Garmin Edge 1040 Solar-Bike-Computer im Test
Mit endloser Akkulaufzeit und smarten Features soll der Garmin Edge 1040 Solar zum ultimativen Trainingspartner für ambitionierte Sportler werden. Dazu stattet Garmin das neue Topmodell mit Solarzellen aus. Um herauszufinden, was die leisten können, hatten wir das Gerät im Test.
Der Garmin Edge 1040 Solar ist die neue Speerspitze der Garmin Bike-Computer. Neben einer ganzen Flut an neu- oder weiterentwickelten Trainings-, Navigations- und Sicherheitsfunktionen ist die größte Neuerung die eingebauten Solarzellen. Sie fangen die Kraft der Sonne auf und sollen so bisher undenkbare Akkulaufzeiten möglich machen. Wie das klappt, haben wir im sommerlich sonnigen Dauertest getestet.
Der Garmin Edge 1040 Solar im Detail
Die Fülle der Funktionen des neuen Garmin Edge 1040 Solar-Bike-Computers ist so groß, dass es schlicht den Rahmen sprengen würde, hier alle aufzuzählen. Deswegen beschränken wir uns hier ganz einfach auf eine Zusammenfassung der wichtigsten Features. Diese lassen sich grob in die Kategorien Leistungsanalyse und -steuerung sowie Navigation einteilen. In Sachen Leistung zeigt der Garmin Edge 1040 Solar mit der Stamina-Anzeige, wie viel Energie der Fahrer übrig hat, wodurch diese optimal eingeteilt und eine vorzeitige Erschöpfung vermieden werden kann. Mit den Funktionen Radfahrvermögen und Streckenanforderungen kann das eigene Leistungsvermögen angezeigt und mit einer bestimmten Strecke verglichen werden. So kann man sehen, ob man für das Bevorstehende bereit ist. Mit dem Power Guide kann eine Leistungsstrategie für eine bestimmte Strecke erstellt werden. Daneben gibt es bereits aus älteren Edge-Geräten bekannte Leistungsfunktionen wie Trainingsbelastung und Trainingszustand.
Die beliebten Routen, die der Garmin Edge 1040 Solar in der Kartenansicht sportartspezifisch anzeigt, haben im Test mehrmals dazu geführt, dass man mit dem Rennrad vor einer Schotterstraße stand. Hier gibt es noch was zu tun, Garmin!
Bei den Funktionen verfügt der Garmin Edge 1040 Solar über eine solche Fülle, dass nur die Wenigsten alles nutzen werden. Vor allem im Bereich der Leistungsanalyse und -steuerung bleiben auch für ambitionierte Athleten keine Wünsche offen.
Für die Trainingssteuerung gibt der Edge 1040 Solar tägliche Trainingsvorschläge aus oder kann Trainingspläne importieren. Auch die Navigation des Geräts wurde weiter verbessert. So werden in optimierten Karten beliebte Routen hervorgehoben, auch wenn keine Navigation läuft. Auch spezielle Points of Interest können durchsucht und dann angefahren werden. Das herausragende Feature des Garmin Edge 1040 Solar sind aber zweifellos die integrierten Solarzellen, die die Akkulaufzeit beachtlich verlängern sollen – um bis zu 42 Minuten pro Stunde. Dadurch sollen bei anspruchsvoller Nutzung inklusive aller Sensoren und Navigation 45 Stunden Laufzeit möglich sein. Im Stromsparmodus, bei dem das Display jedoch eingeschaltet bleibt, sind es dann laut Hersteller 100 Stunden. Wie das in der Praxis aussieht, haben wir getestet.
Die Akkulaufzeit des Garmin Edge 1040 Solar im Test
Wir nehmen es vorweg: Die Akkulaufzeit des Garmin Edge 1040 Solar ist gigantisch. Sie ist sogar so gut, dass man im Sommer mitunter komplett vergessen kann, dass man überhaupt laden muss. Denn wer sein Gerät bei Pausen oder zwischen Rides strategisch klug positioniert, kommt mitunter tatsächlich ohne das Laden an der Steckdose aus. Doch wie drückt sich das in Zahlen aus? Jede Fahrt ist unterschiedlich: Die Sonneneinstrahlung ist nicht immer gleich, mal fährt man mit Navigation und manchmal ohne. Außerdem sind die Lichtverhältnisse oft unterschiedlich und es braucht zusätzliche Displaybeleuchtung. Eine einheitliche Zahl, wie lange der Akku denn jetzt wirklich hält, kann es deshalb nicht geben.
