Trek geht im heiß umworbenen Gravel-Markt in die Vollen und möchte neben dem Abenteurer, Commuter und Freizeit-Gravelier nun auch den Gravel-Racer mit an Bord nehmen. Möglich machen sollen es die neuen Trek Checkpoint SLR-Modelle, die rein auf maximale Renn-Performance getrimmt sind und das Portfolio um die SL- und ALR-Modelle erweitern. Was es alles Neues gibt, erfahrt ihr hier.

Trek Checkpoint | ab 2.399 € | Hersteller-Website

Achtung: Dieser Artikel sollte nur von entscheidungsfreudigen Menschen gelesen werden. Denn Trek bringt nicht nur einfach ein neues Checkpoint-Gravel-Bike auf den Markt, sondern direkt eine ganze Gravel-Bike-Familie! Es besteht also die Gefahr, dass man am Ende nicht nur ein Checkpoint, sondern direkt mehrere im Keller stehen hat. Die Checkpoint SL- und ALR-Modelle der ersten Generation wurden überarbeitet und haben mit der SLR-Modellreihe Zuwachs erhalten. Die US-Amerikaner wollen jeden Gravel-Typ da draußen mit dem passenden Bike versorgen, egal ob eingefleischter Racer, hartgesottener Commuter oder Schönwetter-Wochenend-Biker – vorausgesetzt, man weiß genau, welcher Typ man ist. Ihr seid euch noch nicht ganz sicher? Dann wird es höchste Zeit, dies in unserer interaktiven Kaufberatung herauszufinden! Keine Angst, der Artikel hier läuft euch nicht weg 😉 Im Folgenden erhaltet ihr einen Überblick über die verschiedenen Trek Checkpoint-Modelle mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

Die Gemeinsamkeiten aller Checkpoint SLR-, SL- und ALR-Modelle

Auch wenn alle drei Plattformen auf verschiedenen Rahmen aufbauen, haben sie doch einige Gemeinsamkeiten. Zum einen nehmen sämtliche neue Checkpoint-Bikes Reifen bis zu einer Größe von 700 x 45C bzw. 650 x 54B auf, wobei der Fokus klar auf einem 700C-Setup liegt und der Rahmen für diese Laufradgröße entworfen wurde. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die identische Geometrie aller Modelle, die Trek selbst als neu und progressiv beschreibt. Die Bikes sollen dadurch von mehr Schnelligkeit und Agilität bei gleichbleibend hoher Stabilität und Laufruhe auf schnellen, anspruchsvollen Abfahrten profitieren. Um dies zu erreichen, wurde der Reach jeder Rahmengröße um ganze 2 cm verlängert, was eine Menge Holz ist. Auch die Kettenstreben hat Trek für mehr Stabilität und Laufruhe in die Länge gezogen. Um die Sitzposition durch das verlängerte Front-Center nicht zu sehr zu strecken, wurde der neue GR Elite-Lenker entwickelt, der wiederum relativ kurz ausfällt. Laut Trek sitzt der Fahrer dadurch exakt so auf dem neuen Checkpoint wie auf dem Vorgänger. Wir empfanden die Position bei unserem letzten Gravel-Vergleichstest allerdings als etwas zu sportlich gestreckt und für lange Touren eher ungeeignet. Ihr wollt noch mehr über den Vorgänger erfahren? Dann geht es hier direkt zum Test.

Größe 49 52 54 56 58 61
Lenkwinkel 71,2° 71,6° 71,8° 72,2° 72,3° 72,6°
Sitzwinkel 74,° 73,7° 73,2° 72,8° 72,5° 72,1°
Kettenstrebe 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
BB Drop 78 mm 78 mm 76 mm 76 mm 74 mm 74 mm
Radstand 1.025 mm 1.033 mm 1.041 mm 1.048 mm 1.058 mm 1.070 mm
Reach 393 mm 399 mm 403 mm 407 mm 411 mm 417 mm
Stack 538 mm 553 mm 571 mm 592 mm 609 mm 636 mm

