Egal, ob vor dem Training oder danach: Das Normatec 3-Beinsystem der US-Amerikaner Hyperice soll die Regenerationszeit der Beine dank Kompressionsmassage signifikant verkürzen. Dazu gibt es vorkonfigurierte Programme in der Hyperice-App und vielfältige Personalisierungsmöglichkeiten. So hat sich das Normatec 3-Beinsystem im Test geschlagen.

Hyperice Normatec 3-Beinsystem | Tester: Christoph | Dauer: 4 Wochen | Preis: 999 € | Einsatzbereich: Regeneration, Massage | Hersteller-Website

Hello fellow weekend warriors! Wir sind in der Lage, unseren Schlaf zu tracken, unsere Erholung und unsere Anstrengung. Wie können wir jetzt noch leistungsfähiger werden? Indem wir unsere Regenerationszeit verkürzen und dadurch mehr trainieren können, logisch. Mit dem Normatec 3-Beinsystem hat Hyperice das – ihr habt’s erraten – Nachfolgeprodukt des Normatec 2 vorgestellt und wir haben es uns nicht nehmen lassen, es für euch zu testen.

Worum geht’s hier überhaupt und was sind Weekend Warriors? Weekend Warriors sind Menschen, die ihre Freizeit gerne mit Sport verbringen. Da sie aber wochentags meist viel arbeiten, bleibt ihnen nur das Wochenende für ihr liebstes Hobby. Und weil sie verliebt ins Radfahren sind, nutzen sie das Wochenende intensiv. Das geht natürlich besser, wenn die Beine nach den Ortsschildsprints am Freitag schneller regenerieren – easy.

Fragen Sie Ihren Arzt, nicht Ihren Apotheker

Wir haben weder eine medizinische Ausbildung noch ein medizinisches Labor, um die Wirksamkeit der Hyperice Normatec 3 zu verifizieren. Dennoch gibt es mittlerweile einige Studien zum Thema, die insbesondere die positiven Effekte von Kompression nach dem Training belegen. Kompression kann also nachweislich dabei helfen, Muskelschäden und Muskelkater zu verringern.

Achtung: Bitte keine Kompressionsmassage durchführen, wenn ihr akute Thrombose, Herzschwäche oder offene Wunden habt. Grundsätzlich schadet eine ärztliche Beratung an dieser Stelle nicht, auch wenn die Therapie für gesunde Menschen in der Regel bedenkenlos ist.

Under pressure
Aufgepumpt sind die Beine bewegungsunfähig.

Doch wie funktionieren die Kompressionsstiefel, hier am Beispiel der Hyperice Normatec 3, konkret? Die Stiefel sind aus einem luftdichten Textil gefertigt, welches pro Bein in fünf überlappende Zonen unterteilt ist. Die Stiefel werden um das Bein gelegt und mit einem Reißverschluss verschlossen. Mit einem Stecksystem werden die Stiefel dann mit der Steuereinheit verbunden. Diese beinhaltet den Akku, den Kompressor und ein einfaches User-Interface. Einfach ist dabei positiv gemeint, denn mit nur zwei gedrückten Knöpfen kann es schon losgehen.

Keep it simple
Wenige Knöpfe vereinfachen die Bedienung, verhindern aber programmierbare Tasten.

Um den unterschiedlichen Kundenanforderungen gerecht zu werden, hat Hyperice in der Steuereinheit der Normatec 3 Bluetooth eingebaut, mit der zugehörigen App lassen sich dann verschiedene Modi abrufen oder Zonen abschalten. Gerade letzteres kann bei kürzeren Beinen praktisch sein, da einfach die obere Zone deaktiviert werden kann. Ersteres bietet vorkonfigurierte Programme an, die als Warm-Up, zur Entspannung oder zur gezielten Regeneration, zum Beispiel nach einem Lauf, eingesetzt werden können.

Einfach
Die Steckverbindungen sind einfach zu bedienen und dicht.

Schade ist allerdings, dass sich keine Shortcuts an der Steuereinheit programmieren lassen. Sobald ihr euch eine besondere Massage gönnen oder eben die Zonen-Deaktivierung nutzen möchtet, müsst ihr das jedes Mal über die App erneut einstellen. Zum Zeitpunkt des Tests konnten wir auch keine Profile in der App anlegen. Hier könnte Hyperice nachlegen und innerhalb der App-UI persönliche Präferenzen speicherbar machen.

Macht’s euch bequem!

Habt ihr die passende Massage in der App ausgewählt, kann’s auch schon losgehen. Mit einem überraschend leisen Brummen nimmt die Steuereinheit ihre Arbeit auf und ihr spürt schnell, wie Luft in die Zonen gepumpt wird. Wenn ihr die Intensität für euch passend eingestellt habt, spürt ihr einen angenehmen, festen Druck, der sich wechselnd über die Zonen bewegt. Wir finden das herrlich beruhigend und entspannend. Passend dazu, könnt ihr wunderbar die neueste Ausgabe von GRAN FONDO lesen.

Der Akku der Steuereinheit wird mit bis zu 3h Laufzeit angegeben, das können wir bestätigen. So könnt ihr, je nach Nutzung, das Netzteil beim Wochenendtrip zu Hause lassen. Auch der Netzbetrieb hat bei uns funktioniert. Pro-Tipp: Checkt vor der Benutzung, ob der Akku ausreichend geladen ist und steckt die Steuereinheit besser direkt ein. Mit dem angelegten Normatec 3-Beinsystem ist es nämlich sehr schwer, zum Regal zu laufen und das Netzteil zu holen.

Does it work?

Laut einiger Studien soll die Kompressionstherapie gerade nach dem Training bei der Regeneration helfen – wir haben das Hyperice Normatec 3-Beinsystem genau dafür eingesetzt. Darüber hinaus haben wir uns auch an trainingsfreien Tagen zur Entspannung die Beine kneten lassen. Durch das Brummen des Kompressors und die rhythmisch wechselnden Kompressionen stellt sich die Entspannung auch schnell ein. Die Muskeln fühlen sich nach der Massage gelockert an, das strahlt auf den restlichen Körper aus.

Auch die Anwendung bei starkem Muskelkater war wohltuend und hat zu einem angenehmen Gefühl in den Muskeln geführt. Ob sich der Muskelkater tatsächlich weniger ausgebildet hat oder schneller vorbei war, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Dennoch ist es schön, sich von einem 1.000-€-Gerät die Beine massieren zu lassen.

Fazit zum Hyperice Normatec 3-Beinsystem

Simpel in der Anwendung, angenehm während und nach der Massage. Die Kompressionsstiefel Normatec 3 von Hyperice liefern zumindest subjektiv, was sie versprechen. Dank personalisierbaren Massagen und vielfältigen Einstellmöglichkeiten kann das Normatec 3-Beinsystem ambitionierten Sportlern einen Mehrwert bieten und auch die Bedienung an der Steuereinheit ist easy. 

Tops

  • angenehmes Gefühl während und nach der Massage
  • leiser Kompressor
  • einfache Bedienung an der Steuereinheit

Flops

  • kein Speichern von Shortcuts
  • hoher Preis

Mehr Infos findet ihr auf hyperice.com


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Text: Christoph Staudinger Fotos: Antonia Feder