…wird der Garmin Edge 1040 Solar an seiner Unterseite via USB-C-Kabel geladen. Die Abdeckung der Ladebuchse ist robust, sieht edel aus und bildet einen schönen Verlauf mit den zwei daneben anliegenden Knöpfen.
Das Touchscreen des Garmin Edge 1040 Solar überzeugt mit einem sehr guten und sensiblen Ansprechverhalten – auch bei Nässe. Es ist zudem unter allen Umständen einfach abzulesen.
Ein paar Beispiele können trotzdem helfen: Auf verschiedenen Feierabendrunden mit einer durchschnittlichen Länge von 2:30 Stunden, bei geringer Sonneneinstrahlung, mit allen Sensoren aber ohne Navigation, verbrauchte der Edge 1040 Solar zwischen 5 und 6 % Prozent Akkuladung. Hochgerechnet auf 100 % Akkukapazität entspräche das einer Laufzeit zwischen knapp 42 und 50 Stunden. Bei voller Sonneneinstrahlung würde sich die Laufzeit entsprechend verlängern und bei der Nutzung von Navigation verringern. Die Herstellerangabe von 45 Stunden Laufzeit bei anspruchsvoller Nutzung scheint also absolut realistisch. Ein weiteres Beispiel: Bei einer Fahrt über 8:45 Stunden und einer gemessenen Sonnenintensität von 48 % wurde ein Akkunutzen von 2:18 Stunden erzielt. Rechnet man das auf eine Sonnenintensität von 100 % hoch, wären ca. 4:48 Stunden Akkunutzen zu erzielen gewesen, was pro Stunde etwa 33 Minuten extra Laufzeit entsprechen würde. Die von Garmin angegebenen maximalen 42 extra Minuten pro Stunde wären damit nicht ganz erreicht. Dabei muss man jedoch auch eventuelle Rundungsfehler bei der Anzeige auf dem Gerät und bei der Berechnung beachten. Außerdem ist der Akkunutzen möglicherweise nicht linear zur Sonnenintensität. Egal wie: Bei besagter 8:45-Stunden-Tour wurden mit Navigation und allen Sensoren 16 % Akku verbraucht, was eine Gesamtlaufzeit von über 54 Stunden oder zwei Tagen bedeuten würde.
Im Gegensatz zu früheren Edge-Geräten ist die Halterung des Edge 1040 Solar aus Metall. Die nutzt sich beim Befestigen am Computer-Mount und Lösen davon deutlich weniger ab und sorgt dadurch dafür, dass der Computer dauerhaft einen sicheren Halt hat.
Unser Fazit zum Garmin Edge 1040 Solar
Die Akkulaufzeit des Garmin Edge 1040 Solar ist gigantisch und macht das Gerät zum ultimativen Komplizen für alle, die auf lange Akkulaufzeiten angewiesen sind – zum Beispiel bei Ultra-Gravel-Events – oder einfach nur zu faul zum Laden sind. Ebenfalls kommen alle Heißdüsen voll auf ihre Kosten, die alles über ihre erbrachte Leistung und ihre Leistungsfähigkeit wissen wollen. Preisbewusste und alle, die eh nie länger als zwei Stunden radeln, können jedoch getrost zu einem günstigeren Modell greifen.
Tops
- unglaubliche Akkulaufzeit
- sensibel reagierendes Touchscreen
- Flut an Funktionen zur Leistungsanalyse und -steuerung
- edles Design und hohe Qualitätsanmutung
Flops
- Routenvorschläge beinhalten zum Teil Wege, die nicht zum gewählten Bike passen
Tester Tobi
Dauer 3 Monate
Preis 749,99 €
Gewicht 134 g
Einsatzbereich Road/Gravel
Mehr Infos zum Garmin Edge 1040 Solar gibt es unter garmin.com.
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Text: Fotos: Mike Hunger
