Der einzige Berührungspunkt zur Erde, der über Rekorde oder schmerzhafte Nasenbrüche entscheidet? Die Wahl der richtigen Reifen für dein Gravel-Bike ist fundamental wichtig, die Optionen allerdings so vielfältig wie das Graveln selbst. Wir haben uns die aufregendsten Modelle geschnappt und verraten, worauf es wirklich ankommt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum ist der richtige Gravel-Reifen so wichtig?
  2. Die Reifenwahl für den Gravel-Reifen-Vergleichstest 2023
  3. Das Anforderungsprofil an Gravel-Reifen
  4. Was es bei der Wahl des richtigen Gravel-Reifens zu beachten gibt
  5. Wie haben wir getestet und wer?
  6. Die Reifen-Highlights im großen Gravel-Reifen-Vergleichstest 2023
  7. Erkenntnisse – Wie hole ich alles aus meinem Reifen raus?
  8. Fazit

Die Welt der Gravel-Bikes ist lebendig und im ständigen Wandel. Gravel-Racing mit superschnellen, aerodynamisch optimierten Bikes ist längst keine Seltenheit mehr. Trends aus dem Road-Segment finden hier immer öfter Anwendung. Am anderen Ende der Gravel-Bike-Kategorie rücken die Bikes dem Mountainbike immer mehr auf den Pelz: Federgabeln, absenkbare Sattelstützen und Mullet-Antrieb sind fast schon alltäglich. Bikes wie das Specialized Diverge STR setzen sogar auf eine Federung am Hinterrad. Andere Modelle wie YT Szepter und Mondraker Dusty sind speziell für den Offroad-Einsatz entwickelt worden. Zwischen diesen beiden Extremen bleiben Gravel-Bikes jedoch immer noch die erste Wahl für viele Abenteuerlustige und Pendler.

Es ist also klar: Gravel ist nicht gleich Gravel, und das gilt auch für die Reifen. Unterschiedliche Einsatzzwecke, Untergründe und Vorlieben machen die Anforderungen an Gravel-Reifen so divers, dass ein herkömmlicher Reifenvergleichstest, mit einem einzigen Testsieger an der Spitze, nicht zielführend wäre. Wir möchten dir daher keine eindeutige Sieger-Empfehlung geben. Stattdessen bekommst du das Werkzeug an die Hand, um den perfekten Gravel-Reifen für dich zu finden. Wir haben 20 der spannendsten Reifen getestet und diese in aufwändigen Labortests sowie auf unserer eigenen Teststrecke einem ultimativen Härtetest unterzogen.

Warum ist der richtige Gravel-Reifen so wichtig?

Gravel-Reifen sind einzigartig. Sie gehören weder zur Welt der Mountainbike-Walzen noch zu den klassischen Rennrad-Pneus. Sie bewegen sich irgendwo dazwischen, erfüllen spezielle Anforderungen und haben ihre eigenen, charakteristischen Merkmale. Es gibt eine große Vielfalt an Reifendimensionen, Profilen und sogar Gummimischungen.

In dieser bunten Welt der Reifen gibt es nicht den einen perfekten Reifen für alle, aber es gibt einen perfekten Reifen für jeden Fahrertyp. Das Gravel-Segment ist äußerst vielfältig, und die Wahl des richtigen Reifens hängt von einigen entscheidenden Faktoren ab, die je nach Bedarf unterschiedlich gewichtet werden müssen.

Traktion – Pokal oder Spital? Traktion spielt eine entscheidende Rolle. Sie ist nicht nur auf dem Trail wichtig, sondern kann über neue Bestzeiten oder ungewollte Abenteuer im Gebüsch entscheiden. Je nach Art des Untergrunds benötigt man ein angepasstes Profil, um die optimale Traktion zu gewährleisten.

Bremsweg – Wer später bremst, ist länger schnell. Das will allerdings gelernt sein. Heißt also auch, ein griffigerer Reifen kann schneller zum Stehen kommen. Gerade in oft unübersichtlichen Gravel-Abfahrten vermittelt das viel Sicherheit.

Rollwiderstand – Langer Tag im Sattel oder einfach auf Sekundenjagd? Auf Effizienz getrimmte Reifen sparen wertvolle Watt. Hier spielen neben dem Profil auch die Gummimischung und vor allem der Luftdruck eine Rolle.

Pannenschutz – Flicken, pumpen oder Bier trinken? Der Pannenschutz verhindert unfreiwillige Stopps in unwegsamem Gelände und hält dich länger im Sattel.

Doch diese Hard-Facts sind nicht alles, denn Radsport ist vor allem Emotion pur, hier darf der Reifen nicht ausbremsen! Und weil Einsatzzwecke und Rider so individuell sind wie Pneus selbst, ist hier der Reifen-Vergleichstest für alle Gravel-Begeisterten; für die, die richtig Gas geben und KOMs jagen; für die, die lange Touren planen und das Abenteuer suchen; und natürlich für die, die einfach Spaß haben wollen.

