Der große Showdown zweier GPS-Computer-Giganten: Das Garmin Edge 1030 Plus tritt gegen das Wahoo ELEMNT ROAM in unserem Vergleichstest an. Wir haben die Geräte, ihre Navigation und ihre Fitness-Funktionen getestet. Welches Gerät ist für wen das richtige und wo liegen die Stärken und Schwächen der Kontrahenten?

Im Radsport ist es manchmal wie beim Boxen: „Nur Resultate zählen.“ Das Pendant auf dem Rad dazu lautet: „If it’s not on strava, it didn’t happen.“ Dieser Spruch geistert schon seit Jahren in der Community rum. Die kontinuierliche Zurschaustellung der eigenen Leistung hat viele Biker zu persönlichen Höchstleistungen animiert. Davon hat das Fahrerlebnis allerdings nicht immer profitiert: Viele unterbrechen ihre entspannte Tour, sobald sie sich einem bekannten Segment nähern, für das ihnen noch eine Top-10-Platzierung in der Strava-Bestenliste fehlt. Plötzlich schlägt die geplante Erholungsfahrt in eine Sekundenjagd um und im Tunnelblick entgeht einem im dritten Monat in Folge, dass auf der Strecke ein neues Café eröffnet hat. Wir wollten uns in diesem Test darauf zurückbesinnen, was uns eine Fahrt über den kurzlebigen Kick des Strava-Fames hinaus zu bieten hat. Was brauchen wir – außer dem Rad – für eine Tour und auf was können wir verzichten?

Heute steigen wir nicht gegen Strava-Gegner oder gegen uns selbst in den Ring. Stattdessen lassen wir zwei Giganten in der Welt der Fahrrad-Computer gegeneinander antreten: das Garmin Edge 1030 Plus gegen das Wahoo ELEMNT ROAM. Sind moderne Bike-Computer essenziell oder entbehrlich? Dabei müssen beide Geräte beweisen, dass sie noch mehr draufhaben, als nur die Schnittstelle zu Apps wie Strava und Co. zu sein. Sie sollen uns nämlich bei unseren Trips und Workouts aus dem Hintergrund heraus unterstützen und nur dann in den Vordergrund treten, wenn wir es so wollen.

Was erwartet euch in diesem Vergleichstest?

Für diesen Test haben wir genauso kurze Hausrunden gedreht wie lange Orientierungsfahrten in unbekannte Regionen unternommen. Manchmal waren wir allein unterwegs, manchmal in der Gruppe. Immer hatten wir beide Geräte montiert. Als Test-Bikes kamen Rennräder, Gravel-Bikes und smarte Rollentrainer zum Einsatz. Getestet wurden die allgemeine Bedienung und die Ausstattung der zwei Fahrrad-Computer, außerdem wollten wir wissen, wie sie sich als Navigationsgerät und Fitness-Tracker machen. Besitzen sie weitere Features, die einen wirklichen Mehrwert erzeugen, oder handelt es sich bei den Zusatzfunktionen nur um einen weiteren Haken in einer unüberschaubaren Spec-Liste, um im Technologiewettrüsten nicht ins Hintertreffen zu geraten? Wir haben das Garmin und das Wahoo über drei Runden gegeneinander antreten lassen und am Ende den Punktesieger gekürt. In der ersten Runde ging es um allgemeine Eckdaten wie Display, Verarbeitung und Akkulaufzeit sowie die Bedienung. In der zweiten Runde drehte sich der Schlagabtausch ganz ums Thema Navigation und in der letzten Runde lag der Fokus auf den Fitness-Funktionen. Während unseres Tests haben wir die Gemeinsamkeiten der Geräte herausgearbeitet und ihre Unterschiede einander gegenübergestellt.

Wofür braucht man einen Companion?

An dieser Stelle wollen wir eines klarstellen: Man kann sich natürlich ohne zusätzliche Tech-Hardware am Rad im Freien fortbewegen. Es braucht auch keine Watt- und Pulsmesser, um festzustellen, ob eine Tour anstrengend war. Und wer mit einem begnadeten Orientierungssinn gesegnet wurde, findet nach einer Erkundungstour auch ohne Navi den Weg zurück nach Hause. Das Fahren ohne GPS-Bike-Computer hat seinen besonderen Reiz und wenn wir bei der Routenwahl einfach unserer spontanen Intuition folgen, können wir auch so unbekannte Schätze in der Heimat und der Ferne entdecken. Probiert es einfach mal aus und genießt es, euch im Hier und Jetzt zu verlieren!

Wer jedoch in einen Radcomputer investiert, gewinnt ein hohes Maß an Messbarkeit. Das eigene Sportprogramm lässt sich dadurch systematisch planen, durchführen und nachvollziehen. Die Fahrrad-Computer ersparen euch zudem das nervige obligatorische Anhalten an jeder zweiten Kreuzung, um sich neu zu orientieren. Die Tour kann man bequem von zu Hause aus planen. Unterwegs wird man von Richtungsanweisungen unterstützt, und die Auskunft über die verbleibende Strecke kann zum Tempomachen auf den letzten 10 km motivieren. Einige von euch fühlen sich mit navigationsfähigem Fahrrad-Computer vielleicht auch sicherer, weil es unwahrscheinlicher wird, komplett ausgepowert in der Pampa liegen zu bleiben oder weil das Gerät nach einem Sturz selbstständig Hilfe rufen kann. Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Fahrrad-Computer eine Fahrt nicht nur effizienter, sondern auch sicherer und entspannter machen kann und gerade auch beim Reisen eine große Hilfe ist. Ihr wollt alles über Bikepacking und Bikes, Equipment, Tourenplanung und Übernachtung wissen? Dann klickt hier für unseren ausführlichen Bikepacking-Crashkurs. In unserem Test haben wir die wichtigsten Funktionen für euch herausgearbeitet.

Vorstellung der Kontrahenten

In der blauen Ecke: Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus ist das Flaggschiff in der Flotte des schweizerisch-amerikanischen Navigationsgeräte-Herstellers. Für 600 € kann man es seit diesem Sommer kaufen – das macht es zum jüngsten Sprössling der Dynastie von Fahrrad-Computern und Highend-Navigationsgeräten.

Garmin Edge 1030 Plus | 600 € | Hersteller-Website

In der roten Ecke: Wahoo ELEMNT ROAM

Ihm gegenüber steht das ELEMNT ROAM aus dem Hause Wahoo. Das vergleichsweise junge Unternehmen konnte sich in kurzer Zeit eine feste Gefolgschaft von Wahooligans sichern und wird in der Szene als Innovationsführer gefeiert. Seit seiner Veröffentlichung im Frühjahr 2019 ist das ELEMNT ROAM bei uns im täglichen Einsatz, für 350 € könnt ihr es erwerben.

