Erster Test: Neuer MAXXIS Re-Fuse Endurance-Reifen – Allrounder für All Season und All Night Long?

Fast alles anders! MAXXIS hat den beliebten Re-Fuse-Reifen neu aufgelegt und in vielerlei Hinsicht überarbeitet. Das Ergebnis: ein anderes Profil sowie Upgrades bei der Gummimischung sollen die Performance weiter voranbringen und den Pneu richtig pannensicher machen. Wird er so zum idealen Allroad- und All-Conditions-Reifen?

Wenn draußen Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen wenn man kurz vor dem Etappenziel der 200-km-Tour oder mitten in der Nacht beim Langstrecken-Rennen in die Pedale tritt … Gerade dann spielen Eigenschaften wie Robustheit und Pannensicherheit eine größere Rolle als minimales Gewicht und geringster Rollwiderstand. An manchen Tagen will man eben lieber keinen Platten haben. MAXXIS hat seinem stabilen und bisher als Trainingsreifen titulierten Pneu ein ordentliches Update unterzogen. Der neue MAXXIS Re-Fuse soll besseren Schutz bieten, leichter sein, länger halten und natürlich schneller rollen als der Vorgänger. Dazu wird er in völlig anderen Breiten verfügbar sein.

MAXXIS Re-Fuse – Was ist neu und was etabliert?

Gleich auf den ersten Blick sieht man den Unterschied zum Vorgängermodell. Der neue MAXXIS Re-Fuse hat nicht mehr überall Profil, auch wenn es sowieso nur wenig war. Die Mitte der Lauffläche ist jetzt komplett blank und hebt sich sogar leicht nach oben ab. Zudem wirkt sie ziemlich dick und damit auch robust. Das minimale Profil an den Seiten sieht aus wie kleine Schuppen beziehungsweise Noppen und läuft nach innen zusammen. Diese Kombination soll auf der Geraden gut rollen und in der Kurve extra Halt bieten. Auch bei der Verpackung hat sich MAXXIS etwas neues einfallen lassen. Sie besteht aus umweltfreundichen Materialien im Öko-Design.

Der Gummi wirkt sehr griffig, um nicht zu sagen, fast schon klebrig. Das liegt an der neuen Gummimischung. Bisher kam die MAXXIS eigene DualCompound-Mischung zum Einsatz. In der neuen Version des Re-Fuse soll ein All-Season-Compound besten Grip vor allem auch auf feuchten und nassen Straßen bringen. Die neue Gummimischung besteht aus „full-silica rubber compound“. Auch die bewährte MaxxShield-Technologie, bei der zwei Schutzschichten Silk-Shield und K2 Layer kombiniert sind, wurde überarbeitet und soll nun noch besser vor Durchstichen und Pannen schützen.

Die Überarbeitung hat MAXXIS dazu veranlasst, den Reifen im internen Reifen-Portfolio komplett neu einzusortieren und die verfügbaren Größen anzupassen. Es wird auch weiterhin drei Reifenbreiten geben, allerdings nicht mehr 700c × 32, 40 mm sowie 50 mm für 650 b, sondern 700c x 25, 28 und 32 mm. Da der Trend zu breiteren Reifen anhält, verwundert vor allem die 25-mm-Variante. Der neue Re-Fuse-Reifen wird von MAXXIS nicht mehr als Trainingsreifen, sondern Endurance bzw. Long-Distance und All-Weather-Modell mit All-Road-Ambitionen zugeordnet. Er reiht sich damit neben dem Modell HighRoad als Performance-Reifen und dem Modell Pursuer als neuer Trainings-Kandidat in die Produktpalette ein. Eine Tanwall-Option gibt es bei keinem der Modelle. Weiterhin überraschend ist die fehlende TR-Beschriftung, die dem Pneu Tubeless-Fähigkeit bescheinigen würde. Einsparungen gibt’s in Preis und Gewicht. Die 32-mm-Variante des MAXXIS Re-Fuse ist mit 338 g knapp 40 g leichter als das Vorgängermodell. Und liegt damit mit anderen All-Season-Modellen gleich auf. Der Preis fällt auch noch rapide, von 69,90 € beim Original-Pneu auf 39,90 € für die Neuentwicklung, was ihn im direkten Vergleich ziemlich günstig macht.

Der MAXXIS Re-Fuse-Reifen im ersten Test

Aufziehen und losfahren! Der MAXXIS Re-Fuse zeigt sich bei der Montage von seiner besten Seite und schlüpft ohne Probleme auf unsere 21 mm breite Felge (Innenmaulweite), und das sogar ohne Reifenheber. Unter dem Reifen liegt ein TPU-Schlauch auf der Felge. Auffällig ist, dass der Reifen auf den Felgen kaum aufbaut. Er wirkt eher schmaler als die angegebenen 32 mm. Diese Vermutung bestätigt sich: Die Messung ergibt eine Breite von 31 mm beim 32er-Modell beziehungsweise 27 mm beim 28er. Unser Rechner des Vertrauens spuckt bei der Berechnung des idealen Drucks vorn 3,8 und hinten 4,0 bar aus. Damit liegen wir deutlich unter der Empfehlung, die auf dem Reifen mit 4,5 bis 6,8 bar angegeben wird.

Wir hatten die unterschiedlichen Reifenbreiten des MAXXIS Re-Fuse-Reifen über sehr viele Kilometer im Einsatz. Wir rollten damit über glatte Straßen sowie schlechten Asphalt und pflügten ebenso über krasse Schotterpisten. Wir hatten nicht eine einzige Panne zu verzeichnen. Der Pneu wirkt also offenbar nicht nur robust, sondern ist es auch. Bei Nässe bietet er viel Grip, sodass man sich sicher fühlt, auch um in die Kurve zu gehen. Kommen aber Matsch oder tiefer Schotter ins Spiel, hört der Spaß durch das fehlende Profil auf. Der Reifen kommt sofort ins rutschen. Auf guten, also glatten Untergründen rollt der MAXXIS Re-Fuse Reifen super geschmeidig und gefühlt auch schnell ab. Man gleitet förmlich über den Asphalt. Sobald er aber über Unebenheiten rollen muss, wird es eher ungemütlich. Bei schlechteren Straßenverhältnissen sollte unbedingt noch ein wenig Luft abgelassen werden. In Sachen Komfort kann er damit Reifen mit weniger Pannenschutz wie dem Conti GP5000 nicht das Wasser reichen.

Fazit zum neuen MAXXIS Re-Fuse

Der neue MAXXIS Re-Fuse ist ein robuster und auf guten Straßenverhältnissen leicht rollender Reifen. Durch die sehr gute Pannensicherheit kann er vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn es nicht auf das geringste Gewicht ankommt. Dadurch ergeben sich aber Einbußen im Komfort, was in geringem Maße über einen niedrigen Luftdruck geregelt werden kann. Die Neuauflage des MAXXIS Re-Fuse ist ideal für Langstreckenfahrten, vorwiegend auf Asphalt, beim Pendeln und Wintertraining. Auch das Preis-Leistungs-Gewichts-Verhältnis stimmt und macht den Reifen attraktiv.

Tops

• gefühlt sehr robust und pannensicher
• ausgezeichnete und einfache Montage auf unserer Testfelge
• schlichtes Design passt zu allen Laufrädern und Bikes
• rollt schnell und effizient über gute Wege

Flops

• verhältnismäßig wenig Komfort
• leider nicht tubeless-fähig

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Text & Fotos: Martin Staffa