Die Reifenwahl für den Gravel-Reifen-Vergleichstest 2023

Ein aussagekräftiger Reifentest bedarf der richtigen Reifenwahl. Die Frage ist, was charakterisiert Gravel heute, und wie sieht die Zukunft aus?
Gravel ist tubeless, Schläuche haben am Gravel nichts mehr zu suchen. Tubeless und breite Reifen erlauben geringere Drücke, ermöglichen mehr Komfort, Traktion, eine höhere Effizienz und besseren Pannenschutz. TPU-Schläuche können zwar bei der Effizienz mithalten, aber werden in allen anderen Punkten durch ein Tubeless-Setup ausgestochen. Es heißt also, die Gravel-Zukunft ist tubeless!

28″ ist gesetzt – anfängliche Spielereien mit 650b-Reifen und groben MTB-Walzen sind mittlerweile nur noch vereinzelten Bikes mit 29″ gewichen. Inzwischen gibt es ausreichend Gravelreifen in 28″, kein Grund also auf MTB-Größen zurückzugreifen.
Für die beste Vergleichbarkeit sind alle Reifen in unserem Test 40c bzw. die nächst kleinere oder größere Größe, sollten die Reifen nicht in 40c verfügbar sein. 40c breite Reifen sind der perfekte Kompromiss aus einem breiten Offroad-Setup und schmalen Race-Gummis. Je nach Einsatzzweck müsst ihr eure Breite jedoch individuell wählen.
Mit unserem Vergleichstest bilden wir alle Kategorien von Gravel ab, wir haben die schnellsten und die griffigsten Reifen, den krassesten Pannenschutz und das abgefahrenste Profil im Test. Dabei sind alle relevanten Reifen und Hersteller vertreten. Wir haben 20 Reifen von 9 Herstellern im Labor unter die Lupe genommen und auf Herz und Nieren geprüft. In unserem Fahrtest haben wir sämtliche Reifen auf der anspruchsvollen Teststrecke bei Wind und Wetter unter staubtrockenen sowie fast schon sumpfartigen Bedingungen durch den Schwarzwald gejagt. Dabei haben wir die Reifen an die Grenzen gebracht, die ein oder andere Tubeless-Katastrophe herausgekitzelt und sind echte Profis im Reifenwechseln geworden.

Reifen Größe Reifenbreite in mm¹ Reifenhöhe in mm¹ Reifenhöhe + Testfelge in mm² Gewicht Preis
Challenge Getaway 40–622 40 36,32 81,64 462,7 g 79,81 €
Challenge Gravel Grinder 40-622 39,5 35,55 80,87 452 g 79,81 €
Continental Terra Speed 40-622 38,4 34,35 79,67 492,5 g 65,95 €
Continental Terra Trail 40-622 39,6 34,91 80,23 436,1 g 65,95 €
MAXXIS Rambler 38-622 37,7 34,68 80 456,3 g 59,90 €
MAXXIS Receptor 40-622 40,25 35,91 81,23 425,4 g 59,90 €
Panaracer GravelKing+ 40-622 36,8 31,33 76,65 374,7 g 59,95 €
Panaracer GravelKing SK+ 43-622 42,4 36,67 81,99 542,2 g 59,90 €
Pirelli Cinturato Gravel H 42-622 40,75 37,32 82,64 490,3 g 69,90 €
Pirelli Cinturato Gravel RC 37-622 41,1 34,98 80,3 532,2 g 74,90 €
Schwalbe G-One Allround Evo, Super Ground, TLE 40-622 38,3 34 79,32 522,7 g 64,90 €
Schwalbe G-One R Evo, Super Race, V-Guard, TLE 40-622 39,8 34,73 80,05 499,7 g 74,90 €
Schwalbe G-One RS Evo, Super Race, V-Guard, TLE 40-622 40,5 35,05 80,37 482,9 g 74,90 €
Schwalbe G-One Ultrabite Evo, Super Ground, TLE 40-622 40,6 36,42 81,74 551 g 64,90 €
Specialized S-Works Pathfinder 42-622 42,69 39,33 84,65 445,3 g 60,00 €
Specialized Tracer Pro 42-622 42,5 39,34 84,66 542,5 g 50,00 €
Vittoria Terreno Dry Gravel 40-622 40,7 37,77 83,09 459,6 g 54,95 €
Vittoria Terreno Mix 40-622 40,4 38,28 83,6 503,6 g 54,95 €
WTB Byway 40/36 36,2 32,10 77,42 476,8 g 54,95 €
WTB Riddler 37-622 37,15 33,28 78,6 470,6 g 54,95 €

*1 gemessene Dimensionen bei 2,5 Bar
*2 Testfelge: ZIPP 303s 622 x 20,3C (Felgenhöhe 45,32 mm)

Das Anforderungsprofil an Gravel-Reifen

Die Wahl des richtigen Reifens beginnt nicht im Shop oder im Internet, sondern zuhause und auf dem Bike. Einige zentrale und vor allem individuelle Fragen bestimmen das eigene Anforderungsprofil und damit die perfekte Reifenwahl.
Was muss mein Reifen können? Wo und wie fahre ich mein Bike, und wo soll es besonders gut funktionieren? Dabei gilt: realistisch bleiben! Wunschdenken bringt vielleicht ein cooles Setup, führt aber sicher nicht zum perfekten Gravel-Reifen. Neben dem Anforderungsprofil gibt es noch einige Faktoren, die im Idealfall bei allen Reifen gegeben sind. Eine schicke Optik und ein guter Pannenschutz sowie eine leichte Montage bringen einfach mehr Spaß und länger Freude am Setup.

