Eurobike 2018 News

Rotor 1×13 – Hydraulische Schaltung mit 390 % Übersetzung

Die Rotor 1×13-Schaltgruppe ist die weltweit erste hydraulische Schaltung mit 13 Gängen. Dank der modularen Bauweise soll sie die richtige Wahl für alle Roadies, Crosser und Gravelbiker sein. Wir haben uns den neuen Antrieb einmal genauer für euch angesehen.

Warum ist 2×11 gleich 14?

Wie das Team Aqua Blue Sport Rennteam zeigt, halten Antriebe mit nur einem Kettenblatt Einzug im Straßenbereich. Dabei ist das System aufgrund der großen Gangsprünge nicht unbestritten. Herkömmliche 2×11-Antriebe (53/39 und 11-28T) umfassen theoretisch 22 Gänge, doch werden laut Rotor lediglich 14 Gänge real genutzt.

Übersicht der Gangmeter eines klassischen 2×11-Antriebs
Geordnete Gangmeter aus der oberen Ansicht

Laut dieser Tabelle müsste der Fahrer 13 mal das Kettenblatt wechseln um geordnet durch alle Gänge zu schalten. Gemäß Erfahrungswerten des Unternehmens, schalten Fahrer in der Regel so lange am Schaltwerk, bis ein Gangwechsel mit dem Umwerfer nötig wird.
Nimmt man also an, dass während des Hoch- bzw. Herunterschaltens durch die volle Gang-Bandbreite nur einmal mit dem Umwerfer geschalten wird, kommt man auf insgesamt 14 genutzte Gänge.

Warum 1×13?

Laut Rotor ist es nur noch eine Frage derzeit, bis sich der Antrieb mit nur einem Kettenblatt auch auf der Straße durchsetzt und möchte mit dem 1×13 feinere Abstufung im Vergleich zu 1×11-Alternativen bieten. Dabei sieht das Unternehmen vor allem die aerodynamischen Vorteile, die ein 1-By-Antrieb mit sich bringt. Außerdem ist die Anwendung des Systems im Rennbereich spannend, da durch den Verzicht auf den Umwerfer nicht die Gefahr besteht, im entscheidenden Moment schalten zu müssen, womit das Risiko des Einklemmens der Kette deutlich sinkt. 1-By-Antriebe werden nicht nur für die intuitive Nutzung, sondern auch für ihr geringes Gewicht von Befürwortern gefeiert.

2×11 im direkten Vergleich mit 1×13

Warum hydraulisch Schalten?

Laut Rotor liegen die Vorteile eines hydraulisch schaltenden Antriebs vor allem in der Wartungsfreiheit des Systems. Keine Batterie, die geladen werden muss; Keine Züge, die ersetzt werden müssen. Außerdem soll das Gewicht des kompletten Systems geringer sein, als jenes elektronischer oder mechanischer Alternativen. Zusätzlich verspricht Rotor präzises Schalten ohne Verstellen.

Rotor 1×13 am Gravelbike
Rotor InPower Kurbel mit …
… integrierter Wattmessung
Schalthebel aus der Rotor UNO-Schaltgruppe

Für die Schalthebel greift Rotor auf die bestehende Komponenten der UNO-Gruppe zurück. Vollhydraulisch wird dementsprechend nicht nur geschalten sondern auch gebremst. Um die 1×13-Schaltgruppe auf das Anwendungsgebiet und die eigenen Vorlieben anzupassen, bietet Rotor neben unterschiedlich dimensionierten Kettenblättern auch vier Kassetten in den Größen 10-36, 10-39, 10-46 und 10-52 an. Einziger Wermutstropfen: Handelsübliche Naben sind mit dem 1×13-Antrieb nicht kompatibel und so steht derzeit lediglich die Rotor-eigene Nabe mit 12×142 mm Thru-Axle zur Auswahl.

Da schlägt’s 13
Die hauseigene Rotor-Nabe für die 13-fach Kassette
Kompatibiltät mit …
… allen Rotor 1-By-Kurbeln

Unsere Meinung zum Rotor 1×13-Antrieb

Rotor präsentiert mit dem 1×13-Antrieb ein System, welches insgesamt über eine vergleichbare Bandbreite wie 2×11-Alternativen verfügt. Die Anwendung im Gravel-Bereich können wir uns sehr gut vorstellen. In wie fern es das System auch zur Akzeptanz auf der Straße schafft, bleibt abzuwarten. Sobald wir eine Schaltgruppe testen können, erfahrt ihr hier mehr.

Mehr Informationen findet ihr unter rotorbike.com


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