Wahoo ELEMNT ROAM | 350 € | Hersteller-Website

Runde 1 – Overall

Im ersten Aufeinandertreffen der zwei Hightech-Navis werfen wir einen Blick auf die offensichtlichen Eckdaten und äußeren Werte. Wie ist der erste Eindruck und wie laufen die ersten Schritte mit den einzelnen Geräten ab? Ist die Einrichtung intuitiv und kann das Gerät sich im montierten Zustand am Rad sehen lassen? Taugt das Display auch unter Sonneneinstrahlung und hat das Gerät genug Akkukapazität unter der Haube? Besitzt es besondere Merkmale, die dem anderen fehlen? Ring frei für Runde 1!

Die Einrichtung

Garmin Edge 1030 Plus

Das Einrichten des Garmin ist – nett gesagt – ein sehr ausführlicher Prozess. Auf dem Garmin lassen sich für jede Aktivität einzelne Profile einrichten. Zu jedem Profil kann man mehrere Übersichtsseiten mit bis zu 10 Datenfeldern pro Seite definieren. Deshalb sollte man sich im Vorfeld einer Fahrt Gedanken machen, welche Daten man während der Fahrt gerne im Blick behält – denn spontanes Anpassen unterwegs führt zu einer längeren Pause, die sich schmerzhaft in der Rundenzeit bemerkbar macht. Wer schon vorher ein Garmin Edge hatte, kann beim ersten Einrichten die Profile und die Einstellung seines alten Geräts auf das Garmin Edge 1030 Plus übertragen.

Will man 4 Seiten mit knapp 20 Datenfeldern einrichten, muss man ca. 200 Mal auf das Display tippen.

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Einrichten des Wahoo ELEMNT ROAM könnte nicht einfacher sein. Es findet komplett in der sehr gut aufgebauten Companion- aka Begleit-App auf dem Smartphone statt. Das ELEMNT ROAM erzeugt dafür einen QR-Code, der mit der Wahoo ELEMNT-App eingescannt wird. Daraufhin verbindet sich das Smartphone mit dem Fahrrad-Computer. In der App lassen sich die einzelnen Ansichten des ELEMNT ROAM anlegen. Eine Seite hat bis zu 11 Datenfeldern, die man leicht am Smartphone auswählen und in ihrer Reihenfolge verschieben kann. Vorteil beim ROAM: Auf dem Gerät könnt ihr die Datenfelder auf dem Display einfach vergrößern, indem ihr die Hardwaretasten am Gehäuserand nutzt. Dabei werden die weiter unten angeordneten Datenfelder ausgeblendet. So lassen sich die Ansichten während der Fahrt auch ohne Smartphone zum Teil individualisieren. Das Wahoo ELEMNT ROAM entfaltet auch bei der Einrichtung der Sensoren seine Stärke. Über die Smartphone-App können die gefundenen Sensoren – z. B. von Brustgurt, Kadenzmesser, Powermeter oder Speed-Sensor – umbenannt und bearbeitet werden, z. B. kann man das Übersetzungsverhältnis der elektronischen Schaltung einfach in die App eintragen.

Mit der Companion-App scannt man einen QR-Code vom Wahoo ein.
Die Geräte koppeln sich anschließend automatisch.
Das Einrichten der Datenfelder, LEDs und vieler weiterer Funktionen läuft bei Wahoo bequem über das Smartphone ab.

Kritischer Treffer: Wahoo

Die Bedienung

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus wird überwiegend über das Touchdisplay bedient, das Display lässt sich seitlich über einen Hardwarebutton sperren. Die Empfindlichkeit wurde im Vergleich zum Vorgänger noch mal gesteigert und ist beinahe auf Smartphone-Niveau. Auf der höchsten Empfindlichkeitsstufe lässt sich das Display auch mit den meisten Handschuhen bedienen. Am unteren Gehäuserand befinden sich zwei weitere Tasten: Mit der Start-/Stopp-Taste zeichnet man eine Aktivität auf. Links daneben befindet sich die Runden-Taste, mit der man während Aktivitäten einzelne Runden voneinander trennt oder neue Trainingsabschnitte startet.

Wahoo ELEMNT ROAM

Das ELEMNT ROAM besitzt kein Touchdisplay, aber die Entwickler von Wahoo haben sich bemüht, das Optimum aus den sechs Hardwaretasten am Gehäuse des Fahrrad-Computers rauszuholen. Die Tasten am Gehäuserand sind je nach Ansicht und Menü sinnvoll belegt. Den drei Tasten unterhalb des Displays mangelt es an einem gut definierten Druckpunkt, besonders mit dickeren Winterhandschuhen ist die Bedienung gewöhnungsbedürftig. Am Wahoo ELEMNT BOLT kommen sie auch zum Einsatz und funktionieren dort deutlich definierter. Die zwei Tasten am rechten Gehäuserand des ROAM, die die Zoomfunktion in den meisten Ansichten steuern, funktionieren auch mit Handschuhen einfach und präzise. Das kann von großem Vorteil sein, wenn man auf eine unübersichtliche Kreuzung zufährt und die Karte schnell vergrößern will.

Treffer: Wahoo

Display und Akkulaufzeit

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus verfügt über ein 3,5”-Farbdisplay mit Touch-Funktion. Die Farbdarstellung in der Kartenansicht ist nicht besonders kontrastreich, lässt sich aber ohne Schwierigkeiten ablesen. Das Display glänzt stärker als das von Wahoo und kann unter direkter Sonneneinstrahlung und einem flachen Blickwinkel etwas spiegeln. Garmin gibt die Akkulaufzeit mit 24 h an, was sich mit unseren Erfahrungen mit dem Gerät deckt. Je nach Einstellung der Displayhelligkeit, der Verbindung zum Smartphone und zu den GPS-Satelliten kann man das Garmin für zwei lange Tagestrips verwenden, ohne es dazwischen laden zu müssen.

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo besitzt einen 2,7” großes Farbdisplay, das sich deutlich vom Farbdisplay des Garmin unterscheidet. Der Grafikprozessor des Wahoo zieht es vor, nur wenige Farben gleichzeitig und Karten nicht mit flächenfüllenden Farbdarstellungen anzuzeigen. Das sieht auf den ersten Blick altmodisch aus, erzeugt aber einen kontrastreichen Effekt, der für gute Ablesbarkeit sorgt. Die leicht mattierte Display-Oberfläche verhindert, dass man unter direktem Lichteinfall geblendet wird oder starke Spiegelungen auftreten. Auch in der kompaktesten Aero-Tuck-Position kann man das Display noch aus einem flachen Winkel ablesen – bravo! Die Akkulaufzeit wird mit 17 h angegeben, die je nach Einstellung, Nutzung und Display-Beleuchtung im Test nicht ganz erreicht wurden. Auf langen Tagestrips mit bis zu 300 km Länge hat uns das Gerät jedoch nie im Stich gelassen. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Wahoo ELEMNT ROAM sind die programmierbaren LEDs oberhalb und links vom Display. Die seitlichen LEDs geben während der Fahrt wahlweise Auskunft darüber, ob man sich ober- oder unterhalb der eigenen durchschnittlichen Herzfrequenz, Wattleistung oder des eigenen Durchschnittstempos befindet. Die LEDs oberhalb des Displays können für Abbiegeanweisungen, Strava-Live-Segmente, Benachrichtigungen und weitere Funktionen verwendet werden.

