Im Winter dauert es doppelt so lange, bis man aus dem Haus geht: Wie viele Schichten, welche zieht man an und welche schmeißt man auf den Schlafzimmerboden? Für alle, die dem Grau in Grau entfliehen wollen, kommen hier die sichersten Radurlaub-Optionen für den Winter – und die ein oder andere sonnige Idee jenseits des Gewohnten.

Mallorca, Balearen

Wenn ihr ruhige Straßen, Gebirgspässe und ein berechenbares Klima auch im Winter sucht, ist Mallorca eine erstklassige Wahl. Alleine werdet ihr dort nicht sein; viele Zweirad-Reisende aus europäischen Ländern kommen auf die Insel, um sich am seidenglatten Asphalt zu erfreuen. Da Mallorca vom Tourismus lebt, wissen die Einheimischen, dass im Winter die Brötchen mit den Radfahrern verdient werden. Daher halten sie beim Überholen gerne viel Abstand und kündigen sich bisweilen mit einem freundlichen Hupen an. Diese Art von Rücksicht ist eine nette Abwechslung zu vielen anderen Ländern.

Das ziemlich vorhersehbare Wetter, das abwechslungsreiche Terrain und die gute Infrastruktur der Insel ziehen auch die Profis an, insbesondere die Gebirgskette Serra de Tramuntana mit ihren kurvenreichen 10-Kilometer-Auffahrten. Das Cap de Formentor bietet ebenfalls eine schöne Tour entlang zerklüfteter Felsen, die steil in aquamarinblaue Buchten abfallen.

Wer auf Serpentinen steht, sollte einen Abstecher nach Sa Calobra machen. Aber wenn man das wirklich genießen möchte, sollte man unbedingt morgens vor 9.30 Uhr da sein, da später Touristenbusse die Straße verstopfen. Und wer will diese unglaublich schöne Abfahrt schon hinter einem vor sich hinschaukelnden Bus verschwenden?

Nach all diesen Bergtouren braucht ihr vielleicht mal einen Regenerationstag: Schwingt euch aufs Rad und erkundet entspannt die landwirtschaftlich geprägte Ebene im Zentrum der Insel! Eine erholsame Abwechslung bieten die besonders malerischen Dörfchen Llubi und Petra.