Geschwindigkeit

Mit welcher Geschwindigkeit bin ich unterwegs und wie wichtig ist mir viel Speed? Daraus resultiert direkt, wie effizient der Reifen sein soll. Effiziente Reifen rollen schneller, sparen Leistung bei gleicher Geschwindigkeit und sind leichter zu beschleunigen. Erreicht wird das meist durch ein schnelleres und nicht ganz so aggressives Profil, eine flache Lauffläche und eine härtere Gummimischung. Dadurch verlieren die Reifen aber an Traktion auf losem und feuchtem Untergrund. Da sich Gravel aber nicht nur auf einem Untergrund abspielt, muss der schnellste Gravel-Reifen für die Straße auf Schotter nicht zwingend die Krone holen. Daher kommt es selbst bei Gravel-Racing nicht nur auf puren Speed an, denn auch Grip und Compliance entscheiden über den Sieg! Und selbst wenn pure Geschwindigkeit nicht das Ziel Nummer 1 ist, darf man die Effizienz nicht unterschätzen. In unserem Testfeld liegen immerhin ganze 10,6 Watt zwischen dem schnellsten und dem langsamsten Reifen. Auf einen Satz gerechnet spart man so mit den richtigen Reifen bis zu 21,2 Watt.

Speed pur! Gravel-Race-Bikes wie das Canyon Grail sind auf Geschwindigkeit getrimmt und kommen vor allem mit effizienten Reifen gut zurecht.

Komfort

Wie wichtig ist mir Komfort auf dem Bike? Erstmal wenig intuitiv, wird an vielen Gravel-Bikes die komplette Compliance an die Reifen übergeben. Doch das ist eigentlich nicht in erster Linie Aufgabe der Reifen – der Rahmen selbst oder Federelemente übernehmen diese Aufgabe auch ohne Nebenwirkungen. Sind die Reifen die einzige Möglichkeit, mehr Komfort und Vibrationsdämpfung zum kleinen Preis zu erzielen, gilt jedoch: je breiter, desto geringer kann der Druck gewählt werden, und desto mehr Komfort bietet die Bereifung. Das kann aber auch zu Lasten der Effizienz gehen, daher müssen Breite und Druck sorgfältig gewählt werden.

Auch an einem Bike wie dem Specialized Diverge STR macht die Compliance der Reifen einen Unterschied.

Traktion / Untergrund

Was ist dein Gravel? Auf welchem Untergrund wird gefahren und vor allem, wo soll das Bike richtig gut performen? Ist die Straße zum Wald nur Mittel zum Zweck oder auch Teil der Gravel-Ausfahrt? Und ist echter Schotter überhaupt Teil deiner typischen Gravel-Runde? Je nachdem, wo gefahren wird, verändern sich die Anforderungen ans Profil, und hier gilt es weise zu entscheiden, denn im Gegensatz zu MTB- oder Road-Reifen müssen Gravel-Reifen auf einer Vielzahl von Untergründen gut funktionieren. Und so gibt es Allrounder, die überall ansprechend performen, und eben Spezialisten, die in ihrem jeweiligen Wohlfühlgebiet wahre Meister sind, aber eben oft nur dort.

Nicht jeder jagt das Gravel-Bike die Trails hinab wie unser Redakteur Julian, doch auch für ihn gibt es den passenden Reifen 😉

Pannenschutz

Wie wichtig ist mir ein hoher Pannenschutz? Klar, Platten mag keiner, doch pannensichere Reifen sind in der Regel schwerer und durch den dickeren Mantel weniger effizient. Das macht Pannenschutz für effizienz-orientierte Fahrer oft nicht so relevant, doch auch wenn der schnelle Reifen ein paar Sekunden spart, kann ein Platten Minuten kosten. Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, was die Reifen abkönnen müssen: spitze Steine und Schotter oder verdreckte und mit Scherben übersäte Radwege? Einige Reifen gehen speziell auf Pannenschutz ein, und gerade offroad-orientierte Reifen bieten oft einen höheren Schutz, schlichtweg durch das höhere Profil der Pneus. Zum Pannenschutz gehört auch die Verlässlichkeit des Reifens. Schöne, schnelle und handgefertigte Open-Tubular-Reifen sind cool und heben das Bike deutlich ab – doch was bringt’s, wenn nach 200 km die Luft raus ist?

