/34-Kettenblatt bietet das extra Ritzel der 11–32er-Kassette eine große Bandbreite von 428 %, außerdem liefert es dank der 1-Zahn-Sprünge auf den ersten sieben Ritzeln feinste Gangabstufungen. Dank der Optimierungen am Schaltwerk und Umwerfer sind selbst große Kettenwinkel und sie machen den Antrieb auch nicht laut. Aus Verschleißgründen sind sie nicht wirklich zu empfehlen, bieten aber dann einen großen Vorteil, wenn man z. B. auf dem großen Blatt noch die letzte Kuppe hochdrücken will. Dank Kommunikation zwischen Front und Heck justiert der Umwerfer je nach Kettenstellung seine Position eigenständig nach.

Auf dem großen Blatt über die Kuppe drücken ist kein Problem. Die neue Gruppe verträgt auch große Kettenwinkel!

Die zusätzliche Rückholfeder im Schaltwerk, die bereits in der mechanischen 12-fach-Gruppe vorgestellt wurde, zeigt Wirkung. Die kurzen Ausflüge auf Schotterstraßen sind kein Problem und das Kettenschlagen gehört der Vergangenheit an.
Die optimierte Ergonomie des Ergolever überzeugt ebenfalls voll und ganz. Die neuen Schalthebel – sowohl Up- als auch Downshifter – wissen zu gefallen. Die vergrößerten Flächen machen die Schaltvorgänge noch leichter und auch der größere Daumenschalter erleichtert das Schalten im Untergriff enorm. Der belgische-Aero-Tuck mit Griff an den Hoods macht dank der neuen Form im TT-Mode auf flachen Strecken richtig Laune.

Schalten im Untergriff ist dank verbesserter Ergonomie noch einfacher geworden

Die Bremshebel liegen toll in der Hand und vermitteln Sicherheit im Überfluss. Dank stufenloser Einstellmöglichkeiten lässt sich der Reach am Bremshebel perfekt an die persönlichen Vorlieben anpassen. Die Bremsperformance weiß zu begeistern und lässt sich perfekt modulieren. Die zwei Modi, mit denen man die Aggressivität der Bremsen einstellen kann, machen Spaß und in Sachen Feinfühligkeit lassen die Italiener damit die Konkurrenz hinter sich.

Die Bremsperformance der neuen EPS bietet Sicherheit im Überfluss

Bremsenquietschen? Das war beim Vorgänger schon kein Thema und dank der mechanischen und magnetischen Rückholfeder an den Bremskolben hat Campagnolo die eigenen Stärken nochmals verbessert. So macht Disc Spaß!

Von Bremsenquietschen gibt es keine Spur dank der Kombination aus mechanischer und magnetischer Rückholfeder. So macht Disc Spaß!

Campagnolo 12-fach Super Record EPS im Vergleich

Zum guten Schluss die große Frage: Wie schlägt sich die neue elektronische Gruppe aus Italien im Vergleich zur Konkurrenz? In Sachen Schaltgeschwindigkeit und Präzision spielt die EPS ganz vorne mit. Was die Konnektivität und Konfigurationsmöglichkeiten angeht, bieten alle Großen auf dem Markt ein ähnliches Repertoire. Und die Ergonomie? Kein anderes Thema ist wohl so stark von den Vorlieben der Fahrer abhängig – wir können nur sagen: we love it! Die Shimano DURA-ACE-Hoods sind zwar deutlich schlanker und optisch dezenter, aber wie bereits erwähnt, ist das Geschmacksache. Im Hinblick auf die Bremsperformance hat Campagnolo die Nase vorne, da man die Aggressivität der Bremse gut einstellen und die Bremskraft gut dosieren kann – insbesondere wenn man keinen Profi-Vertrag hat. Wenn es um Wireless-Lösungen geht, warten wir jedoch alle darauf, dass hier jemand SRAM das Wasser reichen kann, aber bisher vergeblich.

Fazit

12-fach alleine ist noch keine Revolution, aber die Neuerungen der EPS sorgen dennoch für ordentlich Umbruchstimmung: Sie bringen die von der mechanischen Super Record losgetretene Revolution in die Welt elektronischer Schaltungen. Die 12-fach Super Record EPS begeistert mit deutlich höherer Schaltgeschwindigkeit und Präzision im Vergleich zum 11-fach-Vorgänger. Die Ergonomie hat bereits an der mechanischen 12-fach-Gruppe überzeugt und hält nun auch Einzug in die elektronische Welt. Die Hoods liegen im Vergleich zur 11-fach-EPS noch besser in der Hand und die Schalthebel sind leichter zu bedienen als bisher. Dank Bluetooth und ANT+ Konnektivität lässt sich die EPS mit der MyCampy-App frei konfigurieren. Die italienische Interpretation der elektronischen Schaltung überzeugt auf ganzer Linie!


Alle Details zur 12-fach-Gruppe Super Record EPS findet ihr unter: campagnolo.com


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