Kleiner, leichter und mit entscheidenden Optimierungen versehen. Mit dem TRACKR HEART RATE stellt Wahoo einen Neuzugang zu ihrer breiten Produktpalette an Trainings-Sensoren vor. Probleme des Vorgängers sollen durch einen neuen integrierten Akku beseitigt worden sein. Doch kann der neue Pulsgurt auch im Test überzeugen?

Wahoo TRACKR HEART RATE | Tester Jan | Dauer 1 Monat | Preis 89.99 € | Gewicht 42 g | Hersteller-Website

Kaum ein Messwert ist zur Trainingsoptimierung so beliebt wie der eigene Pulsschlag. Dabei geht es nicht nur darum, das eigene Training effizient zu steuern, sondern womöglich auch eigene Grenzen nicht zu überreizen. Wie es ist, wenn plötzlich der Kardiologe die Pace vorgibt, haben wir bereits hier thematisiert. Aber auch bei gesunden Menschen spielt die Nutzung von Pulsgurten durch die Bestimmung individueller Belastungszonen eine zentrale Rolle. Der Wahoo TRACKR HEART RATE verspricht durch die Updates zum Vorgängermodell TICKR nicht nur eine einfache und alltagstaugliche Trainingssteuerung, sondern auch ein klein wenig nachhaltiger geworden sein.

Einmal montiert sitzt der Wahoo TRACKR fest und stabil. Die Sensoreinheit ist zudem kleiner und leichter geworden.

Fakten und Daten zum Wahoo TRACKR HEART RATE Pulsgurt

89.99 €

  • Abmessungen (L x B x H): ca. 61,5 x 30,5 x 9,5 mm
  • Gewicht 42 g (Sensoreinheit 11 g)
  • Wasser- und staubdicht nach Schutzklasse IPX7 (Eintauchen unter Wasser bis zu 1 meter und 30 minuten)
  • Konnektivität: Bis zu drei gleichzeitige Bluetooth/ Ant+ Verbindungen
  • Automatischer Stand-by, kein ein und Ausschalten notwendig

Was ist neu am Wahoo TRACKR HEART RATE Pulsgurt?

Wahoo stellt mit dem TRACKR nicht bloß ein Update ihrer bestehenden Pulsgurte TICKR und TICKR X vor. Der neue Herzfrequenzmesser soll den Start einer Reihe von Produktverbesserungen darstellen, die Wahoo dieses und nächstes Jahr vorstellen möchten. Auf den ersten Blick fällt auf, dass für die Energieversorgung des Sensors nun nicht mehr auf eine handelsübliche Knopfzellenbatterie gesetzt wird. Der Akku des Wahoo TRACKR ist fest integriert und kann mithilfe eines eigens entwickelten, magnetischen Ladekabels aufgeladen werden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, Einwegbatterien nachkaufen und entsorgen zu müssen. Diese Neuerung bietet einen klaren Vorteil: In der Vergangenheit gab es bei Wahoo Probleme mit der Abdichtung des Batteriefachs, die nun durch den fest verbauten, wiederaufladbaren Akku behoben werden sollen. Allerdings hat der integrierte Akku auch seine Einschränkungen. Die Akkulaufzeit beträgt jetzt nur noch 100 Stunden, im Vergleich zu den vorherigen 500 Stunden. Zudem bringt der fest verbaute Akku mit sich, dass seine Lebensdauer begrenzt ist und die Kapazität im Laufe der Zeit abnimmt. Wie lange der Akku tatsächlich hält, wird erst der Langzeittest zeigen.

Montiert wird die Sensoreinheit mittig auf zwei Druckknöpfen. Ähnlich zu POLAR.