Fahrverhalten

Das Fahrverhalten ist wohl einer der einfachsten und oft unterschätzten Punkte. Auch wenn es sich erst im Fahrtest so richtig herauskristallisiert, gibt es einige Anhaltspunkte im Design. Dabei ist vor allem der Übergang zwischen Seitenstollen und zentraler Lauffläche von großer Bedeutung. Eine schnelle Lauffläche und grobe seitliche Stollen, wie etwa am Schwalbe G-One RS oder Vittoria Terreno Dry, kombinieren ein effizientes Fahrverhalten in der Ebene mit griffigen Stollen für rasante Kurvenfahrten. Dadurch baut der Reifen oft eckig auf, was zu einem wenig agilen Fahrverhalten führen kann und einen spürbaren Übergang begünstigt, wenn das Rad in die Kurve gelegt wird. Runde Reifen mit gleichbleibendem Profil lassen sich oft leichter in die Kurve legen und bieten konstant Grip. Wie der Reifen auf der Felge sitzt, hängt letztlich aber nicht nur vom Profil ab, auch die Felgenbreite in Relation zur Reifenbreite bestimmt die Reifenform maßgeblich.

Powerslide oder Bremsspur? Auch darüber entscheidet der Grip am Hinterrad.

Preis

Nicht zuletzt ist auch der Preis ausschlaggebend. Reifen sind Verschleißteile, müssen regelmäßig ersetzt werden. Sind die teuersten Reifen ihren Preis wert? Wie viel Geld will ich für Reifen ausgeben? Und wie viel will ich mit Reifen experimentieren? Reifen sind mit das wichtigste Bauteil am Bike und bestimmen die Performance direkt, daher gibt es wohl wenige Komponenten am Bike, an denen sich so viel verbessern, aber eben auch verschlechtern lässt. Also Augen auf bei der Reifenwahl!

Was es bei der Wahl des richtigen Gravel-Reifens zu beachten gibt

Die Wahl des richtigen Reifens ist leider nicht immer so einfach, wie wir es gerne hätten. Und die Hersteller machen uns die Wahl leider auch nicht einfacher. So haben sie einen schier undurchdringbaren Dschungel aus Markennamen für eigentlich gleiche Technologien, Gummimischungen und Karkassen „erschaffen“, um aus der Masse an Gravel-Reifen herauszustechen. Dazu kommen die Limitationen der Bikes und Komponenten. Doch hier findet ihr alles, was es zu beachten gibt: Wir haben uns durch die Herstellerangaben und ihre Marketing-Versprechen gewühlt und geben euch hiermit den Leitfaden zum perfekten Reifen an die Hand.

Reifenfreiheit am Bike

Die erste und wichtigste Frage sollte sein: Was kann mein Bike überhaupt? Die maximale Reifenbreite unterscheidet sich stark von Rad zu Rad, denn nicht jedes Gravel-Bike kann bis zu 50c-Reifen aufnehmen. Außerdem wird die Reifenbreite bei Road- und Allroad-Bikes für Slick-Reifen ohne Profil angegeben. Dazu kommt noch, dass sich viele Reifen bei klebrigem Matsch und Lehm zusetzen und schnell am Rahmen reiben. Also, wer kein Risiko eingehen möchte, geht strikt nach der Herstellerangabe vor, und wer UNBOUND fahren will, nimmt lieber zwei Nummern kleiner. 😉

Passt das wirklich? Unsere Redakteure schauen ganz genau nach, ob noch genug Platz zum Rahmen ist.

Reifendimension passend zur Felge

Reifengröße
650b, die MTB-Reifengröße vergangener Generationen, ist auch am Gravel-Bike eigentlich nicht mehr relevant und klar zum Liebhaber-Ding geworden. Mittlerweile ist die neue MTB-Größe 29″ der letzte Schrei am Gravel-Bike. Einige Hersteller, wie etwa Vittoria, bieten Gravel-spezifische Reifen auch in 29″ an. An Bikes mit optionaler Reifengröße bis 29er steht also zusätzlich die Welt der MTB-Reifen offen. Trotzdem ist die Roadbike- und CX-Reifengröße 28″ am Gravel absolut Stand der Technik und bietet mittlerweile auch massig Auswahl für jede erdenkliche Gravel-Situation.

Reifenbreite
Die Reifenbreite beeinflusst direkt Komfort, Traktion, Effizienz, Gewicht und Fahrverhalten des Bikes. Doch die universale Reifenbreite sucht man auch hier vergebens. In unserem Test von auf puren Speed getrimmten Gravel-Race-Bikes stellte sich eine durchschnittliche Reifenbreite von 38 mm als optimal heraus. Reifen, wie sie an Offroad-Gravel-Bikes zu finden sind, fallen dagegen deutlich breiter aus, oft sogar bis zu 50 mm.
Breite Reifen erlauben es, geringere Drücke zu fahren und sind dabei komfortabler als schmalere Reifen. Durch die größere Auflagefläche kann mehr Traktion generiert werden, was vor allem in Kurven höhere Geschwindigkeiten erlaubt.

