Danger. High Voltage. Specialized hat uns in die USA eingeladen, um das neue Specialized S-Works Diverge 2018 zu testen. Das Gravel-Adventure-Bike hat einige revolutionäre Features und spannende Updates erhalten, die nicht nur einen großen Schritt im Vergleich zum Vorgängermodell darstellen, sondern es zur Benchmark im Gravelsegment machen sollen. Ob das Konzept aufgeht?
Carbon-Layup, Steifigkeits- und Aerowerte … wir könnten stundenlang über technische Features, komplexe Technologien, nützliches und unnützes Wissen philosophieren – machen wir aber nicht. Stattdessen drehen wir die Boxen mit AC/DCs „High Voltage“ auf und beantworten euch im Folgenden die 9 wichtigsten Fragen zum neuen Specialized Diverge.
1. Was macht das Diverge 2018 so besonders?
Das Specialized S-Works Diverge 2018 ist zwar nicht das erste Rennrad mit einer integrierten Federung, Teleskopsattelstütze, breiten profilierten Reifen, 1×11-Antrieb und Discs. Aber diese Kombination und die für den Offroad-Einsatz optimierte Geometrie – u. a. ist das Tretlager rund 5 mm tiefer als beim Vorgänger – machen das Diverge zur absoluten Allzweckwaffe.
2. Für welchen Einsatzzweck eignet sich das Bike am besten?
Sagen wir es so: Wir waren selbst überrascht! Dass wir mit dem Diverge einen Ausflug in den Bikepark nicht nur überleben, sondern relativ easy überstehen würden, hätten wir nicht gedacht. Anlieger, Drops und Sprünge sind zwar nicht unbedingt das Lieblingsmetier des neuen Allroundbikes, aber es ist gut zu wissen, dass das Bike einiges aushält und selbst vor gröberem Gelände nicht zurückschreckt – wie auch Weltmeister Peter Sagan bewiesen hat.
Und für die Roadies unter uns, die ab und zu mal Trails ballern wollen, lautet die gute Nachricht, dass sich das Bike absolut solide auf der Straße schlägt, nicht zuletzt dank 8,50 kg (Rahmengröße 56) in Vollausstattung und der neuen Geometrie mit abgesenktem Tretlager. Und ohne Frage ist es eine absolute Rakete auf Schotterstraßen oder flowigen Singletrails.
3. Warum vermittelt das Bike so viel Sicherheit?
Das Diverge 2018 ist nicht nur wegen einer bestimmten Komponente besonders gut. Vielmehr ist es sein absolut stimmiges Gesamtkonzept, bei dem jedes einzelne Teil dazu beiträgt, dass die Performance auf und abseits der Straße stimmt. In erster Linie ist es die stimmige Geometrie, die für ein super ausbalanciertes Handling sorgt. Aber auch folgende Komponenten tragen ihren Teil dazu bei:
4. Warum braucht man eine Teleskopsattelstütze am Rennrad und wie funktioniert sie?
Auf Knopfdruck kann man die Teleskopsattelstütze vom Unterlenker aus bedienen und so den Sattel um 35 mm absenken. Klingt nach wenig? Ist es aber nicht! Das Plus an Bewegungsfreiheit hilft nicht nur in technischen Passagen oder im Bikepark, um durch Gewichtsverlagerung die Balance auf dem Bike besser zu halten. Sie vermittelt auch auf Schotterabfahrten deutlich mehr Sicherheit. Selbst das Auf- und Absteigen fällt wesentlich leichter.
5. Warum braucht man am S-Works Diverge keine Satteltasche?
Adieu, Satteltasche! Dank Road SWAT Kit braucht das Diverge keine Satteltasche mehr; stattdessen finden C02-Kartusche, Ersatzschlauch, Minitool und Reifenheber Platz in der „Black Box“ im Tretlagerbereich. Die clevere Positionierung des Gewichts beeinflusst auch das Handling positiv. Wem die Optik nicht gefällt (oder wer eh keine Platten hat!), kann die Box auch spurlos abbauen. Und dank durchdachter Befestigung wird das Ganze auch nicht zur Boombox, sondern ist nicht zu hören.
6. Welche Reifen kann man am Specialized Diverge verbauen?
Am Diverge 2018 kann man problemlos Reifen mit 700 x 42 mm verbauen und hat je nach Laufrad-Konfiguration noch genügend Reifenfreiheit, falls es mal schlammig wird. Selbst MTB-Reifen mit 650b x 47 mm sind kein Problem – man ist also für alles gerüstet.
7. Was sind die Eckdaten des Specialized Diverge 2018 – Gewicht, Geometrie, Ausstattungsvarianten?
Unser Testmodell kam in Rahmengröße 56 auf ein Kampfgewicht von 8,50 kg. Das Diverge wird als Frauen- und Männervariante angeboten: Die Modelle teilen sich den gleichen Rahmen, sie unterscheiden sich lediglich in der Ausstattung und in den verfügbaren Größen. Das Größenspektrum reicht von 44 bis 61 cm.
8. Was ist der Unterschied zum Specialized Roubaix?
Das neue Diverge ist definitiv für mehr Offroad-Einsatz konzipiert. Das merkt man an der Geometrie sowie den oben beschriebenen Features und an der deutlich größeren Reifenfreiheit. Im Vergleich zum Roubaix hatten wir am Diverge bislang keine Probleme mit der Future Shock-Federung. Das liegt nicht an der progressiv gewickelten Feder am Diverge, sondern eher am Fahrstil, zu dem das Rad verführt. Mit dem Diverge cruist man – man genießt und stürzt sich in Gravelpassagen. Schlusssprints im Velodrom von L’enfer du Nord oder maximale Kurvenschräglage auf Highspeed-Asphalt-Abfahrten kommen im Gegensatz zum Roubaix deutlich seltener vor, sodass die nicht vorhandene Dämpfung (Rebound und Druckstufe) des Future Shock uns am Diverge nicht störte.
9. Was kann das Specialized S-Works Diverge 2018 noch so?
Geil aussehen. Klingt platt, aber wer den Satin Gloss Oil-/Gloss Light Silver-Paintjob genauer betrachtet, hat schnell Herzen in den Augen. ?
Fazit: First Ride Test Specialized S-Works Diverge 2018
Mit dem neuen Diverge macht Specialized einen mutigen aber auch logischen Schritt: Dank cleverer Detaillösungen, innovativer Features, durchdachter Komponentenwahl und super Handling bietet das Rad eine absolut erstklassige Performance. Dieses Bike veranschaulicht auf spektakuläre Weise, wie die Grenzen zwischen Road und Mountain immer mehr verschwimmen. Wir sind auf weitere Testfahrten und Abenteuer mit diesem Bike gespannt!
Mehr Informationen: specialized.com
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Text: Robin Schmitt Fotos: Robin Schmitt, Joe Buck, Balz Weber