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Tubeless Upgrade – Roval Rapide CLX II und Alpinist CLX II-Laufräder vorgestellt

Roval hat den Spitzen-Laufrädern Rapide und Alpinist CLX ein Tubeless Upgrade verpasst. Die Rapide CLX II sollen höchste Effizienz und Stabilität mit Top-Aerodynamik vereinen, wohingegen die Alpinist CLX II mit Agilität und minimalem Gewicht für steile Kletterpassagen garantieren. Hier die Fakten zu den im Windkanal entwickelten Laufrädern.

Roval Rapide CLX II | 1.520 g (Herstellerangabe mit Tape und Ventilen) | 2.600 € | Hersteller-Website

Wir hatten die Roval Rapide CLX bereits im Test und haben die Performance- und Aero-Eigenschaften gelobt. Als nicht zeitgemäß aufgefallen ist die mangelnde Tubeless-Fähigkeit. In dem Punkt haben die Laufrad-Profis und Specialized-Hausmarke nun nachgelegt. Dadurch hat sich zwar das Systemgewicht etwas erhöht, was aber durch den verringerten Rollwiderstand wieder ausgeglichen werden soll.

Warum tubeless?

Die Entwicklung im Renngeschehen geht klar in Richtung tubeless. So wurde nicht nur unser Ruf nach einem Tubeless-ready-Setup von Roval Rapide und Alpinist erhört, sondern auch der der Profis, darunter Peter Sagan. Der Grund ist simpel: Ohne Schlauch muss weniger Masse an der Reifenaufstandsfläche verformt werden. Es reiben keine zwei Schichten Gummi aufeinander wie bei Schlauchreifen, sondern lediglich der Reifen auf dem Asphalt. Außerdem kann die Dichtmilch kleine Löcher, verursacht von Dornen oder Scherben, während der Fahrt abdichten und im besten Fall merkt ihr nicht mal was davon – das rettet gerade im Rennbetrieb wertvolle Zeit und sichert eure Position. Laut Roval werden bei 40 Stundenkilometern 3,5 Watt Leistung gespart, die sonst zwischen Schlauch und Reifen verpuffen würden. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist damit auch die Einsparung beim Rollwiderstand des Tubeless-Setups, verglichen mit einer herkömmlichen Schlauch-Reifen-Kombination. Ein Tubeless-Setup hilft euch also umso mehr, wenn ihr schneller fahrt. Wenn ihr wissen wollt, wie ihr am besten selbst auf tubeless umrüsten könnt, folgt einfach unserem Tubeless-Guide.

Roval Rapide CLX II 2022

Die Rapide CLX II-Laufräder bleiben ihrer ungleichen Auslegung treu: vorne breit und flach im Profil, hinten schmal und tief. Das Vorderrad ist außen satte 35 mm breit und wird damit deutlich breiter dastehen als die aufgezogenen Reifen. Im Profil ist es 51 mm hoch. Dagegen ist das Hinterrad 60 mm hoch und mit 31 mm etwas schmaler als das Vorderrad. Dadurch soll der beste Kompromiss zwischen guter Aerodynamik am windanfälligen, lenkbaren Vorderrad und dem stets geradeauslaufenden Hinterrad gefunden werden. Durch die breitere Auslegung soll das Vorderrad außerdem Lenkimpulse direkt aufnehmen und an den Untergrund übertragen. Diese Art der unterschiedlichen Konstruktion zwischen Vorder- und Hinterrad hat sich schon im Test der nicht-tubelessfähigen Roval Rapide CLX-Vorgänger bewährt und wir können den Laufrädern eine hohe Effizienz bestätigen, die durch die neuen Keramik-Kugellager noch unterstrichen werden soll.

Im Hintergrund sieht man die Turbinen des Windkanals mit dessen Hilfe die Roval Rapide CLX II auf höchste Aerodynamik getrimmt wurden.

Mit 1.520 g ist der Laufradsatz im Vergleich zum Vorgänger 110 g schwerer geworden. Das hat sich laut Roval aus einem angepassten Carbon-Layup in der Felge ergeben und soll für eine deutlich erhöhte Festigkeit im Falle eines harten Schlags vom Untergrund sorgen. Dabei lag der Fokus von Roval vor allem darauf, durch ein ausgeprägteres Felgenhorn den Reifen auch im Falle einer Beschädigung auf der Felge zu halten, um so einen Sturz zu vermeiden. Ob dem Rapide II mit dem rund 100 g Mehrgewicht immer noch der gute Kompromiss zwischen schneller Beschleunigung und guter Aerodynamik gelingt oder das Laufrad damit Allround-Fähigkeiten einbüßt, muss der Test zeigen.

Roval Alpinist CLX II 2022

Roval Alpinist CLX II | 1.265 g (Herstellerangabe mit Tape und Ventilen) | 2.600 € | Hersteller-Website

Die ebenfalls auf tubeless upgedateten Roval Alpinist CLX II-Laufräder sind – wie der Name schon erahnen lässt – extra für die Bergziegen unter euch entwickelt. Mit dem extrem geringen Gewicht von 1.250 g ohne Tape und Ventile sollen sie besonders reaktiv sein und jeden Input an der Kurbel sofort in Beschleunigung umsetzen.

Außerdem verspricht Roval ein messerscharfes Handling für die Kurvenjagd auf Passabfahrten. Nicht ganz klar ist uns jedoch, warum Roval bei den Alpinist II in Zukunft auf die Aero-Naben verzichtet und stattdessen die Roval LFD-Naben verwendet – selbst bei Bergfahrten ist die Aerodynamik nicht zu vernachlässigen.

Hier herrscht wenig Aero-Flair: Die Roval LFD-Naben im Alpinist-Laufradsatz zeigen wenig Aero-Potenzial, sondern eher scharfe CNC-gefräste Kanten.

Ein weiser Mann sagte einmal: Wer rauf fährt, muss auch wieder runter. Diese Aussage im Hinterkopf machen die Rapide zu dem Laufradsatz mit dem breiteren Einsatzgebiet. Denn mit ihm kann man auch Highspeed-Etappen in der Ebene ohne erhöhten Luftwiderstand gut meistern und schier jedes Watt aus den Beinen in Vortrieb umsetzen. Dagegen ist der Alpinist-Laufradsatz für all diejenigen, die nichts als Berg- und Talfahrt kennen und an der Passstraße zuhause sind. Hier sind minimales Gewicht und eine spritzige Beschleunigung Priorität numero uno. Die potenziellen Tubeless-Vorteile machen sich beide Laufradsätze zunutze und wollen in Zukunft auch vom reibungsarmen Fahren ohne Schlauch und der erhöhten Pannensicherheit profitieren.

Peter Sagan fährt seit diesem Jahr für TotalEnergies und ist bekannt für seinen halsbrecherischen Fahrstil. Er hat schon ein Vorserien-Laufrad der Rapide-Serie auf dem Gewissen.

Die neuen Rapide CLX II und Alpinist CLX II-Laufradsätze bleiben fester Bestandteil im Roval-Sortiment und gehen mit der Zeit. Tubeless unterwegs zu sein, ist längst nicht mehr nur beim Graveln oder im glamourösen Rennzirkus angekommen. Roval bietet mit den Rapide und Alpinist CLX II nun auch Aero-Enthusiasten und Kletterexperten die Möglichkeit dazu. Wir sind gespannt, wie ein Tubeless-Setup die 110 g Mehrgewicht im Vergleich zum Vorgänger rechtfertigen kann und freuen uns auf den ersten Test.


Mehr Informationen findet ihr unter rovalcomponents.com


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Text: Julian Schwede Fotos: Roval