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How To fahrRad #22 – Camping mit dem Rad: Das beste Zeug für unterwegs


Was ist anstrengender: Camping-Equipment mit dem Rad zu transportieren oder bei dem Überangebot an Produkten durchzublicken? Vor ihrem ersten Bikepacking-Trip, war @anke_is_awesome total überfordert. Was ist besser: Zelt oder Biwak? Daunenschlafsack oder Synthetik? Und was zur Hölle bedeutet der R-Wert bei einer Isomatte? Jetzt: Bei „How To fahrRad“.

Spoiler: Ein Fahrrad ist kein VW-Bus. Camping-Equipment muss rein platzmäßig ans Rad passen und man muss das zusätzliche Gewicht auch mit den Waden fortbewegen können. Daher ist das Wichtigste beim Bikepacking zuerst: kleines Packmaß und geringes Gewicht.

Wie viel Zeug man braucht, ist allerdings total subjektiv. Zwischen Bikepacking-Rennen, wo man nur 2 Stunden auf der Parkbank kauert und Glamping liegen Welten! Ich versuche im Video deswegen wie immer für verschiedene Bedürfnisse und jeden Geldbeutel so viele Optionen wie möglich zu zeigen, damit dann jeder selbst entscheiden kann, was er braucht.

Die Crux dabei ist, dass es zwei Arten von Menschen gibt: Die, die bei so einem Tutorial sogar nach dem Hersteller der Zahnbürste fragen und es großartig finden, wenn sie einfach stressfrei nachkaufen können. Und die, die sofort #werbung schreien, sobald man nur einen Firmennamen erwähnt.

Ich persönlich bin eine Mischung aus beiden: Einerseits bin ich total dankbar, wenn ich konkrete (gute!) Empfehlungen bekomme und mich nicht durch 2948 Zeltmodelle klicken muss. Andererseits möchte ich immer verstehen, w-a-r-u-m ein Produkt geil ist und mich dann eigenständig entscheiden, ob das für mich überhaupt sinnvoll ist.

Und weil das beim Thema Camping leider immer mit sehr viel Info einhergeht, habe über Wochen zig Leute genervt, die mehr Ahnung haben als ich, und zusammen mit Globetrotter einen XXL-Blog-Artikel aufgestellt, in dem man eine überschaubare Selektion an Produkt-Favoriten findet – aber auch immer erklärt bekommt, warum wir uns für diesen Schlafsack oder jenes Tarp entschieden haben. Wer vor nervigen Kaufentscheidungen steht, bekommt dort hoffentlich Hilfestellung.

Wer sein Equipment schon hat, hier noch ein paar gänzlich kostenlose Bike-Life-Hacks, die das Campingleben nicer machen.

  • Daunenschlafsäcke immer in den Packsack stopfen, nicht rollen. Gilt auch, wenn man direkt in die Bike-Taschen packt. Beim Rollen zerreißt man sonst eventuell die Daunen im Inneren. Und: morgens vor dem Einpacken auslüften oder mittags nochmal in die Sonne hängen. Dann müffelt da nix.
  • Alles, was keinen Tau abbekommen soll, gut in den Taschen verstauen. Sonst ist das Zeug am Morgen nass. Schuhe lege ich zum Beispiel einfach unten in den Biwaksack, die Radklamotten kommen wenn’s sein muss ans Fußende in den Schlafsack. Ist eklig, hilft aber, damit sie am nächsten morgen trocken sind.
  • Auch der beste Schlafsack bringt nichts, ohne eine gute Isomatte. Denn auf der Schlafsackunterseite liegt man ja die Füllung platt und ohne anständige Matte hat man dort sofort eine Kältebrücke. Über eine Matte kann man oft mehr Wärme rausholen als durch einen dickeren Schlafsack! Und man ist flexibler. Dann muss man eventuell nicht zum teuren Winterschlafsack greifen, der eh nur selten zum Einsatz kommt.
  • Die Isomatte nicht mit dem Mund aufpumpen, sondern mit einem Pumpsack. Dann kommt keine Feuchtigkeit ins Innere. Sonst kann sich Schimmel bilden, das Teil wird schwerer und bei Frost haste Eis in der Matte. Oft ist der Packsack der Matte auch direkt ein Pumpsack. Wenn nicht, man kann einen separaten Pumpsack auch als Packsack, z.B. für den Schlafsack verwenden. Damit die Minimalisten wegen den paar zusätzlichen Gramm nicht kotzen.

Und noch ein mütterlicher Rat: Vor dem ersten größeren Trip das Setup auf jeden Fall mal
eine Nacht im Garten oder sonstwo testen! Nichts ist ätzender, als in der Dämmerung panisch
das Zelt aufzubauen und zu merken, dass man nicht weiß wie. Ich sage das aus Erfahrung. Hüstel.

In diesem Sinne: happy cycling und happy camping!
Bei „How To fahrRad“. Der ersten Fahrrad-Tutorial-Serie, deren Kernkompetenz auf Inkompetenz beruht.

Hier geht’s zur Story hinter dem Projekt.

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Text: Anke Eberhardt Fotos: Julian Rohn, Franca Hoyer