Verführerische Formen, natürliche Rundungen und der Charme zeitloser Schönheit. Wenn ihr dabei an (halb)nackte Frauen mit Schlafzimmerblick denkt, dann fühlt euch zu Recht schuldig! Für alle wahren Liebhaber gibt es jetzt den Retro-Cycling-Kalender von Kilian Kreb Fotografie zu kaufen.

Es gab Zeiten, da waren Rennräder noch per Hand zusammengeschweißte stählerne Schlachtrösser, die uns über aufgeriebene Pavés nach Roubaix trugen. Die uns mit ihrem Gewicht direkt wissen ließen, ob wir im Winter wieder lieber dem Müßiggang gefrönt hatten, anstatt uns bei Dauerregen und Minusgraden tiefe Furchen ins Gesicht zu fahren. Deren Bremsen den Wahnsinn steiler Abfahrten nicht verhinderten, sondern einfach nur verzögerten. Kein billiges Massencarbon, keine Scheibenbremsen und vor allen Dingen keine Elektronik. Das waren die Zeiten einzigartiger Räder, die heute oftmals nur noch als bemitleidenswerte Stahlgerippe durch Berlin-Mitte spazieren gefahren werden.

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Fühlt ihr die wohlige Nostalgie, wenn ihr an euer erstes Stahlrad denkt? Dann solltet ihr euch einmal den Retro-Cycling-Kalender von Kilian Kreb näher anschauen. Auf 12 Seiten setzt der Fotograf zeitlose Klassiker traditionellen Rennradbaus jener Epoche in Szene, als die Stahlkrise noch Synonym für die sterbenden Industriezweige an der Ruhr und der Saar war. Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen und klassischer Stahl ist heute auch im Zweiradsektor eine Rarität geworden. Dabei zeigen die von Krebs ausgewählten Klassiker wie das Alan Super Record (1981) oder das Coppi Milano Sanremo Super (1974), dass die Künste der alten Meister wohl doch direkt vom Himmel gefallen sein mussten. Begleitet wird ein jedes Rad von ausführlichen Beschreibungen und Detailfotos.

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Ach ja: Tatsächlich kommt der Kalender in einem Doppelformat einher, mit den erwähnten Schätzen auf der einen und „künstlerischen Aktaufnahmen“ auf der anderen Seite. Zusammen mit einem „internationalen Top-Aktmodel“ werden die stählernen Schönheiten dabei gekonnt schwarz-weiß in Szene gesetzt. Ob es dabei wirklich der Verbindung „nackte Haut – Stahlrad“ bedurfte, um die Qualitäten der Räder zu betonen, sei dahingestellt. Es wird dem Verkauf des Kalenders wohl nicht abträglich sein. Persönlich empfinde ich die Aktfotos in teilweise irritierend-komischer Pose (Basso Marino – Sattel – Model) einfach nur störend, unabhängig ihrer künstlerischen Qualität.

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Wer im Büro oder daheim nicht auf betörend geschwungene Stahlrohre und feinste italienische Schaltungen verzichten will, dem kann ich den Retro-Kalender jedoch wärmstens empfehlen. Auch Retro-Schrauber finden hier sicher neue Inspiration für den Aufbau ihres nächsten Zweiradtraums.

Classic Beauty Retro Cycling Kalender: retro-rennrad-kalender.de

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Text: Jonas Kaesler Fotos: Hersteller