Wo wir beim Thema Vorgänger sind: Die horizontalen Ausfallenden aus der letzten Checkpoint-Generation gehören der Vergangenheit an, da die Option zur Verstellung der Kettenstrebenlänge von kaum einem Fahrer genutzt wurde. So ist es möglich, den neuen Rahmen weniger komplex und auch kostengünstiger zu produzieren. Allen Modellen gemeinsam wiederum ist der Verzicht auf IsoSpeed in der Front, wohingegen die SL- und SLR-Modelle mit IsoSpeed im Heck ausgestattet sind – mehr dazu weiter unten im Text. Laut Trek macht es vorne jedoch wenig Sinn, da die voluminösen Reifen für ausreichend Komfort sorgen und IsoSpeed in diesem Bereich nur wenig Nutzen bringt bzw. von kaum einem Fahrer überhaupt registriert werden würde, von den höheren Kosten einmal ganz abgesehen. Im Vergleich zum Vorgänger setzt Trek bei den neuen Checkpoint-Modellen – und in Zukunft wohl bei sämtlichen Trek-Bikes – auf geschraubte T47-Innenlager. Top! Eine Frage, die sich gerade nach der Veröffentlichung der neuen RockShox Rudy-Federgabel (zum Test) oder dem neuen BMC URS LT ONE mit MTT-Federgabel (zum Test) vielen stellen wird: Ist das neue Trek Checkpoint-Bike mit Federgabeln kompatibel? Für eine eindeutige Antwort müssen wir uns leider noch etwas in Geduld üben, da Trek aktuell noch dabei ist, eine Liste mit freigegebenen Gravel-Federgabeln zu veröffentlichen. Apropos Liste: Eine übersichtliche Darstellung aller Modell-Features in Tabellenform findet ihr nach der detaillierten Betrachtung der drei Modellreihen.

Die neuen Trek Checkpoint SLR-Modelle im Detail

Die neuen SLR-Bikes haben nur eines im Kopf: Gravel-Rennen. Mit vom Trek Émonda (zum Test) inspirierten Rohrprofilen wartet das neue Checkpoint SLR nur darauf, an die Startlinie zu gehen. Beim Rahmenmaterial setzt Trek auf das sogenannte 700 OCLV-Carbon-Lay-up, das der Hersteller erstmals bei einem Gravel-Bike einsetzt, um das Gewicht zu drücken. Neu ist neben einem Rahmenstaufach für Werkzeug im Unterrohr auch eine Neuentwicklung des bekannten IsoSpeed-Systems. Im Vergleich zum SL-Modell, in der das System beim letzten Test mit fehlender Dämpfung in die Kritik geraten ist, wird beim SLR auf das System vom Trek Madone (zum Test) zurückgegriffen, jedoch wurde beim Checkpoint SLR auf die Einstellbarkeit des IsoSpeed-Systems verzichtet. Laut Hersteller nutzen diese Funktion nur die wenigsten Fahrer und so war es möglich, das System einfacher zu halten und das Mehrgewicht zu minimieren.

Trek Checkpoint SLR 9 eTap | 11.999 €

Statt einer normalen Sattelstütze setzt das Checkpoint SLR auf einen Sitzdom, der wie auch beim Checkpoint SL der letzten Generation seine Vor- und Nachteile hat. Freunde der Individualisierung werden sich freuen: Das Checkpoint SLR ist als erstes Gravel-Bike im Portfolio der US-Amerikaner in der heiß begehrten Project-One-Ausführung erhältlich. So kann der Kunde neben verschiedenen Farben auch diverse Themes auswählen, zwischen 1- und 2-fach-Antrieb wählen, Komponenten wie Vorbau und Lenker in der gewünschten Größe bestellen und weitere Anbauteile nach eigenen Vorlieben konfigurieren, um ein maßgeschneidertes Checkpoint SLR-Bike zu erhalten. Im Vergleich zum SL und ALR ist das SLR als Gravel-Bike fürs Rennen mit weniger Anschraubpunkten ausgestattet und verzichtet z. B. auf die Möglichkeit zur Montage von Gepäckträgern oder seitlichen Gabel-Anschraubpunkten. Erhältlich ist das neue SLR-Bike in vier verschiedenen Modellen, die zwischen 6.999 € und 11.999 € kosten.

