Das TIME ATAC XC 8 hat auf dem Papier ein paar sehr gute Argumente für sich: Es ist das leichteste Pedal im Test, trotz des moderaten Preises, hat verschiedene Cleats zur Änderung des Auslösewinkels und viel Float. Doch wie ist es in der Praxis? Kann es sich im Testfeld durchsetzen?

TIME ATAC XC 8 | 291 g | 169,00 € | TIME | Hersteller-Website

TIME ist ein Hersteller aus dem Süden Frankreichs, der vor allem für seine Rennrad-Rahmen aus Carbon bekannt ist. Als einer der wenigen Hersteller fertigen sie die Rahmen selbst in Frankreich und benutzen dabei selbst hergestellte Carbonfasern, die auf Spezialmaschinen verwoben werden. Können die Franzosen dieses ganze Carbon-Know-how in ihre Pedale stecken? Wir haben es im Test herausgefunden.

Schlicht, aber funktional: TIME ATAC XC 8

Das TIME ATAC XC 8 ist mit 291 g das leichteste Pedal im Test. Und das, obwohl es mit 169 € preislich im Mittelfeld liegt. In der ATAC-Serie gibt es eine Vielzahl von Pedalen, mit einer Preisspanne von 42 € bis 264 €. Sie sind sehr schlicht gehalten, vermitteln aber eine hohe Wertigkeit und gute Verarbeitung. Wie gut sie tatsächlich halten, wird der Dauertest zeigen.

Die Federspannung kann mit dieser Schraube zwar eingestellt werden, jedoch gibt es nur drei Stufen und der Unterschied dazwischen ist sehr gering.

TIME hat ein eigens entwickeltes Klick-System, das in etwa wie ein umgedrehtes SPD-System aufgebaut ist. Das heißt, dass hier der hintere Anschlag fest ist, während der vordere mit einer Feder gespannt wird. So wird der Einstieg erleichtert, da man sowohl von hinten als auch von oben in das Pedal kommt. Ein eigenes System ermöglicht den Herstellern zwar mehr Spielraum bei der Entwicklung, macht jedoch die Beschaffung von Ersatzteilen immer schwieriger. Die Federspannung ist einstellbar, jedoch gibt es nur drei Stufen, die kaum einen Unterschied in der Klick-Kraft machen. Die Pedale bieten mit 5° Float viel Beweglichkeit und fühlen sich dabei ähnlich wie die Hope an. Allerdings ist das Klick-Feeling bei TIME etwas weniger definiert und wie eben erwähnt, kaum einstellbar. Der Auslösewinkel kann durch Drehen des Cleats zwischen 13° und 17° verändert werden. Zudem gibt es ein Easy-Out-Cleat mit einem kleinen Auslösewinkel von 10°. Auch für Anfänger ist das ATAC XC 8 also gut geeignet. Die Cleats lassen sich allerdings nicht nach rechts und links verschieben und ermöglichen so keine individuelle Anpassung der Standbreite. Auch der Q-Faktor ist fix mit 54 mm.

Die Federspannung kann mit dieser Schraube zwar eingestellt werden, jedoch gibt es nur drei Stufen und der Unterschied dazwischen ist sehr gering.

Der Stack der TIME ATAC XC 8 ist mit 19 mm mit Abstand der höchste im Testfeld. Das verringert die Effizienz und erhöht die Gefahr von Aufsetzern deutlich, besonders wenn ihr in der Kurve pedaliert oder in unwegsamen Gelände unterwegs seid. Die Selbstreinigung ist hingegen gut, denn durch die nach vorne geöffnete Bauweise wird Schmutz beim Einklicken einfach nach vorne raus gedrückt, statt irgendwo festbacken zu können. Dadurch ist es auch für Touren bei widrigen Umständen sehr gut geeignet.

Marke Modell Gewicht Preis System Float Auslösewinkel Q-Faktor Stack Höhe
TIME ATAC XC 8 291 g 169,00 € TIME 10° / 13° / 17° 54 mm 19 mm

Unser Fazit zum TIME ATAC XC 8

Das TIME ATAC XC 8 wirkt auf den ersten Blick recht schlicht, ist aber sehr durchdacht. Das eigene Klick-System ermöglicht Fahrern ein einfaches Ein- und Ausklicken und bietet zudem eine gute Selbstreinigung. Zwar ist das Gewicht sehr gering, allerdings ist die Einstellbarkeit begrenzt und die Bauform sehr hoch. Durch Cleats mit verschiedenen Auslösewinkeln eignet es sich gut für Einsteiger und auch für Erfahrene bietet es gute Allround- Eigenschaften.

Tops

  • einfaches Ein- und Ausklicken
  • gute Selbstreinigung
  • anfängerfreundlich durch Cleat mit geringem Auslösewinkel
  • guter Allrounder

Flops

  • geringe Einstellbarkeit der Feder
  • hohe Bauform

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Text: Simon Kohler Fotos: Simon Hänle