Test

MET Rivale MIPS im Test – Mehr als nur gutes Design?

Sicherheit, Komfort und Effizienz – diesen Dreiklang soll der MET Rivale MIPS spielen und in Verbindung mit einem aggressiven Design einen bleibenden Eindruck auf den Straßen dieser Welt hinterlassen. Wie das jenseits von Marketing-Slogans funktioniert und was ihr vom italienischen Kopfschutz erwarten könnt, lest ihr hier im Test.

MET Rivale MIPS | 268 g (Größe L) | 150 € | Hersteller-Website

Mit Design ist es wie mit Geschmack – über beides lässt sich trefflich streiten. Und genau das möchten wir zu Beginn direkt einmal mit MET machen: Aggressives Design soll der Rivale MIPS haben? Davon sehen wir nichts. Mit seinem abgerundeten Design und der nur leicht angedeuteten Abrisskante am Hinterkopf wirkt er auf den ersten Blick eher unauffällig bis freundlich. Ist das schlimm? Keineswegs. Denn sitzt der Helm erstmal auf dem Kopf, kommt das Design sehr stimmig daher, passt zu fast jeder Brille und gefällt gerade wegen seiner Zurückhaltung.

Dank seiner Form harmoniert der MET Rivale MIPS mit fast jeder Sonnenbrille.
Der MET Rivale MIPS ist mit dem MIPS-C2-System ausgestattet.

Doch was steckt im Inneren des Helms? Hier ist vor allem das MIPS-C2-System hervorzuheben. Bei der neuesten Generation des Sicherheitssystems ist das Innere des Helms mit einer Kunststoffschale versehen, die den Kopf komplett umschließt. Bei einem Aufprall kann sie sich unabhängig von der Außenhülle mit dem Kopf um bis zu 15 mm in alle Richtungen drehen. Damit werden gefährliche Rotationskräfte abgefangen – ein echtes Plus an Sicherheit. Zusätzliche Sicherheitsfeatures wie einen Crash-Sensor gibt es leider nicht. Daneben kommt beim MET Rivale MIPS ein Einstellband zum Einsatz, das den Kopf ringsrum umschließt und am Hinterkopf mit einem Rädchen feinstufig justiert werden kann. Die innere Schale schmiegt sich so optimal an unterschiedliche Kopfformen an.

Mit seinem Einstellrädchen am Hinterkopf …
… und seiner Bebänderung lässt sich der MET Rivael MIPS intuitiv einstellen.

Der MET Rivale MIPS in Größe L wiegt 268 g und kostet 150 €. Damit bewegt sich der Italiener sowohl beim Preis als auch beim Gewicht in der Mitte des MET-Portfolios. Neben dem von uns getesteten weißen Modell stehen sieben weitere Farben zur Verfügung. Bei den Größen stehen S (52–56 cm), M (56–58 cm) und L (58–61 cm) zur Auswahl.

Der MET Rivale MIPS im Test

Als Erstes gilt es, den Helm einzustellen und hier geht beim MET Rivale MIPS alles intuitiv und problemlos von der Hand. Auszug am Hinterkopf einstellen, Umfang mit dem Drehrädchen anpassen und den Kinnriemen ums Ohr herum auf die richtige Länge bringen: alles kein Problem. Störend ist allerdings, dass der Kinnriemen auf der rechten Seite sehr lang ist und das überschüssige Band nach der Anpassung der Länge weit heraushängt. Abschneiden könnte hier die Lösung sein.

Die vorhandene Brillengarage hält die Sonnenbrille nicht sicher.
Die Bebänderung des MET Rivale MIPS ist auf der rechten Seite sehr lang.

Wenn alles angepasst ist, sitzt der Helm satt auf dem Kopf und umschließt diesen rundum großzügig. Dadurch entsteht das Gefühl, gut eingepackt zu sein – ein Gefühl der Sicherheit. Hier muss gesagt werden, dass jeder Kopf anders ist und sich die individuelle Passform somit für jeden anders anfühlt. Ein Helm sollte vor dem Kauf daher immer anprobiert werden. Der MET Rivale MIPS passt sich jedoch gut der eher schlanken Kopfform unseres Testers an und scheint trotzdem ausreichend Platz für breitere Kopfformen zu bieten.

Trotz des satten Sitzes lässt sich die Außenschale auf dem Kopf etwas drehen. Was sich anfühlt als wäre der Helm locker, geht auf das Konto des MIPS-C2-Systems und zeigt, wie es Rotationen beim Aufprall abfedern kann. Vor der Abfahrt fällt noch auf, dass die Brillengarage des MET Rivale MIPS nicht richtig funktioniert. Die Brille kann zwar in vorhandene Öffnungen gesteckt werden, hält dort aber nicht sicher.

Pluspunkte gibt es dann aber wieder für die eng anliegende Bebänderung, die nicht im Wind flattert und so zu niedrigen Windgeräuschen beiträgt. Außerdem können die Brillenbügel komfortabel über der Bebänderung getragen werden. Das Stirnpolster liegt tief an der Front des Helms, sorgt mit für einen komfortablen Sitz und hindert an heißen Sommertagen Schweiß effektiv daran ins Gesicht zu laufen. Apropos heiße Sommertage: Die Belüftung des MET Rivale MIPS funktioniert über die zahlreichen und auch recht großen Luftöffnungen sehr gut und erzeugt einen kühlenden Luftstrom um den gesamten Kopf. Für den Winter heißt das, dass unter dem Helm auf jeden Fall eine dünne Mütze oder ein Strinband nötig ist.

Der MET Rivale MIPS zeichnet sich durch eine gute Einstellbarkeit und einen hohen Tragekomfort für eine Vielzahl unterschiedlicher Kopfformen aus. Zu einem fairen Preis gibt es ein stimmiges Gesamtpaket aus MIPS-C2-Sicherheitssystem, geringem Gewicht und gefälligem Design. Getrübt wird die Freude allerdings durch die fehlende Brillen-Garage und die viel zu langen Bändel des Kinnriemens.

Tops

  • intuitive Einstellbarkeit
  • hoher Tragekomfort für viele Kopfformen
  • Sicherheitsplus durch MIPS-C2-System

Flops

  • Brillengarage funktioniert nicht
  • sehr langer Kinnriemen

Weitere Informationen zum MET Rivale MIPS findet ihr unter met-helmets.com.


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