Trek Checkpoint SLR 7 eTap | 8.499 €

Die neuen Trek Checkpoint SL-Modelle im Detail

Trek bewirbt das neue Checkpoint SL als das Gravel-Bike fürs Abenteuer. Wie auch der Vorgänger setzt das SL auf IsoSpeed am Sitzrohr und wird aus dem 500 Series OCLV-Carbon hergestellt. Neu ist neben dem Werkzeugfach auch der Verzicht auf den Sitzdom. Stattdessen setzt Trek auf eine klassische 27,2-mm-Sattelstütze. Das hat vor allem den Vorteil, dass nun für alle, die es auf dem Singletrail so richtig krachen lassen wollen, die Möglichkeit zur Nachrüstung einer Dropperpost besteht. Im Vergleich zum SLR ist das Checkpoint SL mit weiteren Anschraubpunkten für Getränke und Gepäck an der Gabel und der Möglichkeit zur Montage eines Gepäckträgers ausgestattet. Das neue Checkpoint SL wird in drei Versionen von 3.499 € bis 5.999 € und auch als Rahmenset angeboten.

Trek Checkpoint SL 7 eTap | 5.999 €

Trek Checkpoint SL 6 eTap | 3.999 €

Trek Checkpoint SL 5 | 3.499 €

Das neue Trek Checkpoint ALR-Modell im Detail

Der Alleskönner in der Checkpoint-Familie: Das ALR-Modell mit 300 Series Alpha-Alu-Rahmen, der laut Hersteller besonders robust ist. Mit unzähligen Anschraubpunkten für Schutzbleche, Taschen, Flaschen und Front- sowieso Heckgepäckträger soll das Checkpoint ALR alles mitmachen, wonach euch der Sinn steht. Die Palette reicht dabei vom Adventure-Touring über das tägliche Commuting bis hin zum gelegentlichen Einsatz beim Gravel-Rennen. Geht nicht? Gibt’s nicht – das ist das Motto des Trek Checkpoint ALR, das in nur einer Version für 2.399 € oder als Rahmenset erhältlich ist.

Trek Checkpoint ALR | 2.399 €

Übersicht aller Modelle und Features

Modellreihe Checkpoint SLR Checkpoint SL Checkpoint ALR
Modelle SLR 6 eTap | 6.999 €
SLR 7 | 8.299 €
SLR 7 eTap | 8.499 €
SLR 9 eTap | 11.999 €
SL 5 | 3.499 €
SL 6 eTap | 3.999 €
SL 7 eTap | 5.999 €
ALR 5 | 2.399 €
Rahmenmaterial 700 Series OCLV-Carbon 500 Series OCLV-Carbon 300 Series Alpha-Alu
IsoSpeed Oberrohr-IsoSpeed Sattelstützen-IsoSpeed Kein IsoSpeed
Rahmenstaufach Ja Ja Nein
Anschraubpunkte Gabel Nein Ja Ja
Anschraubpunkte Schutzbleche Ja Ja Ja
Anschraubpunkte Trinkflaschen 3x 4x 4x
Anschraubpunkte Gepäckträger Nein Ja Ja
Dropperpost-Kompatibilität Nein, da mit Sitzdom Ja, 27,2 mm Ja, 27,2 mm

Fazit

Auch Trek hat es getan und erweitert das eigene Portfolio um ein reinrassiges Gravel-Bike für den Renneinsatz, das mit spannenden Features aufwartet. Aber auch alle Abenteurer, Commuter und Freizeitfahrer können aufatmen, denn die bekannten SL- und ALR-Modelle sind weiterhin erhältlich und haben einige Updates erhalten. Leider hatten wir bisher nicht die Möglichkeit, eines der neuen Checkpoint-Bikes unter die Finger bzw. den Hintern zu bekommen, sind für einen ersten Test aber schon heiß wie Frittenfett!

Mehr Informationen zu den neuen Trek Checkpoint-Modellen findet ihr unter trekbikes.com


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text: Fotos: Trek