How To fahrRad #14: Willst du mit mir gehn? Schuhplatten: Ja – Nein – Vielleicht?
Der Klassiker beim ersten Fahrradkauf: Blöd schauen, weil da ja gar keine Pedale dran sind! Auch @anke_is_awesome hat damals im Radladen erstmal gemeckert, aber auf die Nachfrage, ob sie denn mit Klicksystem fahren will, wusste sie dann keine Antwort. Deswegen werden in ihrem neuen Tutorial sämtliche Bindungsängste beseitigt: Warum sind Schuhplatten überhaupt sinnvoll? Wie unterschieden sich Mountainbike- von Rennrad-Cleats? Und wie sehr kann man sich eigentlich mit Flamenco-Tanz-Moves blamieren? Jetzt: Bei „How To fahrRad“.
Die schwäbische Empörung war groß, als bei meinem allerersten Gravelbike nicht mal Pedale mitgeliefert wurden. Ich mein: Hallo?! Retrospektiv kann ich dem Otterfinger Radlkeller aber keine Vorwürfe machen, weil das Thema Pedale nun mal nicht ohne das Thema Schuhplatten zu klären ist. Daher tippeln wir im Video als erstes durch die Vor- und Nachteile von Cleats, damit man die Frage „Willst du mit mir gehn“ zur Abwechslung mal nicht nur mit dem Bauchgefühl beantworten kann.
Wie ist das also mit der besseren Kraftübertragung, wenn man mit dem Fuß nicht nur von oben nach unten treten, sondern auch nach oben ziehen kann? Meine persönliche Meinung: geiler ist das. Und zwar nicht nur, wenn man Radprofi ist und einbeiniges Pedalieren im Trainingsplan steht. Das war nämlich mein größter Trugschluss, als ich am Anfang dachte, dass Klicksysteme vor allem für Blutschwitzer sinnvoll sind – dabei profitiert man gerade als Normalsterblicher davon, weil das Fahren damit so viel weniger anstrengend ist!
Und: durch das Ziehen kommt man auch auf Passagen mit ätzendem Untergrund eher nach oben und vermeidet den Walk of Shame. Wobei nach dem Absteigen (da kann man nichts beschönigen) das Laufen mit Cleats leider aussieht wie auf dem Weg zum Stepptanzkurs für Anfänger.
Bei dem riesigen Angebot an Modellen und Herstellern, dauert es aber als Einsteiger meist länger, bis es im Hirn Klick macht. Denn je nachdem ob die große Liebe ein Mountainbike, Gravelbike oder Rennrad ist, muss der Partner am Fuß ja auch zum Gelände passen.
Kurze Anekdote aus 2018, als ich für einen Magazin-Artikel zum ersten Mal ein Gravelbike getestet habe und zum Shooting mit SPD-SL Cleats aufgelaufen bin. Die erfahrenere Foto-Crew nur so: Hand-auf-Stirn-hau-und-Kopf-schüttel. Nachdem ich also 3 Tage mit Rennradschuhplatten über Schotter geeiert bin und nach dem Umschrauben gemerkt habe, wie viel besser das mit den kleineren Mountainbike-Cleats geht, gibt es im Video-Tutorial den direkten Vergleich. Auf dass andere Menschen ihre wahre Liebe auf Anhieb finden mögen.
Aber auch die Nerds werden nicht vergessen. Denn wenn man sein Herz an das Speedplay-System von Wahoo verloren hat, schwärmt man natürlich vom Lollipop-Design des Pedals. Das hat nämlich keine Feder ohne Ähnliches wie bei Shimano und Co., sondern die Fixierung wird durch die Cleats hergestellt.
Wie sich der Float bei den verschiedenen Modellen unterscheidet – und was der Float überhaupt ist? Auch das wird Dr.Sommer-artig geklärt, damit man sich ganz ganz sicher ist, die Frage „Willst du mit Schuhplatten gehn“ richtig zu beantworten. Ein Radleben lang!
In diesem Sinne: happy cycling!
Bei „How To fahrRad“. Der ersten Fahrrad-Tutorial-Serie, deren Kernkompetenz auf Inkompetenz beruht.
Hier geht’s zur Story hinter dem Projekt
Hier den YouTube-Kanal abonnieren, und hier ein Follow für @anke_is_awesome dalassen.
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!
Text: Anke Eberhardt Fotos: Julian Rohn
