Das Acros-Klickpedal ist ein Mountainbike-Pedal mit großem Käfig und anpassbarem Q-Faktor. Das Pedal-Debüt des Steuersatz-Spezialisten aus Deutschland weist einige durchdachte Details auf und passt in schlichtem Schwarz zu fast jedem Bike. Doch welche Vorteile bringt ein MTB-Pedal am Gravel-Bike? Wir haben es im Test herausgefunden.

Acros Klickpedal | 474 g | 119,95 € | SPD | Hersteller-Website

Acros ist ein baden-württembergischer Hersteller, der aus unserer Nachbarschaft kommt und große Expertise mit Headsets und im Tretlager-Bereich mitbringt. Man könnte also meinen, Acros weiß, was man machen muss, damit sich Dinge gut und lange drehen. Wer mehr über den Hersteller erfahren möchte, kann unseren Hausbesuch (zum Artikel) auschecken. Doch was passiert, wenn ein Headset- und Kugellagerspezialist Klickpedale baut und für wen sind sie die beste Wahl? Das verraten wir euch hier!

Pragmatische Benennung, durchdachte Details: Acros-Klickpedal

Nomen est omen: Mit dem pragmatisch benannten 119,95 € teuren Klickpedal bringt Acros ein Pedal, das um das bewährte Shimano SPD-System herum entworfen wurde. Dadurch ist es kompatibel mit allen SPD-Cleats, was bedeutet, dass der Wechsel von einem anderen Pedal darauf leichter ist und auch die Ersatzteilversorgung ist unkompliziert. Float und Auslösewinkel liegen damit – wie bei allen SPDs mit Standard-Cleats – bei 4° bzw. 13°.

Die Skidplates erleichtern den Einstieg in das
Pedal und sind somit besonders für KlickNeulinge interessant.

Da es ursprünglich für Mountainbikes entwickelt wurde, ist die Plattform des Pedals vergleichsweise groß und auch das Gewicht ist mit 470 g sehr hoch – genauer gesagt, ist es sogar das höchste im Test. Heavy Duty! Der Käfig besitzt auf jeder Seite vorne noch zwei Pins, um euren Schuhen zusätzlich Halt zu geben. Dadurch könnt ihr auch mal entspannt mit euren Straßenschuhen zum Supermarkt cruisen und habt trotzdem eine angenehme Standfläche und ausreichend guten Halt. Die Pins sind von unten in das Pedal geschraubt und können so auch noch ganz einfach herausgedreht werden, sollten sie mal durch einen Aufsetzer beschädigt werden. Und das kann durch die große Bauform beim Pedalieren mit starker Kurvenlage schneller passieren, als euch vielleicht lieb ist. Durch die relativ offene Bauweise bietet das Klickpedal zudem die beste Selbstreinigung aller getesteten SPD-Pedale.

Durch die relativ offene Bauweise ist das
Acros-Klickpedal das SPD-Pedal mit der
besten Selbstreinigung.

Acros setzt auf Anfängerfreundlichkeit und so sollen sogenannte Skidplates aus Plastik am hinteren Teil des Pedals den Einstieg erleichtern. Das hilft vor allem Fahrern, die bisher wenig Erfahrung mit Klickpedalen hatten, den Mechanismus mit dem Cleat zu finden, da man einfach von hinten über die Plastikkappe nach vorne in den Bügel hineinrutscht. Ist man einmal eingeklickt, fühlt sich das Pedal SPD-typisch sehr straff an – wobei die Federhärte natürlich stufenlos verstellt werden kann. Die große Besonderheit des Pedals ist, dass die Achslänge verändert werden kann und sich der Q-Faktor des Pedals somit von 52 mm auf 57 mm ändert. Dazu muss das Pedal lediglich an der Seite geöffnet und eine Hülse von innen nach außen gesetzt werden. Das geht schnell und einfach – vorausgesetzt, man hat die passende Nuss – und ihr könnt das Pedal so an eure persönlichen Vorlieben anpassen.

Marke Modell Gewicht Preis System Float Auslösewinkel Q-Faktor Stack Höhe
Acros Klickpedal 474 g 119,95 € SPD 13° 52 mm / 57 mm 16,8 mm

Unser Fazit zum Acros-Klickpedal

Das Acros-Klickpedal setzt auf das bewährte SPD-System und punktet mit Anfängerfreundlichkeit, Individualisierbarkeit und Vielseitigkeit. Die für Mountainbikes entwickelte und somit große Bauform bringt jedoch hohes Gewicht und die Gefahr von Aufsetzern mit sich. Für alle, die ein Pedal für Adventure-Rides, Bikepacking oder Trails suchen, oder auch für den Alltag oder den Weg in das Büro ist das Acros-Klickpedal mit seinen durchaus cleveren Features eine gute Wahl.

Tops

  • Variabilität des Q-Faktors ab Werk
  • 2-in-1-Charakter durch Pins / hoher Alltagsnutzen
  • SPD-System mit der besten Selbstreinigung
  • clevere Features

Flops

  • für Gravel sehr große Bauform – setzt gerne auch mal beim Pedalieren in leichter Kurvenlage auf
  • sehr hohes Gewicht

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Text: Simon Kohler Fotos: Simon Hänle