Das glänzende Display des Garmin Edge 1030 Plus ist anfälliger für Spiegelungen. Das Wahoo ELEMNT ROAM bleibt auch unter direktem Sonneneinfall noch gut lesbar.

Treffer: Wahoo

Das Gehäuse

Beide Geräte liegen gut in der Hand und sind hochwertig verarbeitet. Fahrten bei Regen stellen kein Problem dar: Sowohl das Wahoo als auch das Garmin erfüllen den IPX7-Standard. Bei beiden Geräten sitzt auch ein Lichtsensor am oberen Displayrand, der die Helligkeit des Bildschirms auf Wunsch automatisch regelt. Das Wahoo ELEMNT ROAM ist mit 89 x 54,4 mm das kleinere Gerät und macht am Rennrad die bessere Figur. Die abgeschrägte Unterseite geht nahtlos in den Aero-Mount über. Der aerodynamische Nutzen ist für die meisten Fahrer im Vergleich zum Garmin zwar vernachlässigbar, die Ästhetik hingegen nicht. Das Wahoo ELEMNT ROAM integriert sich gut, das Garmin wirkt hingegen eher wie ein Fremdkörper. Mit 114 x 58 mm ist es etwas länglicher. Für ambitionierte Sportler ist noch von Bedeutung, dass sich das Wahoo ELEMNT ROAM auf dem Aero-Mount festschrauben lässt und somit UCI-konform mit dem eigenen Rennrad zusammen gewogen werden darf.

Treffer: Wahoo

Benachrichtigungen und Diebstahlschutz

Beide Geräte können Benachrichtigungen vom Smartphone auf dem eigenen Display anzeigen. Das Wahoo kann zwischenzeitlich im Do-not-Disturb-Modus die Benachrichtigungen für einen Zeitraum zwischen 5 Minuten und einem Tag stumm schalten. Trotz der – zum Zeitpunkt dieses Tests – aktuellsten Firmware WR18-8862 lassen sich auf dem ROAM während der Fahrt weder WhatsApp- noch Social-Media-Benachrichtigungen anzeigen. Eine Diebstahlwarnung bietet das Wahoo nicht – der einzige Diebstahlschutz ist, dass man das Gerät mit dem Bike verschrauben kann. Im Zweifelsfall ist dann also einfach beides weg. Mit dem Garmin Edge 1030 Plus kann man hingegen sogar auf Nachrichten mit vorgefertigten Sätzen vom Display aus antworten. Das funktioniert selbst mit WhatsApp und dem Facebook-Messenger. Das Garmin Edge 1030 Plus besitzt einen Diebstahlalarm: Stellt ihr euer Rad kurz ab und aktiviert den Alarm, fängt das Garmin laut zu pfeifen an, sobald es eine Bewegung feststellt. Befindet sich das Smartphone noch in Bluetooth-Reichweite, wird zusätzlich eine Benachrichtigung verschickt. Zum Deaktivieren des Alarms tippt man eine vorher festgelegte PIN auf dem Display ein.

Das Garmin beherrscht gängige Push-Benachrichtigungen.
Das sonst so moderne Wahoo zeigt keine Benachrichtigungen von beliebten Messengern wie WhatsApp an.
Auf dem Garmin kann man einen Diebstahlschutz einrichten, der Alarm schlägt und eine Benachrichtigung an ein gekoppeltes Smartphone versendet.

Treffer: Garmin

Zwischenstand Runde 1 – Garmin 0 | 1 Wahoo

Runde 1 geht an Wahoo! Das Wahoo ELEMNT ROAM ist mit seinem kleineren Gehäuse und dem fehlenden Touchdisplay als unscheinbarer Underdog in diesen Vergleich gestartet, konnte die erste Runde aber für sich entscheiden. Den Ausschlag gaben die einfache Einrichtung, das leicht lesbare Display und die Formsprache. Garmin kann zwar bei den Themen Benachrichtigungen und Diebstahlschutz punkten, muss sich aber sonst in Runde 1 geschlagen geben.

Runde 2 – Navigation

In Runde 2 vergleichen wir die Navigationsfunktionen und die ortsabhängigen Features der beiden GPS-Computer. Uns ist dabei wichtig, wie gut das eingebaute Navi funktioniert. Findet man damit immer den Weg zurück, wenn man sich verfahren hat, und kann man die Navigation auch ohne Internetverbindung oder ohne verbundenes Smartphone nutzen? Wie verständlich sind die Anweisungen und wie leicht lassen sich Routen planen oder von anderen Online-Portalen wie Komoot und Co. einbinden? Können die Geräte mit den Standortdaten nur navigieren oder besitzen sie weitere ortsrelevante Features? Ring frei für Runde 2!

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM ist so konzipiert, dass es in Verbindung mit einem Smartphone genutzt werden soll. Will man sich zu einem Ort navigieren lassen, öffnet man am einfachsten die Routenfunktion der Companion-App. Man hat dort die Möglichkeit, eine Route aus einem verbundenen Onlineportal wie Strava oder Komoot an das Wahoo zu senden, eine Navigationsdatei zu importieren, eine Route aus dem Aktivitätsverlauf zu laden oder ganz einfach eine Adresse oder einen Punkt auf der Karte auszuwählen. Die Routenberechnung per Companion-App-Funktion „Take me to … “ findet auf dem Smartphone statt. Eine 800 km lange Route von Stuttgart nach Flensburg wird in Sekundenbruchteilen berechnet – vorausgesetzt, das Smartphone ist mit dem Internet verbunden. Die vorgeschlagene Route lässt sich auf dem Smartphone nicht bearbeiten und Zwischenziele kann man auch nicht einfügen. Außerdem ist es nicht möglich, die Beschaffenheiten der Untergründe an Rennrad bzw. Gravel-Bike anzupassen. Man ist also auf die Gründlichkeit der eigenen Planung angewiesen bzw. dem Überraschungsmoment der Routenvorschläge ausgeliefert. Das Übertragen der Route auf das Wahoo-Gerät braucht wenige Sekunden, die Navigation startet im Hintergrund automatisch. Unterwegs wird die vorgeschlagene Route als Pfeillinie in die Karte gezeichnet. Das Wahoo gibt Abbiegehinweise mit Pfeilen und Straßennamen an, sofern vorhanden. Man kann akustische Hinweise auf Abzweigungen zuschalten. Auch die LEDs am Displayrand kann man nutzen, um auf Abzweigungen hinzuweisen. Bei der Routensynchronisierung von Drittanbietern sind uns signifikante Unterschiede aufgefallen: Während die bequeme Turn-by-Turn-Navigation Komoot-Routen unterstützt, ist das bei Strava-Routen nicht der Fall. Bei den in der Companion-App geplanten Routen funktioniert zwar die Turn-by-Turn-Navigation, leider wird hier das Höhenprofil der Route aber nicht angezeigt.

