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Erster Test: Vittoria Corsa N.EXT TLR – Das nächste Level der Reifentechnologie?

Geringer Rollwiderstand, lange Haltbarkeit und maximaler Grip – das ist der magische Dreiklang für Rennrad-Reifen und Vittoria will ihn mit dem neuen Corsa N.EXT auf höchstem Level spielen. Ob das bekannte Profil im Zusammenspiel mit einer neuen Gummimischung zum gewünschten Ergebnis führt, zeigt unser erster Test des Vittoria Corsa N.EXT TLR in 700x26C.

Vittoria Corsa N.EXT TLR 700x26C | 285 g | 69,95 € | Hersteller-Website

Mit den Vittoria Corsa haben die Italiener schon seit geraumer Zeit einen absoluten Performance-Reifen im Angebot, der einen festen Platz im Profi-Peloton genießt. Um die Lücke zu den günstigeren Trainings-Pneus zu schließen, stellt Vittoria nun den Corsa N.EXT vor. Er begründet unterhalb des Corsa die neue sogenannte Competition-Kategorie. Anders als die Corsa gibt es die Corsa N.EXT jedoch nicht als Tubular-Reifen – zur Auswahl stehen hier Clincher (59,95 €) und Tubeless-Modelle (69,95 €). Clincher und Tubeless-Modellen gemein ist, dass sie geringen Rollwiderstand mit hoher Haltbarkeit und maximalem Grip vereinen sollen. Doch wie schaffen die Vittoria Corsa N.EXT das?

Alles was man für das perfekte Tubeless-Setup braucht – inklusive Vittoria Air-Liner Road-Tire-Inserts und Pannenmilch.

Der Vittoria Corsa N.EXT im Detail

Die Mischung machts! Die Vittoria Corsa N.EXT kombinieren das bereits von anderen Vittoria-Reifen bekannte Graphene mit Silica, einem Material, das speziell bei Straßenreifen den Verschleiß senken und den Grip steigern soll. Für die Pannensicherheit soll der Aufbau aus Nylon sorgen, der unter der Lauffläche aus drei Lagen und an den Seitenwänden aus zwei Lagen besteht. Hinzu kommt eine extra Schicht aus einem speziellen Pannenschutzmaterial direkt unter der Lauffläche. Damit ist der Corsa N.EXT der erste Reifen der Vittoria Corsa-Familie, der auf eine Nylonkarkasse setzt.

Das Profil des Vittoria Corsa N.EXT ist identisch mit dem des Corsa und verfügt über Rillen entlang der Fahrtrichtung.

Das Profil des Vittoria Corsa N.EXT ist ein bekanntes, denn es ist identisch mit dem des Vittoria Corsa und setzt auf Rillen entlang der Laufrichtung. Größere Abstände der Rillen auf der Lauffläche sollen durch eine größere Kontaktfläche für geringeren Rollwiderstand und höhere Geschwindigkeit bei der Geradeausfahrt sorgen. Die geringeren Abstände der Rillen an der Reifenflanke sollen hingegen der Grip in Kurven erhöhen. Ebenfalls auf der Lauffläche befindet sich eine Verschleißanzeige – ein kleiner Punkt im Profil. Wenn er nicht mehr zu sehen ist, sollte man den Reifen tauschen. Übrigens: Der Corsa N.EXT verfügt mit einem QR-Code auf der Seitenwand über ein smartes Feature. Scannt man ihn, erhält man Video-Tutorials zur Montage, Infos zum Luftdruck sowie Empfehlungen für Schläuche und Zubehör. Außerdem erfährt man, wo der nächste Vittoria-Händler zu finden ist. Der Vittoria Corsa N.EXT ist in Größen zwischen 700x24C und 700x34C als Clincher und Tubeless-ready verfügbar. Die Tubeless-ready-Versionen ab 700x28C aufwärts sind auch mit hakenlosen Laufrädern kompatibel.

Der Vittoria Corsa N.EXT TLR im Test

Wir hatten den Vittoria Corsa N.EXT TLR in 700x26C bereits im Test und da Vittoria zum Testreifen auch Tire-Inserts dazulegte, ließen wir uns nicht lange bitten und montierten solche zum ersten Mal in unserer Geschichte an ein Rennrad. Dazu zogen wir den Reifen und die Vittoria Air-Liner Road auf die ROSE RC SIXTY-Laufräder mit einer Innenmaulweite mit 21 mm. Bei dieser Kombination sitzen die Reifen sehr eng und die Montage erfordert viel Kraft und Geschick – die Tire-Inserts machen das Unterfangen dabei nicht gerade leichter.

Trotz der Vittoria-Montagezange ist es ein echter Kraftakt, den Tubeless-Reifen in 700x26C auf das Laufrad mit 21 mm Innenmaulweite zu bekommen.
Der Einsatz von Tire-Inserts macht die Montage nicht einfacher.

Einmal auf der Felge ist ein Kompressor von Vorteil, um die Reifen aufgepumpt zu bekommen, ohne dass die Luft zwischen Felge und Reifen entweicht. Trotz dem engen Sitz des Reifens und den Inserts, die den Reifen von innen gegen die Felge drücken, halten die Vittoria Corsa N.EXT in genanntem Test-Setup die Luft nicht besonders gut. Für eine Ausfahrt reicht es zwar, doch tägliches Nachpumpen ist trotzdem angesagt. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass jede Reifen-Laufrad-Kombination anders ist und sich die Reifen auf anderen Laufrädern eventuell einfacher montieren lassen oder ihre Luft besser halten.

Die Vittoria Corsa N.EXT TLR in 700x26C fallen auf den Laufrädern mit 21 mm Innenmaulweite genau 26 mm breit aus. Durch das Tubeless-Setup und die Tire-Inserts können sie selbst in dieser schmalen Ausführung mit beachtlich geringem Luftdruck gefahren werden, ohne die Gefahr von Durchschlägen oder Beschädigungen an der Felge. Dadurch wird auch ein angenehmes Maß an Vibrationsdämpfung erreicht – auch kleine Schläge werden spürbar entschärft.

Die voluminöseren Varianten des Reifens dürften aber logischerweise deutlich mehr Reserven in Sachen Komfort bieten. Beim Rollwiderstand und dem Kurvengrip macht der Reifen einen guten Eindruck, läuft auf feinem bis etwas gröberem Asphalt leicht und kräfteschonend und erzeugt in Kurven viel Vertrauen. Wie gut der Reifen vor Pannen schützt und wie viele Kilometer man auf ihm abspulen kann, muss der Dauertest zeigen.

Unser Fazit zum Vittoria Corsa N.EXT

Mit den Corsa N.EXT stellen die Italiener von Vittoria einen sehr soliden Performance-Reifen vor, der nicht ganz so teuer ist wie die absoluten Profi-Reifen aus dem eigenen Haus. Der Reifen macht bei Rollwiderstand, Grip und Komfort einen guten Eindruck. Was die Haltbarkeit angeht, müssen wir jedoch den Dauertest abwarten. Mit Breiten bis 700x34C und ohne Tubular-Version folgt Vittoria dem Trend hin zu Tubeless auch im Performance-Bereich.

Weitere Informationen zum Vittoria Corsa N.EXT gibt’s unter vittoria.com


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Text: Fotos: Thomas Weiß