Felgenbreite
Die Felgenbreite bestimmt, wie breit der Reifen baut, und damit auch direkt die tatsächliche Reifenbreite. Schmale Reifen auf breiten Felgen sind dabei breiter als angegeben, aber nicht ganz so hoch wie der gleiche Reifen auf einer schmaleren Felge. Welche Reifenbreite zu welcher Felgenweite passt, ist dabei nicht immer ganz einfach zu erkennen.
Als Hilfestellung gelten hier die Vorgaben der ETRTO-Tabelle: Hier lassen sich alle möglichen Kombinationen prüfen und auswählen.

Profil

Das Profil des Reifens ist für Gravel der wohl wichtigste Punkt. Wie am MTB bestimmt am Gravel-Bike das Profil, wo und wie der Reifen eingesetzt werden kann. Ein extrem griffiges und aggressives Profil sorgt in der Regel für viel Traktion und Sicherheit abseits der Straße, ist dafür aber weniger effizient als ein auf Top-Speed ausgelegtes schnelles Profil. Dazwischen gibt es noch einige Reifen, die Kompromisse zwischen Speed und Traktion suchen. Das bestimmt oft direkt, wie der Reifen aufbaut. Ein gleichbleibendes Profil, also ähnlich hohe Stollen über die gesamte Reifenbreite, ergeben einen berechenbaren Reifen mit gleichbleibendem Grip in jeder Kurvenlage. Ein kantiges Profil hat deutlich aggressivere seitliche Stollen und dadurch mehr Grip in Kurven, bietet aber kein gleichbleibendes Fahrverhalten je nach Kurvenlage. Dafür geben die seitlichen Stollen mehr Sicherheit und fangen das Bike bei steiler Kurvenlage etwas ab. Auf hartem Untergrund wirken diese Reifen allerdings oft etwas weniger wendig als die runden Gegenstücke.

Karkasse

Was beim Mountainbike absolut ausschlaggebend ist, ist am Gravel (noch) nicht wichtig. Zwar bieten einzelne Hersteller Reifen in unterschiedlichen Karkassen an, aber der große Teil variiert bei Gravel noch nicht. Zudem ist der Vergleich zwischen Herstellern aufgrund der genutzten Marketing-Begriffe schwierig.

Gummimischung

Hier gilt Ähnliches wie bei der Karkasse: Nur wenige Hersteller bieten denselben Reifen in unterschiedlichen Gummimischungen an. Zwischen den Modellen der Hersteller lassen sich allerdings deutliche Unterschiede feststellen. Günstigere Reifen sind in der Regel deutlich härter, wohingegen teure Modelle oft mehrere Mischungen vereinen und gleichzeitig weicher sind.
Was die Härte angeht, gibt es eine Faustformel: Je härter der Reifen, desto effizienter und langlebiger das Modell, doch darunter leidet in erster Linie der Grip. Weichere Reifen schmiegen sich dem Untergrund an und bieten mehr Grip auf allen Oberflächen. Doch wegen der oftmals nicht sehr aussagekräftigen Marketing-Begriffe der Hersteller lassen sich nicht alle Reifen direkt vergleichen. Hier gilt es zu testen und auszuprobieren – zum Glück haben wir das für euch übernommen!

Pannenschutz

Pannenschutz an Gravel-Reifen ist so eine Sache – und auch im Test nicht immer einfach zu bestimmen. Es stehen sich Erfahrungen aus dem Fahrtest sowie Laborwerte gegenüber. Selbst mit Langzeit-Fahrtests lässt sich keine belastbare Aussage zur Pannensicherheit bei 20 Reifen treffen. Während unserer Tests hatte keiner der Reifen einen klassischen Platten. Und so müssen wir uns ganz auf die Laborwerte verlassen, um den pannensichersten Reifen zu bestimmen.
Doch was macht Pannenschutz überhaupt aus? Pannensichere Reifen haben eine widerstandsfähigere Karkasse und meist härtere Gummimischungen, zudem sind sie oft schlichtweg dicker, was es schwerer macht, den Reifen zu durchstechen. Das heißt aber auch, pannensichere Reifen sind in der Regel schwerer und ineffizienter als solche ohne hohen Pannenschutz.

Leider haben nicht alle Reifen den Test gut überstanden.

Tubeless / Schlauch

Schlauch am Gravel? Wer fährt das eigentlich noch? Tubeless bietet weniger Rollwiderstand und mehr Pannenschutz. Gleichzeitig ermöglichen die geringeren Drücke mehr Traktion. Tubeless gehört ans Gravel-Bike! Punkt!
Schon mal vorweg: Tubeless funktioniert bei allen getesteten Reifen, manche brauchen etwas mehr Überredungskunst, doch am Ende halten alle dicht.