Wählt man ein Ziel auf dem Smartphone aus, wird die Route in Sekundenbruchteilen berechnet …
… und anschließend auf das Wahoo ELEMNT ROAM übertragen. Die Navigation startet sofort im Hintergrund.

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus beherrscht die meisten Navigationsfunktionen, die uns je in einem Fahrrad-Computer untergekommen sind. Man kann einen Punkt auf der Karte auswählen oder über die Funktion „Suche“ Städte, Adressen, Kreuzungen und Koordinaten eingeben. Über das Menü POI werden viele Points of Interest wie Cafés oder Sehenswürdigkeiten anhand ihrer Entfernung zum eigenen Standort aufgelistet. Auf dem Gerät lassen sich ein Rundkurs oder eine Route mit mehreren Zwischenzielen anlegen. Darüber hinaus bietet das Gerät Rundkurse an, die auf das eigene Profil zugeschnitten sind. Um das zu bewerkstelligen, kann Garmin auf das Bewegungsprofil der Garmin-Community zurückgreifen, Routen nach Beliebtheit sortieren und dann einem Routing-Modus zuordnen. Als Routing-Modi bietet Garmin acht Optionen an von Rennradfahren über Offroad-Radfahren bis zu „Gerade Linie“. Getrennt davon kann man im Menüpunkt „Berechnungsmethode“ einstellen, ob die Distanz, die Strecke oder die Anstiege minimiert werden sollen. Hat man sein Ziel gefunden, kann die Routenberechnung von sehr langen Routen über eine Minute dauern.

Abstecher gefällig? Das Garmin hat für unterschiedliche Kategorien POIs gelistet.
Ist man in Erkundungslaune, kann man sich vom Garmin einen Rundkurs vorschlagen lassen. Dazu braucht es nur eine Distanz, einen Startort und eine Startrichtung.

Sauberer Treffer: Garmin

Integration von Karten und Routen

Garmin Edge 1030 Plus

Geplante Routen lassen sich leicht auf das Garmin Edge 1030 Plus importieren. Mit der Desktopsoftware kann man die Route erstellen und dann übertragen oder man importiert gleich eine GPX- oder TCX-Datei. Alternativ könnt ihr auf dem Smartphone in der Garmin Connect-App Routen erstellen, die mit dem Garmin Edge 1030 Plus synchronisiert werden. Außerdem lassen sich auf dem Garmin-Gerät selbst Touren mit Zwischenzielen planen. Ein Smartphone ist für die Routenplanung nicht erforderlich. Auch die Navigationsfunktion lässt sich gut auf dem Gerät bedienen und erreicht an manchen Stellen den Komfort, den man von einem Smartphone gewohnt ist. Zu Drittanbietern wie Komoot und Strava besteht eine Schnittstelle über den IQ-App-Store. Dort können Drittanbieter selbständig Apps für die Garmin-Endgeräte anbieten, mit denen man geplante Strecken von anderen Portalen auf das Garmin-Gerät überträgt. Dank einem Speicher von 32 GB wird der Menge an Routen und fremden Apps auf dem Garmin erst sehr spät eine Grenze gesetzt.

In der Garmin Connect-App lassen sich Routen mit Zwischenzielen anlegen und mit dem Garmin Edge 1030 Plus synchronisieren.

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM bezieht alle seine Routen über die Wahoo ELEMNT-App auf dem Smartphone. Dadurch werden als GPX-, TCX- oder FIT-Datei gespeicherte Strecken an das ELEMNT ROAM gesendet und es wird eine Verbindung zu Portalen wie Strava, Komoot und Co. hergestellt. Wer gerade kein Smartphone zur Hand hat, kann Streckendateien von einem PC über USB in das entsprechende Verzeichnis des Wahoo ELEMNT ROAM kopieren. Eine eigene Desktop-App existiert jedoch nicht. Die Navigationsfunktion des Wahoo ELEMNT ROAM listet alle gespeicherten Strecken auf mit dem Zusatz, von welcher Plattform sie stammen, sei es Strava, Komoot oder über USB. Hier glänzt das Wahoo ELEMNT ROAM erneut durch seine Benutzerfreundlichkeit und die sinnvolle Sammlung von Funktionen an einem Ort. Ebenfalls praktisch: Wählt man eine Route auf dem Smartphone aus, startet die Navigation auf dem Wahoo ELEMNT ROAM automatisch im Hintergrund. Eine große Schwachstelle des Wahoo ist allerdings die Zieleingabe auf dem Gerät selbst. Die Stecknadel lässt sich nur sehr umständlich über die Tasten an den gewünschten Punkt schieben – ein intuitiver Prozess ist das nicht.

Für die Routenerstellung auf dem Gerät lassen sich verschiedene Bike-Typen definieren, aber unsere Erfahrung hat gezeigt: Überraschungen sind vorprogrammiert! Die Karten-Integration auf dem Gerät selbst ist aufgrund des Speichers mit gerade mal 2,7 GB begrenzt. Bei Interkontinental-Touren braucht ihr also zwischendurch Internet und ein Smartphone. Allgemein ist das Wahoo ohne zusätzliches Smartphone in seiner Funktion begrenzt und das Nutzungserlebnis ist eher durchschnittlich.

Auf dem Wahoo ELEMNT ROAM lassen sich Routen von unterschiedlichen Online-Portalen speichern.
Über die Wahoo ELEMNT-App gelangen Navigationsanweisungen …
… und Routen von anderen Portalen auf das Endgerät.

Treffer: Garmin

Rerouting und GPS

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM bestimmt den eigenen Standort laut Wahoo über GPS, GLONASS, Galileo und QZSS und ist dabei sehr präzise. In tiefen Häuserschluchten einer Großstadt oder unter einem dichten Blätterdach können leichte Abweichungen auftreten, davon wurde aber in unserem Test die Navigation nicht beeinträchtigt. Weicht man von einer Route ab, beginnt das Wahoo sofort, eine neue zu berechnen, und das läuft sehr zügig ab. Die Routenvorschläge des Wahoo ELEMNT ROAM, die wieder zur geplanten Route führen, sind hin und wieder wenig logisch: Sie machen zum Teil unnötige Umwege oder führen direkt zu dem Punkt zurück, an dem man die Route verlassen hat, statt einen neuen Einstiegspunkt auf der Route zu berechnen. In den allermeisten Fällen kommen aber die neuen Routenvorschläge rechtzeitig und sind brauchbar. Die Umleitung wird als blaue Pfeillinie angezeigt und lässt sich von der ursprünglich geplanten Route gut unterscheiden.

