Gravel Test

Supernova M99 MINI PRO B54-Akku-Frontscheinwerfer im Test

Supernova schickt ein neues Topmodell ins Rennen um die Krone im Segment der batteriebetriebenen Frontscheinwerfer. Der M99 MINI PRO B54 soll der hellste StVZO-zugelassene Akkuscheinwerfer mit Abblend- und Fernlicht sein. Wie er die Nacht erhellt und was er außerdem bietet, erfahrt ihr in unserem Test.

Supernova M99 MINI PRO B54 | 498 g | 568,90 € | Hersteller-Website

Mit dem M99 MINI PRO B54 bringt Supernova die bereits für E-Bikes verfügbare Fernlichttechnologie auch für Dropbar-Bikes an den Start und erweitert die Produktpalette im Bereich der akkubetriebenen Frontscheinwerfer. Dabei wollen die Deutschen Maßstäbe bei Qualität und Technologie setzen. Und tatsächlich präsentiert sich das Aluminium-Gehäuse von Lampe und Akku mit einer Verarbeitung auf höchstem Niveau und einem edlen Finish. Am Lenker befestigt werden kann die Lampe mit der Supernova Universal HBM-Lenkerhalterung an beiden Seiten des Vorbaus. Diese Halterung muss je nach Lenkerdurchmesser als 31,8-mm- oder 35-mm-Version für 29,90 € extra dazu bestellt werden. Die Montage ist unkompliziert und kann durch das aufklappbare Gelenk der Lenkerschelle erfolgen, ohne dass man andere Komponenten vom Lenker demontieren muss. Der Akku kann mit einem gummierten Strap rutschfest am Rahmen befestigt werden. Akku und Lampe sind mit einem arretierbaren Stecker verbunden, der sich auch im harten Einsatz nicht löst. Das Verbindungskabel ist lang genug, um den Akku auch am Unterrohr befestigen zu können. Dank der guten beiliegenden Anleitung kann man die Lampe perfekt ausrichten, um auch im Abblendmodus eine sehr gut ausgeleuchtete Fahrbahn zu haben, ohne den Gegenverkehr zu blenden.

Die StVZO-Zulassung kommt nicht von ungefähr: Der Supernova M99 MINI PRO B54 ist zwar hell …
… blendet aber im Abblendmodus nicht den Gegenverkehr.

Die technischen Daten des M99 MINI PRO B54

Abblendlicht 450 lm, 150 lx (Standard-Modus)
75 lm, 30 lx (ECO-Modus)
Fernlicht 1.600 lm, 275 lx (MAX-Modus)
1.150 lm, 260 lx (Standard-Modus)
425 lm, 70 lx (ECO-Modus)
Akkukapazität 54 Wh
Leuchtdauer 2 bis 50 h in 5 Lichtstufen
Leuchtmittel 11 Automotive-LEDs
Maße (L x B x H) Scheinwerfer 31,8 x 78 x 50 mm
Akku 97,6 x 46 x 50 mm
Gesamtgewicht 498 g
Farbe eloxiertes Aluminium, mattschwarz, mattsilbern
Garantie bis zu 5 Jahre (siehe Longlife-Modus)

Die Leuchtstärke von 1.600 lm und 275 lx im MAX-Modus des Fernlichts macht den M99 MINI PRO B54 laut Supernova zum weltweit hellsten StVZO-zugelassenen Akkuscheinwerfer mit Fern- und Abblendlicht. In diesem Modus soll der Strahler 2 h lang für gleißendes Licht sorgen. Auf der niedrigsten Leuchtstufe – 75 lm und 30 lx im ECO-Modus des Abblendlichts – soll sich die Leuchtdauer auf 50 h verlängern. Für alle Leuchtmodi soll laut Hersteller eine Akkureserve von 2 h im ECO-Modus des Abblendlichts hinzukommen, um bei eigentlich leerem Akku noch sicher nach Hause zu kommen. Das von uns gemessene Gesamtgewicht inklusive Akkustraps und Fernlichttaster liegt bei wuchtigen 498 g. Um die Garantie des Akkus auf 5 Jahre zu erweitern, muss er über 50 % der Zeit im Longlife-Modus betrieben werden. Der Akku wird dann auf maximal 85 % geladen, die angegebene Leuchtdauer reduziert sich dementsprechend. Ohne die Benutzung dieses Modus beträgt die Garantie 3 Jahre.