Montage

Auch wenn Tubeless ans Gravel-Bike gehört und nicht mehr wegzudenken ist, gestaltet sich die Montage deutlich anspruchsvoller als mit Schlauch. Doch mit der passenden Felge und sauber montiertem Tubeless-Tape lässt sich eigentlich jeder Reifen einfach abdichten. Tubeless sitzen viele Reifen etwas strammer auf der Felge, was die Montage ohne Werkzeug schwierig machen kann. Mit stabilen Reifenhebern lassen sich allerdings alle Reifen im Test montieren. Kleiner Tipp: Ein Kompressor oder eine spezielle Tubeless-Pumpe wirken Wunder und erleichtern die Montage erheblich. Auch die Wahl der Dichtmilch ist entscheidend. In unserem Test zeigt sich, dass flüssige Dichtmilch meist besser funktioniert als ein zähflüssiges Gebräu.

Reifendruck

Der optimale Reifendruck – ein komplizierter Kompromiss aus Traktion, Komfort und Effizienz, und nach wie vor eine Glaubensfrage. Gerne wird der eigene Druck als Idealdruck gesehen, doch der Druck ist eine ganz individuelle und persönliche Frage, je nach Untergrund und Fahrstil sowie Vorlieben und nicht zuletzt der Reifenbreite. Die Druckvorgaben der Reifen im Testfeld spiegeln dabei wider, was normal gefahren wird, nur Vittoria gibt einen maximalen Druck von 6 Bar an, weit entfernt von Gravel-typischen Drücken. Die restlichen Hersteller pendeln sich in der Regel bei maximal 4 Bar ein, nur Challenge macht schon bei 3 Bar Schluss. Einige Hersteller geben zudem einen Mindest-Druck an. Minimal 2,5 Bar beißt sich dabei allerdings etwas mit
Gravel-typischen Drücken, die sich oft deutlich darunter einordnen.

Per Daumenprobe lässt sich schon viel sagen, …
… aber richtig genau wird es erst mit dem Druckprüfer!

Vorderreifen ≠ Hinterreifen

Für Mountainbiker kommt dieser Punkt wohl wenig überraschend, aber eine Kombination aus verschiedenen Reifen am Bike ist gerade für Fahrten abseits der Straße eine gute Wahl. Das liegt an den grundlegend unterschiedlichen Anforderungsprofilen zwischen Front und Heck. Am Vorderrad braucht man deutlich mehr Traktion, für mehr Kontrolle in Kurvenfahrten und ein sichereres Fahrgefühl im Gelände. Am Heck ist dagegen ein effizienterer Reifen oft die bessere Wahl, denn ein ausbrechendes Heck lässt sich einfacher kontrollieren und ist nicht so schlimm wie eine ausbrechende Front. Durch einen effizienten Hinterreifen lässt sich wertvolle Energie sparen. Doch hohe Traktion an der Front und schnelle Reifen hinten sind nicht immer das goldene Rezept. In manchen Situationen braucht es auch griffige Reifen am Heck, einfach um die nötige Kraft auf den Boden zu bringen und nicht durchzudrehen.

Schwalbe G-One R und RS: die perfekte Kombination für schnelle Fahrer, die nicht auf Traktion am Vorderrad verzichten wollen.

Wie haben wir getestet und wer?

Wir haben 20 Reifen unserem absoluten Härtetest unterzogen, durch den Schwarzwald gejagt und im Labor unter die Lupe genommen. Doch auf was kommt es da eigentlich genau an, und wie wichtig sind die einzelnen Tests?

Fahrtest
Der wohl anspruchsvollste GRAN FONDO-Fahrtest ever: Wir haben über 60 Reifen auf den brandneuen DT Swiss G 1800 SPLINE-Felgen montiert, auf unseren liebsten Gravel-Race- und Gravity-Gravel-Bikes getestet und auf unserer Teststrecke steile Anstiege bezwungen sowie rasante Abfahrten hinab gejagt. Wir haben alle erdenklichen Untergründe getestet und uns bei drückender Hitze und zum Leid der Tester bei strömendem Regen aufs Bike geschwungen und auch einige technische Trails mit in die Runde integriert.
Doch auf was kommt es beim Fahrtest überhaupt an? Klar, das erste Fahrgefühl zählt: Wie fährt sich der Reifen auf verschiedenen Untergründen? Wie sind Traktion und Kurvenverhalten? Wie viel Compliance bietet der Reifen, und wie effizient fährt er sich? Und natürlich zählt auch die Optik: Wie sieht der Reifen aus, und wie riecht er? Ja richtig gelesen, wie riecht eigentlich ein Reifen. Zu unserer Überraschung gibt es große Unterschiede, und wir sagen euch schon mal, wer der wohlriechende Favorit im Test ist.

Labortest
Wir waren zu Gast bei Schwalbe im hauseigenen Labor und haben die Reifen auf Herz und Nieren geprüft, um herauszufinden, was sich hinter dem Gummimantel alles versteckt. Die standardisierten Tests für Rollwiderstand, Durchschlag- und Durchstichschutz geben gute Anhaltspunkte und machen die Reifen untereinander direkt vergleichbar. Trotzdem bleiben es Laborwerte, können daher nicht unbedingt das Verhalten auf dem heimischen Trail oder fernen Schotterpisten darstellen. Gerade mit so weitreichenden und unterschiedlichen Bedingungen, wie sie Gravel bietet, ist es schwierig, die Bedingungen im Labor nachzubilden.