Garmin Edge 1030 Plus

Mit dem Garmin Edge 1030 Plus kann man selbst die Verbindung zum Satellitendienst wählen. Zur Auswahl stehen GPS, GLONASS und Galileo oder eine Kombination von GPS mit einem weiteren, was genauer ist, aber auch mehr Strom verbraucht. Dadurch ist das Garmin sehr präzise, hängt dem Wahoo ROAM an Kreuzungen jedoch gelegentlich ein paar Meter hinterher. Die Navigation gelingt mit dem Garmin auch im dichten Wald noch sehr gut. Außerdem kann man auf ihm das gewünschte Rerouting-Verhalten einstellen, wenn man von der geplanten Route abweicht. Entweder berechnet das Gerät automatisch eine Route neu, pausiert die Navigation oder bietet dem Fahrer neue Routenoptionen an. Wie lange das Neuberechnen der Route dauert, hängt von der verbleibenden Strecke ab und kann bei langen Strecken hinterherhinken. Dafür sind die vorgeschlagenen Umleitungen in den meisten Fällen zutreffend und fordern einen nicht pausenlos auf, doch bitte endlich mal zu wenden.

Treffer: Garmin

Offline-Navigation

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM bietet weltweites Kartenmaterial zum kostenlosen Download an. Wenn das Wahoo ELEMNT Roam mit einem WLAN verbunden ist, wird der Download des Kartenmaterial über die Smartphone-App gestartet. Der limitierende Faktor ist der 2,7 GB große Speicher im Wahoo ELEMNT ROAM, denn die komplette Karte von Deutschland verbraucht allein bereits mehr als 1 GB. Die Companion-App auf dem Smartphone speichert selbst kein Kartenmaterial ab und ist auf eine Internetverbindung angewiesen, falls man eine Route auf dem Smartphone erstellen und ans Wahoo senden will. Hat man das Smartphone zu Hause gelassen oder steht so tief im Wald, dass man keinen Internetempfang mehr hat, kann man auf die Offline-Navigation des Wahoo ELEMNT ROAM zurückgreifen. Über das Gerät selbst lässt sich keine Adresse eingeben, man kann aber vorher abgespeicherte Orte als Ziel auswählen oder einen Punkt auf der Karte per Fadenkreuz markieren. Benutzt man die Option mit dem Fadenkreuz, braucht das Wahoo ELEMNT ROAM je nach aktueller Zoomstufe immer ein paar Sekunden, um einen neuen Kartenausschnitt aufzubauen. Für die auf dem Gerät erzeugten Offline-Routen bietet das Wahoo die Routing-Optionen Straße, Cross, MTB und Hybrid an. Plant man eine Route in der Wahoo ELEMNT-App, stehen diese Wahlmöglichkeiten nicht zur Verfügung. Die Option Straße ist für Rennradfahrer sinnvoll, um auf asphaltierten Strecken zu bleiben. Bei den anderen Optionen ist das ELEMNT ROAM noch nicht so weit, zuverlässige Routen für den jeweiligen Einsatzzweck anzubieten. Was das Wahoo z. B. unter Cross und Hybrid versteht, können wir bis heute nicht genau sagen. Die Absicht der Entwickler wird hier deutlich, das Wahoo ELEMNT ROAM ist nicht dafür gedacht, als selbständiges Navigationsgerät genutzt zu werden. Stattdessen richtet es sich an performanceorientierte Fahrer, die ihre Strecken genauso penibel im Vorfeld planen wie ihre Workouts. Über die Smartphone-App, per USB vom PC oder über WLAN finden die Routen kinderleicht den Weg in den Wahoo-Gerätespeicher und können auch offline gestartet werden. Die Strecken lassen sich in beide Richtungen abfahren, falls man vom Ziel zum Start wieder zurückfinden will. Hat man ein Training mit dem Wahoo ELEMNT ROAM aufgezeichnet, ohne sich währenddessen auch navigieren zu lassen, kann das Wahoo ELEMNT ROAM die kürzeste Route zurück zum Startpunkt erstellen oder über die gefahrene Strecke zurück navigieren, ohne dass man dafür ein Smartphone braucht.

Will man sich vom Gerät zu einer neuen Adresse navigieren lassen, muss man einen Zielmarker auf der Karte setzen.
Das Wahoo ELEMNT ROAM unterscheidet auf dem Gerät die Routing-Optionen Straße, Cross, MTB und Hybrid. Wenn man die Navigation vom Smartphone aus startet, gibt es diese Optionen jedoch nicht.

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus besitzt im Auslieferungszustand bereits detaillierte Fahrradkarten – abhängig von der Region, in der ihr es bezieht. Für Europäer sind z. B. die Karten von Europa und Nordamerika schon vorinstalliert. Weitere Karten wie die von Australien oder Afrika lassen sich kostenlos auf das Gerät übertragen. Mit 32 GB internem Speicher könnt ihr ungefähr den halben Globus auf dem Rad mit euch herumfahren! Für spezielle Interessen wie Hochalpinwanderungen kann man kostenpflichtige Karten direkt bei Garmin erwerben. Die vorinstallierten Radkarten sind bereits sehr detailliert und haben für unsere Bedürfnisse mehr als ausgereicht. Das Kartenmaterial listet auch unzählige POIs (Point of Interest) wie Sehenswürdigkeiten oder Cafés im näheren Umkreis auf. Im Gegensatz zum Konkurrenten von Wahoo ist das Garmin Edge 1030 Plus darauf ausgelegt, dass man alle Navigationsfunktionen auch offline nutzen und detaillierte Routen mit dem Gerät planen kann. Darum läuft die Offline-Navigation mit dem Garmin genauso gut ab wie in Verbindung mit einem Smartphone.

Mit dem Garmin Edge 1030 Plus macht es keinen Unterschied, ob man ein Smartphone dabeihat oder nicht. Im 32 GB großen Speicher haben viele Karten und Routen Platz und das Gerät beherrscht alle Navigationsfunktionen selbst.

Treffer: Garmin

Wetterdaten

Das Garmin Edge 1030 Plus und das Wahoo ELEMNT ROAM verfügen beide über integrierte Thermometer und zeichnen die Außentemperatur während der Fahrt auf. Zu Beginn eures Workouts brauchen die Geräte ein wenig Zeit, um sich an die Außentemperatur anzupassen, wenn ihr die Bike-Computer aus der Wohnung mit ins Freie nehmt. Das Garmin Edge 1030 Plus kann die aktuellen Standortdaten nutzen, um Wetterdaten anzuzeigen oder Unwetterwarnungen am Display auszugeben; das Wahoo nicht.

Das Garmin kann über das Smartphone die Wetterdaten für den aktuellen Standort abrufen.

