Spontane Trips sind meist die besten. Hat man für Spontaneität keine Zeit, dann muss man sie sich eben nehmen! So wie dieses Mal.

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Ursprünglich war ich wegen eines Geschäftstermins in Schweinfurt, als mir Marcus Schneider, Geschäftsführer von SRAM Deutschland, spontan anbot, gemeinsam eine Rennrad-Tour durch das Fränkische zu machen. Franken hatte ich bislang noch nicht wirklich mit dem Rad erkundet – also: Wenn nicht jetzt, wann dann?

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Kamele, Bunker, Wutz und Kellerbier – mit Letzterem hatte ich gerechnet (okay, sagen wir: ich hatte darauf gehofft), alles andere war eine völlige Überraschung.
Dass uns während der gesamten Tour kaum ein Auto entgegenkam, hatte sicherlich mit dem hohen Feldweg- und Waldweg-Anteil zu tun. Aber de facto sind in dieser ländlichen Region recht wenig Autos unterwegs. Ideale Bedingungen also fürs Rennradfahren. Apropos Rennrad: Eigentlich waren wir nur auf Schotter- und Waldwegen sowie mehreren Singletrails unterwegs. Ich hatte mich auf Straße und ein paar kurze Schotter-Passagen eingestellt, entsprechend hatte ich auch nur ein klassisches Rennrad-Outfit an.

Glücklicherweise hatte ich aber ein Cervélo C3 am Start, das mit seiner aufrechteren Sitzposition und dem hohen Komfort für jegliches Abenteuer gerüstet war – auch wenn die profillosen 28-mm-Reifen im Gelände irgendwann jeglichen Grip verloren. Der Focus-Crosser von Marcus war hier definitiv die bessere Wahl. Egal ob Crosser, Gravel- oder Endurance-Bikes – für viele Wanderer und Passanten waren unsere Rennräder im Gelände ein ungewohntes Bild. So wollte ein Wanderer uns allen Ernstes erklären, dass es mittlerweile ja auch Mountainbikes gäbe und wir uns nicht mit Rennrädern durch den Forst quälen müssten! Dass gerade darin der Reiz lag, wollte er nicht verstehen.

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Die knapp 40 km lange Strecke führte uns von Rügheim über den Mittelgebirgszug der Haßberge auf den Rennweg. Auf diesem mittlerweile ausgebauten Höhenweg ging es weiter in Richtung Jesserndorf, wo wir im Weingarten einkehrten. Nach einem exzellenten Kellerbier aus handgetöpferten Krügen der eigenen Keramikwerkstatt gab es deftiges Essen (Alte Wutz und Currywurst), einen tiefroten Wein und Lebensweisheiten des Wirtes.

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Und die Kamele? Entdeckten wir entlang der Route. Laut Marcus hat ein lokaler Hofbesitzer Gefallen an Lamas und Kamelen gefunden und bietet seitdem Touristen-Touren auf den exotischen Tieren durch das Frankenland an. Klingt gut, aber da sind uns unsere modernen Drahtesel lieber! Und nächstes Mal dann auch mit Baggy-Short!

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Danke an Marcus fürs Guiden und die gute Zeit!

Die Strecke findet ihr auf Strava.
Updates zu den Gravel-Rides der Locals gibt es auf deren Facebook-Seite.

Guten Wein und gutes Essen findet ihr im Weingarten, die Vorliebe für Bier teilt die Brauerei Raab.


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Text & Fotos: Robin Schmitt