Im Schwalbe-Labor lässt sich nicht nur der Rollwiderstand testen, …
… auch Durchschlag- sowie Durchstichschutz lassen sich genau bestimmen.

Die Reifen-Highlights im großen Gravel-Reifen-Vergleichstest 2023

Speed-Gravel

Voller Fokus auf Geschwindigkeit – das sind unsere Speed-Gravel-Reifen im Test. Kompromisse und Trail-Performance sucht man hier eher vergebens, diese Pneus gehen knallhart auf Speed. Ob Straße, Hardpack oder Asphalt und Schotter, diese Gummis sind nicht zu stoppen.

  • Challenge Gravel Grinder
  • Continental Terra Speed
  • MAXXIS Receptor
  • Panaracer GravelKing SK+
  • Pirelli Cinturato Gravel H
  • Schwalbe G-One RS
  • Specialized S-Works Pathfinder

Hier steht die Effizienz klar im Vordergrund, und das sieht man den Reifen auch an. Ein minimales Profil und eine zentrale Lauffläche machen die Reifen nicht nur ideal für alle Speedfreaks, auch als Hinterreifen sind einige der Reifen perfekt geeignet. Unser Speed-King ist der Schwalbe G-One RS: Mit nur 12 Watt Rollwiderstand ist er der schnellste Reifen im Test und überzeugt auch abseits der Straße mit viel Grip, dank der aggressiven Seitenstollen.

Allround

Überall nur durchschnittlich oder doch richtige Alleskönner? Auch wenn diese Reifen als Allrounder bezeichnet werden, sind sie nicht alle gleich. Die Spanne geht auch hier von Reifen, die in der Effizienz schon fast der Speed-Kategorie Konkurrenz machen, bis hin zu absoluten Traktion-Monstern. Doch den wahren Spezialisten können die Reifen im jeweiligen Spezialgebiet nichts anhaben, dafür sind die Allrounder überall richtig gut. Unsere Allrounder bieten auf allen Untergründen einen guten Kompromiss aus Effizienz, Traktion und Komfort.

  • Challenge Getaway
  • Continental Terra Trail
  • Panaracer GravelKing Knobby
  • Panaracer GravelKing Slick Plus+
  • Pinarello Cinturato Gravel H
  • Pinarello Cinturato Gravel RC
  • Schwalbe G-One Allround
  • Schwalbe G-One R
  • Specialized S-Works Tracer
  • Vittoria Terreno Dry
  • WTB Riddler
  • WTB Byway

Allrounder sind die beste Wahl für alle, die sich nicht festlegen möchten und alle Optionen offen halten wollen. Schnelle Radwege und rasante Trailabfahrten? Mit den Allroundern kein Problem. Wir empfehlen aufgrund der überraschend hohen Traktion und einer trotzdem überzeugenden Effizienz den Continental Terra Trail sowie den Specialized S-Works Tracer.

Hohe Traktion

Mountainbike oder Dropbar-Bike? Das kann man sich bei den absoluten Grip-Wundern in dieser Kategorie schon fragen. Diese Reifen werden vor allem auf Waldboden und losem Untergrund eingesetzt und glänzen mit herausragender Trail-Performance. Doch auch hier gibt es eine Unterscheidung: Der ideale Trail-Reifen muss nicht unbedingt auf Schotter glänzen. In dieser Kategorie ist die im Labor gemessene Effizienz nicht so wichtig. Bergab im Trail sind ein griffiges Profil und eine weiche Gummimischung Gold wert. Hier haben alle anderen Reifen im Test das Nachsehen. Unsere Empfehlung bekommt der MAXXIS Rambler, auch wenn das Profil nicht am auffälligsten ist, kann der Reifen alle anderen in Sachen Traktion ausstechen und erkämpft sich würdevoll den Titel als griffigster Reifen im Test.

  • MAXXIS Rambler
  • Schwalbe G-One Ultrabite
  • Specialized S-Works Tracer
  • Vittoria Terreno Mix

Sorglos-Reifen

Unsere Sorglos-Reifen wurden nicht im Voraus als solche auserkoren, sondern haben sich im Laufe des Tests als besonders widerstandsfähig herausgestellt. Es sind Reifen, die einfach viel aushalten müssen und können. Wichtig ist hier, dass die Optik täuscht! Nicht die aggressivsten und dicksten Reifen haben es in diese Kategorie geschafft.
Die Reifen von Panaracer kristallisieren sich im Labortest als am stärksten geschützt heraus, der Panaracer GravelKing SK+ bietet den höchsten Durchschlagschutz und überzeugt auch im Durchstichtest. Der GravelKing+ überzeugt auch durch seine hohe Sicherheit. Schwalbes G-One R- & RS-Reifen punkten ebenfalls mit einer überdurchschnittlichen Robustheit, die hinsichtlich des geringen Gewichts und der hohen Effizienz doch stark ist.

