„Die ultimative Mischung aus Power, Aerodynamik, Fahrverhalten und Integration, […] ein Wunderwerk der Ingenieurskunst“ – so bewirbt Trek das Madone. Die Topversion des Bikes hat vergangenes Jahr unseren Vergleichstest gewonnen. Aber wie schlägt sich das Trek Madone 9.5 Ultegra Di2 gegen die neue Konkurrenz? Und ist es wirklich so ein Wunderwerk?
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad für Mallorca?
Technologisch ist das Madone eines der aufregendsten und komplexesten Bikes auf dem Markt: Sitzdom, Aero-Klappen im Steuerrohr, entkoppeltes Sitzrohr für mehr Komfort (IsoSpeed) und vollintegriertes Carbon-Cockpit. Das sind nur ein paar der Highlights, welche die Performance verbessern und dem Trek einen unverwechselbaren Charakter verleihen sollen – wie die matte Metallic-Lackierung in Spacegrau mit schwarzen Decals. Trotz entspannter H2-Geometrie wirkt das Trek sehr sportlich maskulin mit seinen muskulösen Oversized-Rohren.
Für 7.999 € erhält man das 7,45 kg leichte Trek voller Technik und mit Shimano Ultegra Di2-Ausstattung. Günstig ist anders, aber dafür kann das Trek auch einiges: Im Antritt sehr steif, beschleunigt das Trek rasant nach vorne, nicht zuletzt dank der Vision Carbon-Laufräder, die jedoch auf 100 kg Fahrergewicht beschränkt sind. Normalerweise gilt bei Trek ein Gewichtslimit von 136 kg. Trotz des massiven Cockpits (450 mm Breite!) und der geringen Sattelüberhöhung klettert das Madone flott. In der Abfahrt bedeutet das jedoch, dass man weniger „aero“ ist, die extreme Lenkerbreite hat hier auch einen großen Einfluss. Der breite Lenker spendet jedoch Sicherheit, genauso wie die generell hohe Laufruhe und Lenkpräzision des Bikes. Das IsoSpeed-Gelenk am Hinterbau sorgt für Komfort und nimmt Vibrationen auf, ohne ineffizient zu erscheinen.
Die Campagnolo Super Record-Felgenbremsen sind mit ihrer leisen, fein dosier- und berechenbaren Performance die besten im Testfeld. Die mechanische Campagnolo Super Record passt perfekt zu diesem zeitlosen Bike. Kritik gibt es lediglich für die Speichen der Campagnolo Bora One-Laufräder, die bei manch hartem Antritt klirren. Die handgemachten Challenge Strada Pro-Reifen in 25 mm Breite lieferten eine solide Performance ab.
Nervig: Die Korkbremsbeläge quietschen recht laut, die Bremsleistung auf den Vision Carbon-Felgen geht jedoch in Ordnung. Ein weiterer Kritikpunkt ist das limitierte Sizing: Aufgrund des Sitzdoms ist der Verstellbereich pro Rahmengröße recht gering. So passte unser 56er-Testbike nur für Fahrer zwischen 175 cm und 185 cm Größe und mit durchschnittlichen Körperproportionen – hier gilt es auszuprobieren!
Das Trek Madone 9.5 Ultegra Di2 im Detail
Schaltung Shimano Ultegra Di2, 11spd
Laufradsatz Vision Metron 40 Ltd, 40 mm
Bremsen Trek Integriert
Reifen Bontrager R2 Hard-Case Lite, 700x25C
Gewicht 7,45 kg
Preis 7.999 €
Mehr Infos trekbikes.com
Fazit
Der Testsieger des vergangenen Jahres ist noch immer ein extrem attraktives und sexy Bike mit stimmigem und beeindruckendem Gesamtkonzept. Das Madone ist jedoch in der Wartung und Technologie sehr komplex und teuer. Mit H1- und H2-Geometrie-Optionen bietet Trek jeweils die perfekte Basis für Profis und ambitionierte Sportler.
Stärken
+ präzises Handling
+ Integration und Detailliebe
+ H1- und H2-Geo-Optionen
Schwächen
– lautes Bremsquietschen
– limitierter Verstellbereich des Sitzdoms
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad für Mallorca?
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Dieser Artikel stammt aus GRAN FONDO Ausgabe #004. Für das beste Lese-Erlebnis empfehlen wir unsere interaktiven Magazin Apps für iOS & Android – es lohnt sich! (und ist kostenlos!)
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Text: Robin Schmitt, Manuel Buck, Benjamin Topf Fotos: Julian Mittelstädt