Schottland als Destillat – die Geburt des kultigen Endura Whisky-Trikots
Es heißt, im Wein liege Wahrheit, im Bier Kraft, doch Whisky sei das Wasser des Lebens. Logisch, dass sich die schottische Kulltmarke Endura dann auf der Suche nach Inspiration dem kulturellen Erbe der Insel zugewandt hat. Das Ergebnis der Partnerschaft mit einigen der angesehensten Whiskydestillerien der Highlands? Lest es hier!
Die meisten Kollektionen von Endura werden mittlerweile im Ausland produziert, doch das ikonische Whisky-Jersey wird komplett In-House in Schottland hergestellt. Wie auch beim namensgebenden Produkt kann man einem Isle-of-Skye-Jersey von der Konzeption bis zur „Abfüllung“ für den Export folgen.
Endura wurde in Schottland gegründet und dort über die Jahre von den harten Wintern und dem schlechten Wetter geprägt. Die Mountainbike- und Rennradkollektionen der Marke sind nun weltweit verbreitet und das Lager wurde vergrößert, um der Nachfrage aus Australien, den USA und ganz Europa gerecht zu werden. Doch Endura hat auch noch eine eigene Custom-Jersey-Produktion bei Edinburgh.
Was fällt euch zu Schottland ein, von „strahlendem Sonnenschein“ mal abgesehen? Die Antwort auf diese Frage sagt wahrscheinlich eine Menge über euch aus, eine beliebte Möglichkeit ist jedenfalls „Whisky“. Er ist das Eau de Vie Schottlands, das Feuerwasser der Highlands, das gälische Aqua Vitae. Endura hat sich mit den Destillerien Bowmore, Glengoyne, Isle of Skye, Jura und Tobermory zusammengetan und druckt ihre jeweiligen Logos, allesamt mit hohem Wiedererkennungswert, auf Rennradjerseys.
Der Beginn dieser Partnerschaft war nicht ganz einfach. Marketingmanagerin Katrin kam z. B: direkt aus ihrem Heimatland Deutschland ins Team von Endura und musste sich bei den Gesprächen mit den Whiskyherstellern ganz eigenen Herausforderungen stellen.
„Anfangs habe ich sie fast gar nicht verstanden, da ich gerade erst aus Deutschland hergezogen war und mich schwer tat mit dem schottischen Akzent“, erzählt sie. Mittlerweile ist sie ein angeheiratetes Mitglied des großen Macdonald-Clans und vollkommen kompetent im Verstehen jedes Dialekts, den wir ihr zumuten können.
Weil Endura sich die Möglichkeit erhalten hat, Custom-Race-Bekleidung und Jerseys selbst in ihrer Fabrik in Edinburgh zu fertigen, vollzieht sich der Reifezyklus vom Bildschirm zum fertigen Produkt hier sehr viel schneller als bei den Whiskys, die es verkörpert. Der schnelle Produktionszyklus ermöglicht es dem Team, die Kleidung im harten Einsatz zu benutzen, bevor sie in Produktion geht. Es gibt hier riesige Reihen von Testwaschmaschinen und sehr aktives, Rad fahrendes Personal kümmert sich um ausgiebige Produkttests. Während die Samples noch diesen Testprozess durchlaufen, werden die Designs nach unten in den Druckraum geschickt, wo vier riesige Druckmaschinen auf Anweisungen warten. Im zeitaufwändigsten Schritt der Produktionskette wird hier das Design mit Sublimationstinten auf gigantische Papierstücke gedruckt, die in Zusammenarbeit mit einer einheimischen Papierfabrik produziert werden. So entsteht ein sehr großes, hochwertiges und einsatzbereites „Transferpapier“. Dieser Prozess ist der teuerste Arbeitsgang bei der Fertigung der Jerseys, deshalb arbeitet das Team äußerst sorgfältig, um Fehler zu vermeiden und Tinte und Papier optimal auszunutzen.
Wenn das Design und die Farben fertig sind, besteht der nächste Schritt darin, das High-Performance-Material des Jerseys auf die richtige Größe zurechtzuschneiden. Es ist noch nicht so lange her, dass jedes einzelne Textilstück von Hand mit dem Messer zugeschnitten wurde – doch nun, als ein Zugeständnis an die moderne Welt, erledigt das ein unermüdlich und präzise arbeitender Schneideroboter.
Der heiße, beißende Duft ist ein Zeichen dafür, dass unser Jersey in der Presse angelangt ist, wo es wirklich spannend wird: Denn hier erblickt das Jersey das Licht der Welt. Aus einfachen Anfängen erschafft die riesige Presse bei Endura etwas ganz Besonderes. Das Textilmaterial wird vorsichtig auf das bedruckte Papier gelegt, das erfahrene Auge des Technikers erkennt jede Verschiebung, die ja dazu führen würde, dass man noch mal von vorne anfangen müsste. Die Presse heizt das Material für 60 s auf mollige 200 °C auf, damit der Druck kräftig und haltbar ist. Wenn das Transferpapier abgezogen wird, nimmt das Jersey Form an, jedes der Textilstücke ist nun reich an Farbe und präzisen Details.
Wie bei der Abfüllung eines Single Malt erreicht auch das Jersey irgendwann seinen Endzustand, und zwar in der von Surren und Rattern erfüllten Näherei. Sie ist ein geschäftiger Ort, wo das konstante, rhythmische Klappern der Maschinen und leise Gespräche eine zeitlose Atmosphäre schaffen. Und sie ist ein beruhigender Ort, der die harte Arbeit dieser Industrie über die Geschichte hinweg repräsentiert. Ein Raum voller Können, das für die meisten gar nicht vorstellbar ist; Millionen von Stichen, die mit punktgenauer Präzision gemacht werden; ein Beruf, der penibelste Sorgfalt im Detail erfordert.
Und nun darf unser Jersey sich in den Regalen des Lagers kurz ausruhen, bevor es auf seine Reise durch Schottland und vielleicht die Welt geschickt wird, um einen Ehrenplatz in jemandes Schrank zu erhalten. Kleidung, die die eigene Persönlichkeit repräsentiert, bedeutet manchen sehr viel und macht es möglich, sich anderen Radfahrern und Verkehrsteilnehmern ohne Worte mitzuteilen. Deshalb: Lang lebe das Whisky Jersey, wir trinken darauf!
Mehr über die Kollektionen von Endura findet ihr auf der Endura Website.
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