  • Panaracer GravelKing SK+
  • Schwalbe G-One RS
  • Panaracer GravelKing+
  • Schwalbe G-One R

Erkenntnisse – Wie hole ich alles aus meinem Reifen raus?

Das Auge fährt mit
Die Optik der Reifen bestimmt das Gefühl direkt und täuscht bei einigen Reifen über den eigentlichen Charakter hinweg. Das heißt, optisch schnelle Reifen wie der Vittoria Terreno Dry sind nicht immer schnell, und krass profilierte Reifen wie etwa der Schwalbe G-One Ultrabite sehen nach dem ultimativen Matschreifen aus, setzen sich aber schnell zu und mutieren dann zum reinrassigen Slick.

Montage: Easy-peasy vs. Kraftakt
Bei der Montage gibt es kein Mittelding, entweder geht alles easy und ohne Werkzeug oder nur krass schwer zu montieren und schwer abzudichten. Hier haben sich vor allem die Reifen von Challenge und Pirelli als besonders zickig herausgestellt: Challenge braucht viel Überredungskunst und stabile Reifenheber, Pirelli lieber etwas mehr Dichtmilch, um den Reifen richtig abzudichten.

Leicht ≠ Schnell
Weniger Gewicht bedeutet nicht automatisch einen schnellen Reifen und spielt in den meisten Situationen eine eher untergeordnete Rolle. Ein effizienterer Reifen macht den Gewichtsunterschied in den meisten Situationen einfach wett. 10 Watt weniger sind oft mehr wert als 100 g Gewichtsersparnis.

Gravel ≠ Gravel
Gravel ist nicht gleich Gravel. Das hört sich erstmal trivial an, trotzdem ist es überraschend, wie groß die Unterschiede zwischen den Reifen tatsächlich sind. Selbst innerhalb einer Kategorie gehen die Reifen oft weit auseinander. Definitiv positiv, so findet sich für jede und jeden der perfekte Reifen.

Tanwall ≠ Tanwall
Tanwalls sind mittlerweile wieder fest etabliert, lange Zeit nicht mehr ans Rad gedacht, sind die gebräunten Seitenwände in Naturfarben in Retro-Optik nicht an jedem Reifen gleich. Man muss hier klar zwischen echten und unechten Tanwalls unterscheiden. Challenge liefert die wohl schönsten Reifen im Test, und das vor allem wegen der natürlichen Seitenwand. Die natürliche Farbe der Fasern tritt hier zum Vorschein und wird nicht vom schwarzen Gummi versteckt. Das spart zusätzlich Gewicht, mindert jedoch die Robustheit der Reifenflanken. Andere Hersteller wie Vittoria, WTB, aber auch Schwalbe imitieren den Tanwall-Look durch eingefärbte Seitenflanken, und das muss nicht immer schön aussehen. Am Ende gilt aber, es muss zum Bike passen, funktionieren und individuell gefallen.

Vorderreifen ≠ Hinterreifen

Was am Mountainbike schon lange Standard ist, sollte auch im Gravel-Bereich deutlich mehr Anwendung finden. Die unterschiedlichen Anforderungsprofile zwischen Heck und Front brauchen unterschiedliche Reifen, und so sollte man auch fahren. Unsere Top-Tipps sind hier die Kombinationen aus Schwalbe G-One R & RS sowie Challenge Getaway & Gravel Grinder. Und wie am Mountainbike den griffigen Reifen an die Front und die schnellen Pneus ans Heck!

Tops

Die meisten Reifen im Test lassen sich super einfach und ohne Hilfsmittel montieren.
Etwas komisch, aber im Geruchstest sind klar die Reifen von Continental vorne.
Die schönsten Reifen im Test, durch ein ansprechendes Profil und echte Tanwalls, sind der Challenge Getaway sowie der Specialized S-Works Pathfinder.
Einige Reifen bieten eine clevere Profil-Kombination: Eine schnelle zentrale Lauffläche und griffige Flanken ergeben einen schnellen Reifen mit ordentlich Offroad-Potenzial. Specialized S-Works Pathfinder und Schwalbe G-One RS können hier besonders überzeugen.

Flops

Challenge Getaway-Reifen sehen zwar schick aus, haben in unserem Test aber heimtückische Pannen entwickelt.
Die Optik der Vittoria-Reifen lässt leider etwas zu wünschen übrig, die weiß-grau eingefärbte Sidewall sieht unnatürlich aus, hier lieber traditionell braun oder klassisch schwarz.

Fazit

Gravel-Reifen sind so vielseitig wie die Anforderungsprofile selbst, und das zeigt sich auch in unserem Vergleichstest. Doch was die Auswahl erschwert, ermöglicht auch die perfekte Reifenwahl für alle Bedingungen. Und so gibt es keinen klaren Sieger, nicht den besten Reifen für alles oder den schnellsten Reifen unter allen Umständen. Doch mit der Unterteilung in verschiedene Kategorien lassen sich die Modelle vergleichen und die perfekten Reifen finden.


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Text: Calvin Zajac Fotos: Jan Richter, Simon Kohler