Treffer: Garmin

Live-Tracking

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus besitzt eine durchdachte Live-Track-Funktion, die in Echtzeit den eigenen Standort übermittelt. Entweder startet man manuell das Live-Tracking oder stellt in der Companion-App ein, dass das Live-Tracking automatisch starten soll, sobald man die Aufzeichnung einer Runde startet. Darüber hinaus können auch die zurückgelegte Strecke, die Herzfrequenz, das Durchschnittstempo und weitere Informationen angezeigt werden. Außerdem lässt sich wählen, ob die Strecke nach dem Ende der Runde für weitere 24 h im Netz einsehbar bleibt. Für Gruppen interessant: Mit der Group-Track-Funktion können sich Garmin-Nutzer auf ihren kartenfähigen Geräten gegenseitig sehen. Sind andere Fahrer in der Nähe, kann man über das Garmin-Display eine vorgefertigte Nachricht an alle oder einzelne Fahrer verschicken, wie z. B. „Need mechanical help“ oder „Let’s meet up“. Die Live-Tracking-Funktion Beacon von Strava wird ebenfalls unterstützt und funktioniert so ähnlich wie der entsprechende Dienst von Garmin – mit dem Vorteil, dass man seinen Standort auch mit drei weiteren Strava-Nutzern teilen kann.

Ein sicherheitsrelevantes Feature ist auch die eingebaute Sturzerkennung des Garmin Edge 1030 Plus. Das Gerät nutzt die eingebauten Beschleunigungssensoren, um einen Sturz festzustellen. Kommt das Fahrrad abrupt zum Stillstand, startet ein Countdown. Ist man nicht in der Lage, den Countdown zu stoppen, wird ein Kontakt über das verbundene Smartphone benachrichtigt und die Standortdaten werden weitergereicht, Handy-Empfang vorausgesetzt. Ein Fehlalarm durch normale Fahrmanöver ist uns im Testverlauf nicht untergekommen.

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM hat einen eigenen Live-Tracking-Dienst. Über die Companion-App wird ein Link erzeugt, der in jedem Browser aufgerufen werden kann und der eine Karte mit dem aktuellen Standort anzeigt. Die App lässt die Einstellung zu, den Link automatisch beim Starten des ELEMNT ROAM mit Facebook, Twitter oder E-Mail-Kontakten zu teilen oder einen permanent Link zu erzeugen, der dauerhaft aktiv ist, sobald das ROAM für die Fahrt benutzt wird. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit, im Falle eines Sturzes werden aber keine Kontakte per Nachricht alarmiert. Familie und Freunde müssen selbst aktiv werden und aus dem Bewegungsverlauf heraus einen Zwischenfall interpretieren. Wem das nicht genügt, der kann sich mit einem Specialized ANGi-Sensor am Helm weiter absichern. Nach dem Einrichten wird der Sensor vom Wahoo ELEMNT ROAM beim Starten einer Tour automatisch erkannt. Wird ein Sturz vom Sensor aufgezeichnet, startet auf dem Wahoo ELEMNT ROAM und dem verbundenen Smartphone ein Countdown. Wird der Countdown nicht unterbrochen, bekommen die hinterlegten Kontakte eine Benachrichtigung mit den Standortdaten des Sturzes. Für die Funktion des ANGi-Sensors ist das Wahoo ELEMNT ROAM zwar nicht zwingend notwendig, der Sensor funktioniert auch mit dem Smartphone alleine, aber die Handhabung ist über das Wahoo ELEMNT ROAM am Lenker deutlich einfacher.

Ergebnis: Knappes Unentschieden

Zwischenstand Runde 2 – Garmin 1 | 1 Wahoo

Runde 2 geht an das Garmin Edge 1030 Plus. Es funktioniert unabhängig vom Smartphone deutlich besser und bietet bessere Navigationsfunktionen als das Wahoo ELEMNT ROAM.

Runde 3 – Fitness

In der finalen Runde geben wir Gas und testen, welcher Fahrrad-Computer der bessere Fitness-Tracker ist. Fungiert das Gerät als Schaltzentrale für alle Sensoren und zeigt es die gewonnenen Daten auch übersichtlich an? Wie ist die Integration von Fitness-Portalen anderer Anbieter? Welche Trainingspläne können mit den Geräten am Rad draußen und auf dem Rollentrainer zu Hause durchgeführt werden?

Sensoren

Sowohl das Wahoo ELEMNT ROAM als auch das Garmin Edge 1030 Plus sind mit ANT+ und Bluetooth ausgestattet und können fast alle handelsüblichen Sensordaten verarbeiten und anzeigen. Dazu gehört auch die Ganganzeige von elektronischen Schaltgruppen. Dennoch sollte man prüfen, ob das eigene Trainingsequipment kompatibel ist. Besitzt man z. B. als Wahoo-Nutzer bereits einen Powermeter von Pioneer oder als Garmin-Nutzer die Garmin Vector-Pedale, kann man auf zusätzliche Datenfelder und Analysen zugreifen.

Ergebnis: Unentschieden

Segmente

Wahoo ELEMNT ROAM

Eigentlich wollten wir uns in diesem Test von der Bestzeitenjagd auf Strava wegbewegen, aber ganz außer Acht lassen können wir diese Funktion natürlich trotzdem nicht. Das Wahoo ELEMNT ROAM ist kompatibel mit Strava Segments. Besitzer eines Strava-Premium-Accounts können Strava-Segmente zu den eigenen Favoriten hinzufügen und auf das ROAM übertragen. Nähert man sich einem Segment, bekommt man einen Hinweis auf dem Display. Eine eigene Funktion, um gegen alte Aktivitäten anzutreten, besitzt das Wahoo ELEMNT ROAM nicht. Dafür hat es noch seine praktischen LEDs an der Seite, die Auskunft darüber geben, ob man sich momentan ober- oder unterhalb der durchschnittlichen Herzfrequenz, Trittleistung oder der Durchschnittsgeschwindigkeit befindet.

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus ist wie das Wahoo ELEMNT ROAM mit Strava Segments kompatibel und bietet dieselben Funktionen, abgesehen von der seitlichen LED-Anzeige des ROAM. Darüber hinaus kann man auf dem Garmin-Gerät eine Tour aufzeichnen und sie dann als virtuellen Trainingspartner mitfahren lassen. Über das Garmin Connect-Portal lassen sich Segmente auch ohne Strava-Premium-Mitgliedschaft erkunden und zum eigenen Konto hinzufügen. In diesen Segmenten kann man virtuell gegen den Spitzenreiter, Freunde aus der Garmin-Connect-Community oder seine eigene Leistung antreten.

Treffer: Garmin

Trainingsplan

Wahoo ELEMNT ROAM

Wahoo kann nur Workouts von autorisierten Websites synchronisieren, z. B. von TrainingPeaks, TrainerRoad oder Today’s Plan. Es gibt keine Funktion in der Wahoo ELEMNT-App oder auf dem Wahoo ELEMNT ROAM selbst, um ein Training anzulegen. Um detaillierte Trainingspläne zu erstellen und auf den vollen Funktionsumfang zurückgreifen zu können, benötigt man ein kostenpflichtiges Abo eines Drittanbieters. Will man gegen eine selbst gefahrene Aktivität antreten, muss man sie ebenfalls auf das Portal eines Drittanbieters hochladen und von dort wieder als geplantes Workout herunterladen. Sobald sich das Wahoo ELEMNT ROAM mit dem WLAN verbindet, lädt es sich von den autorisierten Websites den Trainingsplan für die kommenden fünf Tage in den Speicher. Als kleiner Bonus sind in der Wahoo-App schon fünf vorgefertigte Trainings vorhanden, drei davon stammen von Team INEOS.

