Ausgabe #024 Test

THE LAB – CYCPLUS CUBE – Kleiner Kompressor, große Wirkung?

Die CYCPLUS CUBE-Elektropumpe soll unterwegs für Luft im Reifen sorgen – und zwar, ohne selbst pumpen zu müssen oder leere Kartuschen für den Müll zu produzieren. Der kleine Kompressor mit integriertem Akku soll knapp 7 Bar in den Reifen pumpen. Wir haben gecheckt, ob und wann dem Mini-Kompressor die Puste ausgeht.

CYCPLUS CUBE | Tester Martin | Dauer 5 Monate
Gewicht 95 g (ohne Hülle) | Preis 89,00 €
Einsatzbereich bei Reifendruck bis maximal 5,5 Bar | Hersteller Website

Größe, Gewicht und einfaches Handling spielen bei Zubehörteilen, die man bei jeder Radfahrt dabei haben muss, eine (ge-)wichtige Rolle. Dazu zählen natürlich auch alle Hilfsmittel, um unterwegs Luft in die Reifen zu bekommen. In den meisten Fällen sind dafür CO2Kartuschen oder Minipumpen im Einsatz. Kartuschen sind zwar klein, schnell und komfortabel, dafür aber mit viel Müllproduktion verbunden, da sie nicht „wiederaufladbar“ sind. Minipumpen hingegen sind unkomfortabel, relativ sperrig und das Pumpen ist langwierig. Der CYCPLUS CUBE ist ein Minikompressor, um schnell und einfach Luft in die Reifen zu bekommen. Damit will das Gerät die besten Eigenschaften von Minipumpe und CO2-Kartuschen vereinen. Gelingt dem kleinen Luftbringer das?

Nur ein Knopf
Das einzige Bedien- und Ablese-Element ist ein Knopf der zum Ein-, Ausschalten und Ablesen des Akku-Ladestands dient.
Power-In
Mittels USB-C-Stecker wird geladen, außerdem wird dort die Luft eingesaugt.

Kleine Pumpe, kleine Abmessungen und kleines Gewicht? CYCPLUS CUBE-Minikompressor – die Fakten

Der Body des CYCPLUS CUBE-Minikompressors besteht aus Aluminium, wodurch der kleine Würfel schon mal richtig hochwertig wirkt. Als kompatible Ventilarten stehen Schrader und Presta zur Auswahl. Der Wechsel funktioniert ziemlich einfach über das Rausschrauben des Pumpenkopfes, Drehen des Dichtungsgummis und Einstecken des Metallnippels. Die Abmessungen von 65 × 47 × 28 mm sind tatsächlich sehr kompakt, das Gerät ist ungefähr so groß wie eine GoPro Action-Cam. Das Gewicht von 95 g macht es zudem sehr leicht und nur minimal schwerer als die leichtesten Optionen bei Mini-Pumpen und CO2-Kartuschen-Sets. Je nachdem, wie viel Volumen ein Reifen hat, soll eine Akkuladung für 1–4 Luftfüllungen reichen. Das Wiederaufladen des Akkus erfolgt via USB-C und dauert etwas mehr als 20 Minuten. Zur Wasserfestigkeit gibt es keine Angaben, allerdings hält die offene Konstruktion sicher kein Wasserbad aus. Das mitgelieferte Silikon-Case schützt das Alu-Gehäuse aber immerhin vor Kratzern und bei einem Sturz. Der Knopf auf der Oberseite dient gleichermaßen zum Anschalten, Aktivieren, Ausschalten und als Anzeige für den Akkustand. Für den richtigen Druck sorgt man mit Fingerspitzengefühl, eine Anzeige oder Einstellungsfunktion gibt es nicht. Für einen 25 mm breiten Reifen soll der CYCPLUS CUBE 50–60 Sekunden brauchen. Je größer das Volumen, um so länger dauert der Pumpprozess.

Fall-Schutz
Die Silikonhülle bietet einen kleinen Schutz vor Beschädigungen des Metallgehäuses, aber keinen Schutz vor dem Eindringen von Wasser.
Fingerspitzengefühl
Eine Druckanzeige gibt es nicht. Daher ist das nötige Fingerspitzengefühl beim Aufpumpen wichtig.

Pump it up! CYCPLUS CUBE-Minikompressor im Test

Der kleine CYCPLUS CUBE macht rein äußerlich eine gute Figur: sauber verarbeitet und hochwertig. Die Größe ist tatsächlich so, dass der Minikompressor in jede noch so kleine Tasche passt. Die Bedienung ist trotz nur eines Knopfes nicht ganz selbsterklärend. Mit einem Knopfdruck lässt sich das Gerät aktivieren, danach sind zwei schnelle Drücker notwendig, bis ein Motorgeräusch ertönt, das an einen Rasenmäher erinnert. Da der CYCPLUS CUBE nur 5 Sekunden an bleibt, bietet es sich an, ihn zuerst auf das Ventil zu stecken und dann einzuschalten. Hat man sich an diese Vorgehensweise gewöhnt, fällt die Handhabung sehr leicht. Pumpt der Motor erst einmal los, muss der Daumen auf dem Reifen bleiben, um den idealen Druck zu fühlen. Am Anfang füllt sich der Reifen schnell, aber je höher der Druck, umso länger dauert die Befüllung. Laut unseren Messungen brauchen 25-mm-Reifen etwa 110 Sekunden, 32 mm 100 Sekunden, 40 mm 85 Sekunden und 650b mit 45 mm 60 Sekunden, bis der Reifen fahrbereit – also gerade ausreichend – aufgepumpt ist. In die 25 mm breiten Reifen haben wir maximal 5,6 Bar reinbekommen, das dauerte dann aber auch fast zwei Minuten. Das Metallgehäuse war im Anschluss richtig heiß und der Akku fast leer. Zweimal hat der Akku gereicht, um die 4 Bar in die 25 mm breiten Reifen reinzubekommen, bis er an die Ladesäule musste. Die 650b-Reifen hat er sogar vier Mal voll beziehungsweise fahrbereit bekommen.

Kompakt
Die kleinen Abmessungen machen die Akku-Pumpe richtig praktisch.

Der CYCPLUS CUBE hilft dabei, unterwegs Luft in den Reifen zu bekommen, aber er ist damit nicht per se besser als Luftpumpe und CO2-Inflator. Er ist in jedem Fall klein, leicht und gut in der Handhabung und für Reifendrücke bis ca. 5,5 Bar zu empfehlen. Problematisch wird es mit dem Minikompressor tatsächlich nur, wenn das Loch im Reifen nicht komplett geschlossen werden kann und häufiges Nachpumpen notwendig ist.

Tops

  • kompakte Abmessungen und robust
  • einfache 1-Knopf-Bedienung und farbliche LED, die Ladestand anzeigt
  • schnelles und komfortables Aufpumpen

Flops

  • schafft nicht mehr als 5,5 Bar
  • Akku reicht je nach Druck für nur eine Ladung

Für mehr Infos besucht cycplus.com


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Text: Martin Staffa Fotos: Martin Staffa