Mit dem Startschuss in Düsseldorf kehrt der Grand Départ der Tour de France 2017 nach 30 Jahren zurück nach Deutschland. Kurz vor der größten Bike-Party des Jahres waren wir schon einmal für euch vor Ort und haben die Strecke der erste Etappe gecheckt.
Getreu dem Motto „Cycling Unites“ haben wir uns mit den Dudes im Rush-Hour-Verkehr der Rheinmetropole treiben lassen. Die Jungs von El Flamingo waren mit der Kamera dabei und so könnt ihr heute schon sehen, wie die Strecke des Prologs aussehen wird.
Nach einem langen Tag im Büro gibt es doch nichts Besseres, als mit Freunden den Sonnenuntergang im Sattel zu genießen. Natürlich haben menschenleere Bergpässe oder die Poser-Promenade am Meer auch was für sich, aber wenn der größte Radsport-Zirkus der Welt an den Rhein kommt, gibt’s nur eine Wahl für den Abend-Ride.
Nach obligatorischen Floskeln wie „Heute nur Grundlage“ und „Das ist mein Recovery-Ride“ geht es mit 180er-Puls die Rotterdammer Straße entlang. Es geht doch nichts über einen Ampelsprint unter Freunden! Die ersten Kilometer des Prologs führen geradewegs in Richtung Stadtzentrum.
Die Metropole am Rhein ist genauso wie der Radsport Schmelztiegel verschiedenster Typen. Egal ob Banker, Familienvater oder Holzfäller: Hauptsache, Zug auf der Kette.
Mit dem Grand Départ vor Augen treffen wir auf viele interessierte Gesichter. Egal ob auf den Rheinbrücken oder der Kö: Die Düsseldorfer haben offensichtlich Bock auf Radsport und nutzen gerne jede Gelegenheit zum Gespräch. Und seien wir mal ehrlich: Wenn man auf dem After-Work-Ride angefeuert wird, fühlt man sich schon charmant gebauchpinselt …
Wer kennt ihn nicht, diesen Moment, in dem alles zu stimmen scheint: Man fühlt sich nach dem ersten Getränke-Stopp wieder warm, der Kollege neben dir glänzt mit einer Story vom letzten Wochenende und die Sonne lugt durch die Wolken, während sie langsam untergeht. Genau in diesem Moment rollen wir über eine der beiden Rheinbrücken.
Gelegen zwischen Ruhrpott und Rhein verkörpert Düsseldorf urbane Romantik wie kaum ein anderer Fleck in Deutschland. Sobald man auf die Königsallee abbiegt, ist damit jedoch Schluss. Zwischen Nerzfell und Aston Martin lässt es sich im Halbdunkel trotzdem gut racen.
Mit dicken Beinen und einem Grinsen auf den Lippen führt uns der Zielsprint nicht zurück ans Rheinufer, sondern zur Schicken Mütze. Ein Abend, wie er im Buche steht und unsere ganz persönliche Interpretation des Grand Départs.
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Text: Fotos: Carlos Fernandez Laser