Während des Trainings werden die unterschiedlichen Intensitätsintervalle grafisch dargestellt. Unterbricht eine rote Ampel gerade einen Sprint, lässt sich ein Intervall pausieren, neu starten oder überspringen. Fühlt man sich während des Trainings besonders fit oder eher ausgelaugt, kann man die Intensität des Workouts während der Fahrt um einen beliebigen Prozentwert skalieren.

Garmin Edge 1030 Plus

Neben einer Schnittstelle zu den meisten Drittanbietern lassen sich auch auf dem Garmin Edge 1030 Plus Trainings mit verschiedenen Zielvorgaben erstellen. Das Training setzt sich aus frei definierbaren Abschnitten zusammen, denen ein Ziel zugeordnet werden kann. Ziele können dabei die unterschiedlichsten Dinge sein: Ihr könnt bestimmte Distanzen oder eine Trainingsdauer eingeben, aber auch Kalorienziele definieren oder das Erreichen und Halten bestimmter Herzfrequenzbereiche und komplexer Leistungskurven anstreben. Passt das Trainingsziel eines Abschnittes gerade nicht zu der vorausliegenden Strecke oder fehlt es einem an Ausdauer, um ein zu hoch angesetztes Abschnittsziel zu erreichen, kann man über das Touchdisplay oder die linke Taste am unteren Rand des Gehäuses zum nächsten Abschnitt springen. Das Training lässt sich auch bequem in der Garmin Connect-App oder im Browser auf dem Garmin Connect-Onlineportal erstellen und von dort aus an den Fahrrad-Computer senden. Hat das Garmin Edge 1030 Plus genug Leistungsdaten gesammelt, kann es selbstständig einen täglichen Trainingsvorschlag erstellen und beim Einschalten des Geräts an das Training erinnern. Peilt man längerfristige Ziele an, kann man sich in Garmins Online-Portal einen strukturierten Trainingsplan für einen Zeitraum von 6 bis 30 Wochen anlegen und an das Garmin Edge 1030 Plus senden. Der eingebaute Trainingskalender zeigt an, welches Training für die kommenden Tage ansteht. Ist ein Training aktiv, wird eine Trainingsansicht eingefügt, die man durch seitliches Wischen auf dem Display erreicht.

Kritischer Treffer: Garmin

Trainingsanalyse

Mit beiden Geräten werden gefahrene Touren und absolvierte Workouts penibel aufgezeichnet. Sowohl in der Smartphone-App von Wahoo als auch in der von Garmin kann man den Strecken- und Geschwindigkeitsverlauf ablesen, außerdem sieht man dort das Höhenprofil und – sofern vorhanden – Sensordaten wie die Herzfrequenz, die Leistung und sogar die Außentemperatur. Beide Geräte beherrschen auch Basisfunktionen wie die Ermittlung des Kalorienverbrauchs und die Trainingszeit in einem bestimmten Herzfrequenzbereich. Auf beiden Geräten werden die Basisdaten durch clevere Algorithmen zu aussagekräftigeren Werten wie dem Training Stress Score (TSS) verwoben. Zur vollständigen Analyse gehört für viele auch der Upload in ein Onlineportal wie Strava oder Endomondo, in das man bei Bedarf auch noch weitere Sportarten außer dem Radfahren aufnehmen kann. Hier geben sich beide Hersteller keine Blöße. Das Garmin Edge 1030 Plus hat dennoch knapp die Nase vorn, denn außer auf dem Smartphone kann man nirgends so viele Infos über vergangene Aktivitäten abrufen – und auf dem Garmin sind sie dazu noch grafisch besser aufbereitet. Außerdem bietet Garmin mit Garmin Connect ein kostenfreies Online-Portal an, das viele Funktionen kostenpflichtiger Portale zur Trainingsanalyse anbietet. Das Garmin Edge 1030 Plus erstellt ein digitales Profil über den Fitnesszustand seines Benutzers, dadurch kann man direkt von dem Gerät viele detaillierte Werte ablesen wie z. B. die Belastung im aeroben und anaeroben Bereich, persönliche Rekorde, Trainingszonen oder Leistungskurven. Das Garmin schätzt auch den benötigten Zeitraum zur Erholung nach einem Training ab. Die Gamification wird durch Challenges und Auszeichnungen vorangetrieben und soll für zusätzliche Motivation sorgen. Trainiert man mit dem Garmin Edge 1030 Plus in Höhen weit über dem Meeresspiegel, schätzt das Gerät auch die Akklimatisation an die Umgebung ab.

Bei Garmin findet man alle Trainingsdaten sowohl auf dem Gerät …
… als auch in der zugehörigen App.
Die Trainingsanalyse sollte man bei Wahoo dem Smartphone überlassen.
In der Companion-App sind alle wichtigen Leistungsdaten verfügbar.

Kritischer Treffer: Garmin

Extras

Wahoo ELEMNT ROAM

Eine der vorkonfigurierten Ansichten des Wahoo ELEMNT ROAM (die sich nachträglich noch anpassen lässt), ist die Climb-Page. Startet man die Navigationsfunktion des Wahoo ELEMNT ROAM, kann man auf der Climb-Page sehen, wie das Höhenprofil der bevorstehenden Strecke aussieht.

Garmin Edge 1030 Plus

Auch das Garmin verfügt über eine spezielle Ansicht des Höhenverlaufs einer Strecke. Die Funktion nennt sich bei Garmin ClimbPro und kann automatisch eingeblendet werden, sobald man sich einem Anstieg nähert. Steile Passagen werden von weniger steilen Passagen farblich abgegrenzt. Die verbleibende Strecke und die zu überwindenden Höhenmeter des aktuellen Anstiegs stehen in Datenfeldern über der grafischen Darstellung. Am Garmin Edge 1030 Plus kann man auch verschiedene Alarme einstellen und hat dadurch immer auf dem Schirm, wann bestimmte selbst definierte Schwellenwerte überschritten werden, z. B. bezüglich Zeit, Distanz, Herzfrequenz oder Leistung. Weitere Alarme sind der Umkehralarm, der nach einer vorgegebenen Distanz zum Umkehren aufruft, und ein Essens- und Trinkalarm. Dieser Alarm kann aufgrund der verstrichenen Zeit oder der zurückgelegten Entfernung ausgelöst werden, wie auch über einen intelligenten Modus, der die Temperatur, den positiven Höhenunterschied, die Geschwindigkeit, die Dauer, die Herzfrequenz und die Leistungsdaten in die Berechnung einfließen lässt.

