Es klingt wie das Einfachste der Welt: einen Fahrrad-Reifen montieren. Dennoch sieht man bei Touren und Rennen regelmäßig gestandene Racer verschwitzt und verzweifelt mit abgebrochenem Reifen-Heber am Rand der Straße stehen. Wir erklären euch, wie ihr ganz leicht einen Reifen mit Schlauch montiert.

Schwierigkeit

  • einfach

Benötigtes Werkzeug

Reifen | Luftpumpe | Schlauch | ggf. Reifenheber

Anleitung

Als Erstes solltet ihr den Schlauch vorbereiten. Packt ihn aus und pumpt ihn leicht auf. Das erleichtert die Montage und vermeidet das Verdrehen des Schlauchs im Mantel.
Allerdings sollte man ihn nur so weit aufpumpen, bis er sich entfaltet hat.
Zu viel Druck ist unnötig und erschwert die Montage.
Wer den nötigen Atem hat oder Greg Lemond heißt, kann den Schlauch auch mit dem Mund entfalten
Vor der Montage solltet ihr die Rotationsrichtung des Reifens beachten
Als Nächstes das Laufrad in den Reifen stellen …
… und dann die erste Reifen-Flanke ins Felgenbett ziehen
Die gesamte erste Reifen-Flanke muss ins Felgenbett gelegt werden.
TIPP: Ästhetiker legen die Logos über das Ventilloch. Die Positionierung lässt sich nach dem Aufziehen der ersten Flanke noch gut korrigieren.
Im Anschluss führt ihr das Ventil durch das Ventilloch. Das sollte von der Seite des Reifens gemacht werden, die noch nicht im Felgenbett liegt.
Dann den Schlauch im gesamten Reifen einsetzen
Bereits jetzt solltet ihr darauf achten, dass das Ventil gerade steht
WICHTIG: Startet die Montage des Reifens von der gegenüberliegenden Seite des Ventils aus. Dadurch könnt ihr den Reifen tiefer ins Felgenbett drücken, wodurch er sich leichter montieren lässt.
Nun gleichzeitig mit beiden Händen den restlichen Reifen in die Felge drücken. Um den Pneu tief in der Felge zu halten, könnt ihr ihn an den Oberschenkeln oder am Boden abstützen. ACHTUNG: Achtet darauf, den Schlauch nicht einzuklemmen.
Je näher man dem Ventil kommt, desto schwieriger wird oft die Montage. Wichtig ist, dass der Reifen auf der gegenüberliegenden Seite stets tief in der Felgenmitte sitzt. Hier hilft es häufig, den Reifen noch mal nachzujustieren.
Sollten euch die letzten Zentimeter besonders schwerfallen, könnt ihr einen Reifen-Heber verwenden – echte Profis schaffen es jedoch ohne. Achtet darauf, dass der Reifen nicht auf der anderen Seite wieder von der Felge rutscht, wenn ihr mit dem Reifen-Heber arbeitet.
Ist der Reifen montiert und das Ventil verschoben, lässt es sich nun mit einem beherzten Griff (Finger umfassen dabei den Schlauch innerhalb des Reifens) und leichtem Ziehen korrigieren.
Wenn die Größe des Ventillochs und des Ventils übereinstimmen, raten wir von der Verwendung der Fixierschraube ab. Sie wird häufig nur dazu genutzt, das Ventil geradezuziehen – allerdings kann sie das Ventil auch abreißen.
Stattdessen drückt kräftig mit dem Daumen auf den Mantel, um das Ventil zum Aufpumpen zu fixieren und um genügend Ventilschaft für die Pumpe zur Verfügung zu haben

Nun den Reifen aufpumpen. Wir empfehlen einen Luftdruck von 6–7 bar am Vorderrad und ca. 7 bar am Hinterrad – je breiter der Reifen, desto geringere Drücke können gefahren werden, ohne Durchschläge zu riskieren. Das sorgt für ein dickes Plus an Komfort!

Wichtig: Jeder Reifen hat eine sogenannte Kennlinie. Sie sollte umlaufend mit gleichem Abstand zur Felge sichtbar sein. Falls das nicht der Fall ist, muss der Reifendruck erhöht werden, bis der Reifen richtig auf der Felge sitzt. Den Druck kann man im Anschluss wieder auf das gewünschte Niveau absenken.


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Text: Christoph Bayer, Manuel Buck Fotos: Valentin Rühl