Shimano-Pedale mit ihrem Shimano Pedalling Dynamics (SPD)-System sind die mit Abstand am weitesten verbreiteten Pedale an Gravel-Bikes. Das System ist also sehr gut erprobt und hat sich bewährt. Doch genügt das für das XTR PD-M9100-Pedal, um hier im Test zu überzeugen?

Shimano XTR PD-M9100 | 308 g | 184,95 € | SPD | Hersteller-Website

Wenn Leute an ein Klickpedal denken, ist das Shimano SPD-System meist das erste, was ihnen in den Sinn kommt. Kein Wunder, es ist erprobt und funktionell. Der Mechanismus ist sogar so weit verbreitet, dass andere Hersteller – wie LOOK oder Acros in unserem Test – es für ihre Pedale übernehmen, statt ein eigenes zu entwickeln. Kann sich das XTR-Pedal gegen die Konkurrenz durchsetzen?

niedriger Stack und hohe Bekanntheit: Shimano XTR

Das 184,95 € teure Shimano XTR-Pedal ist mit einem Stack von 15,1 mm sehr flach und klein gebaut, wirkt aber sehr hochwertig verarbeitet. Im Vergleich zu dem LOOK-Pedal hat es eine deutlich bessere Haptik und vermittelt so das Gefühl, dass es auch lange Zeit halten wird. Wie gut die Haltbarkeit tatsächlich ist, wird der Dauertest zeigen. Dadurch, dass es so weit verbreitet ist, stellt zudem die Besorgung von Ersatzteilen meist kein Problem dar.

Das Shimano XTR-Pedal ist das flachste aus dem Test.

Mit 308 g ist es das zweitleichteste Pedal im Test, wer allerdings noch etwas Gewicht sparen möchte, kann auch eine Titanachse von Drittanbietern kaufen und das Gewicht noch weiter verringern. Gleichzeitig ist es das teuerste Pedal der Produktfamilie, greift man zur XT-Variante – die aufgrund von Lieferengpässen nicht verfügbar war – spart man zwar 40 €, muss aber auch ein Mehrgewicht von 30 g in Kauf nehmen. Alle Modelle teilen sich einen 4° Float, einen Auslösewinkel von 13° und einen Q-Faktor von 55 mm. Es gibt das XTR-Pedal jedoch auch als Variante mit 3 mm kürzerer Achse. Zudem werden Easy-Release-Cleats angeboten, bei denen der Ausstieg zur Seite sowie nach oben oder diagonal möglich ist. Sie bringen jedoch die gleiche Problematik, wie bei den LOOK-Pedalen, und zwar, dass man sich eine falsche Ausklick-Bewegung antrainieren kann und die Pedale zudem nicht auf Zug belasten. Aus diesem Grund können wir euch die Easy-Release-Cleats nicht empfehlen.

Durch den festen vorderen Anschlag klickt man in das Pedal ein, ähnlich wie bei einem Ski-Schuh. Das ist zwar zunächst gewöhnungsbedürftig, sichert dann aber einen festen Stand.

Das Ein- und Ausklick-Gefühl ist mit den Shimano XTR sehr definiert. Fragen, ob man wirklich im Pedal drin ist, kommen hier also nie auf. Da nur der hintere Anschlag gefedert ist, läuft das Einklicken ähnlich wie bei einem Ski-Schuh: Man muss den Cleat vorne einrasten lassen und kann den Fuß dann hinten herunterdrücken. Wie viel Kraft dafür benötigt wird, kann man stufenlos über die Änderung der Federspannung einstellen. Es ist aber auf jeden Fall etwas Übung notwendig, um sich hier flüssig einzuklicken. Der Float ist recht gering und fühlt sich zudem etwas kantiger an als bei Hope oder Crankbrothers. Dafür bieten die XTR eine Verbindung zum Fuß, die sich sehr solide anfühlt und eine sportliche Performance gewährleistet. Die Selbstreinigung ist gut und der Einsatzbereich des Pedals dadurch sehr groß.

Marke Modell Gewicht Preis System Float Auslösewinkel Q-Faktor Stack Höhe
Shimano XTR PD-M9100 308 g 184,95 SPD 13° 55 mm 15,1 mm

Unser Fazit zum Shimano XTR PD-M9100

Das Shimano XTR PD-M9100 ist sehr weit verbreitet, und das aus gutem Grund: Das Pedal bietet eine kompakte Bauform, eine sportliche Performance und einen breiten Einsatzbereich. Es zeigt jedoch Schwächen bei dem gewöhnungsbedürftigen Einstieg und dem Float, der sich weniger frei anfühlt. Dadurch schrammt es knapp am Testsieg vorbei und muss sich hinter dem Hope Union RC einreihen. Trotzdem ist es ohne Frage ein sehr guter Allrounder.

Tops

  • sportliche Performance
  • breiter Einsatzbereich
  • gute Ersatzteilversorgung
  • kompakte Bauform

Flops

  • Easy Cleats
  • Float-Gefühl etwas kantig
  • Einstieg benötigt Gewöhnung

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Text: Simon Kohler Fotos: Simon Hänle