Treffer: Garmin

Hometrainer

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus kann sich über ANT+ FE-C mit den meisten smarten Rollentrainern verbinden und bietet für diesen Fall verschiedene Trainings an. Man kann z. B. gegen eine Aktivität aus dem Verlauf oder eine runtergeladene Fahrt antreten. Der Widerstand des Rollentrainers wird anhand des Höhenprofils der Strecke geregelt und eine grafische Anzeige informiert darüber, ob man im Vergleich zum virtuellen Partner in Führung liegt oder nicht. Man kann sich außerdem ein Leistungsziel setzen und der smarte Rollentrainer wird den Widerstand anhand der aktuellen Trittfrequenz anpassen, um die gewählte Wattzahl zu halten. Natürlich kann man auch die selbst angelegten oder importierten Intervalltrainings auf dem Rollentrainer nachfahren.

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM kann man nicht nur mit den eigenen Wahoo KICKR-Trainern verbinden, sondern auch mit allen anderen smarten Rollentrainern, die mit ANT+ FE-C kompatibel sind. Der Widerstand des Rollentrainers kann über das Wahoo ELEMNT ROAM manuell gesteuert werden, sonst richtet er sich automatisch an ein vorgegebenes Leistungsziel. Eigene Routen aus dem Aktivitätenverlauf sowie runtergeladene Routen aus Strava und Komoot lassen sich auf dem Rollentrainer nachfahren. Hat man Workouts von einem autorisierten Drittanbieter mit dem Wahoo ELEMNT ROAM synchronisiert, können sie auch auf dem Rollentrainer absolviert werden.

Ergebnis: Unentschieden

Zwischenstand Runde 3 – Garmin 2 | 1 Wahoo

Die dritte Runde geht erneut ans Garmin Edge 1030 Plus. Wieder war der Funktionsumfang um ein bis zwei Ecken größer als beim Wahoo ELEMNT ROAM. Für das Garmin Edge 1030 Plus spricht zudem, dass man für viele Trainingsfunktionen auf die Dienste aus dem Garmin Connect-Portal zurückgreifen kann und nicht an kostenpflichtige Drittanbieter gebunden ist.

Für wen eignet sich was?

Wahoo ELEMNT ROAM

Das Wahoo ELEMNT ROAM eignet sich für performanceorientierte Fahrer, die bereits in verschiedenen Online-Portalen wie Strava, Komoot oder TrainingPeaks vernetzt sind, und diese Funktionen einfach und schnell in einem Fahrrad-Computer bündeln wollen. Wer seine Trainings und Routen regelmäßig zu Hause plant und sein Smartphone sowieso unterwegs immer dabeihat, wird beim Wahoo ELEMNT ROAM nur wenige Funktionen vermissen. Mit 350 € ist es zudem deutlich günstiger als der Konkurrent von Garmin.

Tops

  • Das Einrichten und Bedienen des Wahoo ELEMNT ROAM kann zu großen Teilen vom Smartphone aus stattfinden.
  • Auch aus flachen Blickwinkeln und bei hellem Sonnenschein lässt sich das Display noch gut erkennen.
  • Das windschnittige Gehäuse legt sich bündig in die Aero-Halterung.
  • Bei Wahoo legt man großen Wert auf die Vernetzung zu anderen Online-Portalen. In der Companion-App sind bereits Schnittstellen zu den bekanntesten Vertretern integriert.
  • Das Wahoo ELEMNT ROAM beherrscht ANT+ und Bluetooth. Fast alle Sensoren und Funk-Komponenten können mit dem Fahrrad-Computer gekoppelt werden.

Flops

  • Mit 2,7 GB verfügbarem Speicher haben auf dem Gerät nur wenig Offline-Karten Platz.
  • Ohne Smartphoneverbindung kann man auf dem Wahoo ELEMNT ROAM nicht nach einer Adresse suchen. Man muss das Navigationsziel per Hand auf der Karte markieren.
  • Das Wahoo leitet keine Nachrichten von WhatsApp und anderen Messengern weiter. Wer schreibt 2020 noch eine SMS?
  • Die Fitness-Funktionen fallen auf dem Wahoo ELEMNT ROAM eher mager aus. Trainingspläne lassen sich nur über Online-Portale von Drittanbietern auf das Wahoo laden.

Garmin Edge 1030 Plus

Das Garmin Edge 1030 Plus eignet sich für alle, die bereit sind, 600 € dafür zu bezahlen. Na ja, und für alle, die bereit sind, die klobige Optik des Geräts an ihrem Rad zu akzeptieren. Der Funktionsumfang lässt nichts vermissen, man muss sich nur die Zeit nehmen, die passende Einstellung zu finden. Das Garmin Edge 1030 Plus wird höchstwahrscheinlich die nächsten Jahre den größten Funktionsumfang an Navigations- und Fitnessfunktionen unter den Fahrrad-Computern haben, bis die Entwickler von Garmin sich selbst dazu entscheiden, einen Nachfolger zu präsentieren.

Tops

  • Das Garmin Edge 1030 Plus ist das Fahrrad-Navi mit den meisten Navigationsfunktionen auf dem Markt.
  • Routen kann man mit dem Garmin Edge 1030 Plus an sein eigenes Fahrprofil anpassen. Ob Rennrad oder offroad, das Garmin Edge beherrscht viele Disziplinen!
  • Das Garmin Edge 1030 Plus führt Tagebuch über den Fitnesszustand seines Benutzers. Darüber hinaus kann man mit ihm längerfristige Trainingsziele planen.
  • Das Garmin Edge 1030 Plus besitzt einen Diebstahlschutz und kann Alarm schlagen, wenn sich das Fahrrad bewegt.

Flops

  • Will man das meiste aus dem Garmin Edge 1030 Plus rausholen, muss man das Gerät erst aufwendig einrichten.
  • Die unzähligen Funktionen des Garmin Edge 1030 Plus sind in verschachtelten Untermenüs versteckt – man muss sie erst mal finden.
  • Das Garmin Edge 1030 Plus gehört zu den größeren Vertretern auf dem Markt. An die schöne Silhouette des Wahoo ELEMNT ROAM kommt es nicht ran.

Fazit

Nach drei Runden im Ring steht fest: Der Sieger nach Punkten ist das Garmin Edge 1030 Plus! Das Wahoo ELEMNT ROAM beeindruckt mit der einfachen Einrichtung und der cleveren Bedienung übers Smartphone. Den Rückstand holt das Garmin Edge 1030 Plus aber mit den besseren Navigationsfunktionen wieder auf. Den Sieg erringt es durch das besser integrierte Fitnesspaket. Das hat bei Garmin jedoch mit 600 € auch seinen Preis. Wer das Smartphone ohnehin immer dabeihat, sobald er aufs Rad steigt, kann mit dem Wahoo ELEMNT ROAM für 350 € etwas sparen.


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Text: Rudolf Fischer Fotos: Rudolf Fischer, Benjamin Topf