Um die Sensoreinheit aufzuladen setzt der Hersteller aus Atlanta auf ein Kabel mit magnetischem Adapter, welches wir bereits von den SHOKZ Kopfhörern kennen. Diese Lösung ist einerseits elegant und sorgt für ein schnelles Aufladen und eine gute Abdichtung des Gehäuses, führt andererseits aber auch dazu, dass nun für die alltägliche Handhabung mehr als nur ein USB-C Kabel benötigt wird. Dieses wird durch den neuen EU-Standard für einen Großteil von elektronischen Geräten auch in den Head-Units von Wahoo verbaut und hätte die Handhabung, insbesondere im Trainingslager, vereinfacht.

Der neue integrierte Akku versorgt den Sensor bis zu 100 Stunden lang mit Energie und kann durch ein magnetisches Kabel wieder aufgeladen werden.

Der Gurt des Wahoo TRACKRs ist ebenfalls neu und weißt jetzt eine stärkere Gummierung im Vergleich zum Vorgänger auf. Außerdem ist er etwas schmaler geworden und wird nun nicht mehr vorne direkt durch die Sensoreinheit fixiert, sondern seitlich durch einen Metallhaken befestigt. Die Sensoreinheit wird, ähnlich wie beim Konkurrenten POLAR, auf zwei Druckknöpfen vorne befestigt und ermöglicht es so, den Gurt bei Bedarf zu wechseln.

Der neue Wahoo TRACKR HEART RATE im Praxistest

Getestet haben wir den neuen Brustgurt aus dem Hause Wahoo in einem Zeitraum von über einem Monat und in Verbindung mit dem Wahoo ELEMNT ROAM V2. Die Verbindung zu jeglichen Fitness-Apps- und Geräten stellt sich als grundsätzlich sehr einfach und problemlos heraus und funktioniert nach der Kopplung nahtlos und ohne Aussetzer.

Die neue gummierte innenseite des Gurts fühlt sich sehr griffig an und führt zu keinerlei Verrutschen des TRACKRs. Auch ist der Tragekomfort nun durch die neue Position des Verschlusses gestiegen. Die Front des Gurts ist jetzt durchgehend und damit drückt der Verschluss jetzt nicht mehr von vorn auf die Brust. Lediglich das Anlegen stellt sich durch das neue Verschlusssystem als schwieriger als vorher heraus – fummelige BH-Haken lassen grüßen. Da sich der Verschluss bei normalem Sitz, mit Sensor vorn, an der Seite befindet, kann er dort schlecht erreicht werden.

Im Test konnte auch die Akkulaufzeit überzeugen: Obwohl die vorherige Batterie bis zu 500 Stunden hielt, schaffte der Gurt dennoch über vier Wochen mit einer einzigen Aufladung – sowohl beim täglichen Pendeln als auch bei längeren Ausfahrten am Wochenende. Darüber hinaus bietet der fest integrierte Akku einen ökologischen Vorteil, da der Verbrauch von Einweg-Knopfzellbatterien entfällt.

Fazit zum neuen Wahoo TRACKR HEART RATE

Wahoo präsentiert mit dem neuen TRACKR HEART RATE ein gelungenes Update ihres altbewährten Pulsgurtes. Der eingebaute Akku stellt durch die damit verbundene, verbesserte Abdichtungsmöglichkeit eine Weiterentwicklung und einen kleinen Schritt Richtung Nachhaltigkeit dar. Die Akkulaufzeit von 100 Stunden ist angemessen und reicht aus, um bei einer wöchentlichen Trainingszeit von 10 Stunden mehrere Wochen ohne Aufladen zu trainieren. Auch der gestiegene Tragekomfort ist eine gute Verbesserung, jedoch stört der hakelige Verschluss und seine Positionierung. Der Gurt ist sowohl für Freizeitsportler als auch für Leistungssportler bestens geeignet.

Tops

  • Bessere Abdichtung durch fest installierten Akku
  • sehr bequemer und stabiler Gurt
  • Kopplung mit bis zu drei Geräten

Flops

  • Neuer Verschluss etwas fummeliger als der alte
  • noch ein zusätzliches Kabel notwendig

Mehr infos unter wahoofitness.com


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Text: Jan Fock Fotos: Jan Richter