Crankbrothers geht mit dem Candy 7 seine eigenen Wege und bringt ein Klick-System, das sich stark von den anderen Konzepten im Test unterscheidet. Das wiederum bedeutet ein besonderes Klick-Feeling sowie einen stark individualisierbaren Float und Auslösewinkel über verschiedene Cleats. Wie schlägt es sich im Gravel-Pedal-Test?

Crankbrothers Candy 7 | 321 g | 179,99 € | Crankbrothers | Hersteller-Website

Das 179,99 € teure Candy 7-Pedal, der kalifornischen Marke Crankbrothers, hat einen sehr cleanen und schlichten Look. Die Candy-Reihe hat aber eine ganze Bandbreite an verschiedenen Modellen, die zwischen 59,99 € und 449,99 € kosten und sich hauptsächlich im verwendeten Material und dem Gewicht unterscheiden. Mit der großen drehbaren Spindel in der Mitte des Pedals unterscheidet sich das Candy 7 optisch stark von den anderen Pedalen. Doch wie wirkt sich das auf das Fahrgefühl aus?

Mountainbike-Tech auf dem Gravel-Bike: Crankbrothers Candy 7

Charakteristisch für das Crankbrothers-System sind sehr weiche Übergänge beim Ein- und Ausklicken. An Gravel-Bikes ist das Pedal momentan noch recht selten zu sehen, durch das hohe Maß an Float und das freie Float-Gefühl ist es aber besonders bei Downhill- und Enduro-Mountainbikern sehr beliebt. Ob man das auch auf seinem Gravel-Bike haben möchte, ist persönlicher Geschmack. Manchen gibt das freie Gefühl mehr Confidence in kniffligen Situationen, während andere Fahrer ein starreres und definiertes Klick-Feeling bevorzugen.

Die Spindel ist drehbar und verschafft dem Candy somit eine hervorragende Selbstreinigung.

Alle Tester finden jedoch das Ein- und Ausklicken etwas undefiniert und so fragt man sich manchmal, ob man überhaupt eingeklickt ist oder nicht. Zudem nutzt sich die schöne, in Schwarz lackierte Feder optisch schnell ab und sieht so bereits nach ein paar Rides etwas mitgenommen aus. Der Einstieg in die Candy 7-Pedale ist sowohl von oben als auch von hinten möglich und durch die drehbare Spindel in der Mitte haben sie außerdem eine exzellente Selbstreinigung – selbst bei knöchelhohem Schlamm kommt man hier wieder ins Pedal. Kein anderes Pedal im Test hat es geschafft auch bei den widrigsten Bedingungen noch so gut zu funktionieren. Chapeau! Das macht das Candy zum super Pedal für Bikepacking-Abenteuer.

Die Traction Pads lassen sich gegen höhere austauschen, um den Kontakt zum Schuh zu individualisieren. Der Tausch benötigt jedoch einiges an Kraft.

Eine weitere Besonderheit der Pedale ist, dass sie sehr stark individualisierbar sind. Zum einen kann durch vier verschiedene Cleats der Float zwischen 0° und 6° und zum anderen der Auslösewinkel zwischen 10° und 15° verändert werden. Das macht das Candy besonders für Klick-Einsteiger interessant, da der geringe Auslösewinkel die Angst, nicht rechtzeitig aus dem Pedal herauszukommen, etwas schmälert. Außerdem kann die Höhe der Standfläche durch die sogenannten Traction Pads angepasst werden. Der Wechsel ist an sich simpel: man muss die äußere Endkappe entfernen und dann kann man die Plastikteile einfach nach außen wegdrücken. Naja mitteleinfach zumindest, denn sie sitzen wirklich super fest drauf. Standardmäßig sind sie mit 1 mm Dicke verbaut, die Wechselpads haben 2 mm. Die Spannung der Feder kann man jedoch leider nicht verstellen.

Marke Modell Gewicht Preis System Float Auslösewinkel Q-Faktor Stack Höhe
Crankbrothers Candy 7 321 g 179,99 € Crankbrothers 0° / 6° 10° / 15° 52 mm 15,5 mm

Unser Fazit zum Crankbrothers Candy 7

Das Crankbrothers Candy 7 hat einen schlichten Look, viel Einstellbarkeit und ein
lockeres Klick-Gefühl, macht aber Abstriche mit einer nicht änderbaren Federspannung. Es überzeugt mit der besten Selbstreinigung im Test und eignet sich daher für alle, die viel im Matsch fahren. Durch Cleats mit geringem Auslösewinkel ist es auch eine sehr gute Option für Gravel-Einsteiger, Bikepacker oder alle, die kein absolutes Performance-Pedal suchen und viel Bewegungsfreiheit im Pedal schätzen.

Tops

  • sehr gute Selbstreinigung
  • viel Bewegungsfreiheit
  • viel Auswahl von Float und Auslösewinkel
  • keine Einstellung der Federspannung möglich

Flops

  • Feder verliert schnell Lack
  • undefiniertes Ein- und Ausklick-Gefühl

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Text: Simon Kohler Fotos: Simon Hänle