Kaum einer kennt den Kontrast zwischen Reichtum und Armut, Superstar und einfachem Mann besser als Sixto Díaz Rodriguez (Sugar Man). Mit seinen Songs porträtiert der aus Detroit stammende Sohn mexikanischer Einwanderer zynisch die Gesellschaft und wirft wichtige Fragen auf. Eine davon: Was ist wahrer Luxus?

“And you measure for wealth by the things you can hold //
And you measure for love by the sweet things you’re told.” Like Janis – Rodriguez

Die Antwort auf diese Frage kennt Uli Fluhme. Denn der CEO von GFNY, der größten internationalen Gran-Fondo-Serie, weiß nicht nur, wie man professionelle Rennen auf die Beine stellt, sondern auch, dass das Leben nicht nur aus Wattleistung, Trainings- und Ernährungsplänen besteht. Während seiner 25 Jahre als Rennradfahrer hat Uli ein paar echte Luxusgüter entdeckt, die für wirklichen jeden Radfahrer in Frage kommen. Vielleicht schmachtet ihr nach einem neuen Carbonrahmen oder ein paar neuen Premium-Laufrädern? Doch wie immer im Leben sind es die kleinen Dinge, die wahres Glück ausmachen und wahren. Hier kommen seine 9 Luxus-Tipps, die sich jeder Rennradfahrer leisten kann!

Fahrt nackt (Preis: umsonst)

Alle, die sich jetzt schon gefreut haben, müssen wir enttäuschen: „Nackt“ heißt in diesem Fall ohne Computer, GPS oder Leistungsmesser. Uli fährt bereits seit 20 Jahren „nackt“ – mit einer Ausnahme: 2012 wurde Ulis Team von einem Leistungsmesser-Hersteller gesponsert. Leider war das in diesem Fall eine ziemliche Verschwendung, denn Uli hat den Computer immer nur als Uhr benutzt. Aber gut, woher sollte er sonst wissen, wann es Zeit war, sich auf den Heimweg zu machen?

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Eine neue Kette (Preis: 30–50 €)

Bei der Frage, wann man die Kette wechseln sollte, variieren die Herstellerempfehlungen zwischen 2.000 und 5.000 km. Natürlich hängt es auch davon ab, wie viel davon man bei schlechten Bedingungen gefahren ist. Wenig fühlt sich so gut an wie eine neue Kette.

Preis: 30–50 €

Tipp: Besorgt euch einen guten, robusten Kettennieter, damit ihr die Kette selbst wechseln könnt. Wenn ihr sie oft wechselt, dann tauscht bei jedem zweiten oder dritten Mal auch die Ritzel aus. Wenn ihr eure Kette extrem lang fahrt, dann wechselt die Ritzel jedes Mal.

Lenkerband (Preis: 5–20 €)

Altes Lenkerband ist eklig (denkt nur einmal an die Bakterien!). Ihr solltet also euer Lenkerband öfter wechseln, als ihr es erwartet. Es wird sich anfühlen, als wäre es 1 Mio. € wert. Kauft euch ein paar Rollen billiges Lenkerband und übt, es selbst zu wickeln. Wenn ihr das beherrscht, könnt ihr mit unterschiedlichen Sorten experimentieren und herausfinden, welche Art euch am besten gefällt.

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Rasierer (Preis: 10–20 €)

Es gibt diverse Möglichkeiten, sich die Beine zu enthaaren: Waxing, Epilieren, ninjamäßig trainierte Gedankenkraft. Wenn ihr eure Beine lieber rasiert, dann investiert in einen guten Rasierer und wechselt die Klinge regelmäßig. Glatte Beine sind für viele Rennradler ziemlich wichtig und nichts ist frustrierender als eine stümperhafte Rasur inkl. deutlich sichtbarer Schnittwunden.

Preis: 10–20 €

Kopfbedeckung (Preis: 10 €)

Brainfreeze ist wirklich nur in ausgewählten Lebenslagen okay, auf Abfahrten am Kopf zu frieren ist ein furchtbares Gefühl. Nehmt im Zweifelsfall auf jede Ausfahrt mit Temperaturen unter 20 °C einen Schlauchschal (z.B. von Buff) mit.

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Sandwiches (Preis: 2–5 €)

Bei Rennen oder kurzen, intensiven Trainingseinheiten braucht man eventuell spezielle Sportlernahrung. Doch als Radfahrer verbringt man schließlich die meiste Zeit bei geringerer Intensität und es gibt Besseres, als in der Freizeit einen auf Astronautennahrung zu machen. Meidet vorverpackte Nahrungsmittel und gönnt euch stattdessen kleine Sandwiches mit Erdnussbutter oder Käse. Im Winter ist Nutella der Hit.

Preis: 2–5 €

Pfefferminztee (Preis: 0,50 €)

Für Rennen braucht ihr vielleicht traditionelle Sportgetränke, aber wir empfehlen euch, den Großteil eures Trainings nur mit Wasser zu absolvieren. Wenn euch der fehlende Geschmack nervt, probiert es mit Pfefferminztee, der ist auch bei den Profis sehr beliebt.

Preis: 0,50 € [/emaillocker]

Warme Füße (Preis: 10 €)

Die Vorstellung, Socken über die Radschuhe zu ziehen, mag ein wenig exzentrisch erscheinen. Doch die Belgier haben schon vor Jahrzehnten herausgefunden, dass das eine günstige Möglichkeit ist, die Füße zusätzlich warm zu halten, ohne dicke Überschuhe aus Neopren herumschleppen zu müssen. Eine clevere Lösung sind auch Zehenwärmer, Immerhin schützen sie genau dort, wo es am meisten wehtut.

Preis: 10 €

‘Ne Mark

Okay, keiner wird sich einen Euro kaufen. Aber den solltet ihr immer dabei haben, schließlich reicht dieses Geldstück, um euch auf eurer Winterflucht in Spanien oder Italien einen wohlverdienten Espresso in einer abgelegenen Bar zu kaufen. Was gibt es Besseres?

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Text: Uli Fluhme Fotos: Valentin Rühl