Der Supernova M99 MINI PRO B54 im Einsatz

Der Abblendmodus des Supernova M99 MINI PRO B54 hat uns im Test mit einer sehr guten Lichtausbeute und einer feinen Modulation überzeugt – hell genug fürs Graveln im Wald und trotzdem blendfrei für den Gegenverkehr. Der Fernlichttaster kann trotz Kabelverbindung zur Lampe relativ frei am Lenker positioniert werden. Er aktiviert das Fernlicht und macht so die Nacht zum Tag. Wir sind begeistert, wie hell die Lampe strahlt! In der höchsten Leuchtstufe bleiben bei Fernsicht und Kurvenausleuchtung keine Wünsche offen.

Fernlichtmodus!

Kleiner Wermutstropfen: Durch die reduzierte Akkuladung im Longlife-Modus wurde die angegebene Leuchtdauer nicht erreicht. Dieser Modus ist übrigens voreingestellt und kann nur in der zugehörigen Supernova-App deaktiviert werden. Im Test hat der M99 MINI PRO B54 mit einer kurzen Akkuladezeit überzeugt. Die Steuerung der Lampe erfolgt ebenfalls über die App, die für Smartphones und Smartwatches mit Android oder Apple iOS verfügbar ist. Die App ist schnell installiert und hat sich im Test problemlos mit Akku und Lampe verbunden. In der App könnt ihr zwischen den Leuchtstufen wechseln und für jede Stufe minutengenau die verbleibende Leuchtdauer ablesen – ein wirklich wertvolles Feature! Allerdings haben wir die Lampe in der Praxis nicht über die App, sondern ganz einfach per Fernlichttaster bedient. Longlife-Modus, Coming-Home-Modus und Lichtsensor werden in der App an- und ausgeschaltet. Diese Modi versprechen ein Extra an Komfort und Sicherheit. Der Coming-Home-Modus reagiert auf Erschütterungen und schaltet die Lampe automatisch nach einigen Minuten ab, wenn das Rad nicht bewegt wird. So leuchtet dir das Rad den Weg aus dem dunklen Fahrradkeller, bevor es automatisch ausgeht. In der Praxis funktioniert das sehr gut. Allerdings ist der Erschütterungssensor etwas zu sensibel und schon eine heftig zufallende Kellertüre lässt die Lampe mitunter wieder erstrahlen. Der im Akku integrierte Lichtsensor reagiert auf Dunkelheit und hat die Lampe bei einbrechender Dunkelheit zuverlässig automatisch angeschaltet.

Supernova M99 MINI PRO B54 vs. Lupine SL A7

Der Supernova M99 MINI PRO B54 steht in direkter Konkurrenz zur Lupine SL A7-Lampe (zum Test), die wir ebenfalls bereits getestet haben. Ohne die Lampen direkt gegeneinander antreten zu lassen, gibt es hier die wichtigsten Eckpunkte im Vergleich.

M99 MINI PRO B54 SL A7
Max. Lichtausbeute 1.600 lm 1.300 lm
Gesamtgewicht 498 g 382 g
Abmessungen Leuchtkopf 31,8 x 78 x 50 mm 49 x 50 x 48 mm
Akkukapazität 54 Wh 50 Wh
Leuchtdauer auf höchster Stufe 2 h 3 h
Preis 568,90 € 385,00 €

Erwähnenswert ist, dass für die Lupine SL A7 auch ein Akku mit 99 Wh verfügbar ist. Im Vorteil ist der Supernova-Scheinwerfer bei der minutengenauen Anzeige der verbleibenden Leuchtdauer in der App. Bei der Lupine wird die Restladung des Akkus lediglich stufenweise mit fünf roten LEDs angezeigt, die wiederum im Notfall als Rücklicht dienen können. Die Lupine verfügt im Gegensatz zum Supernova über ein Tagfahrlicht. Beide Lampen schalten sensorgesteuert automatisch das Abblendlicht an. Verzichten muss man bei der Lupine auf den Coming-Home-Modus und den Longlife-Modus des Akkus. Dafür wird bei ihr das Fernlicht per Bluetooth-Schalter kabellos bedient. Der Supernova-Scheinwerfer greift hier auf ein Kabel zurück. Trotzdem ist er für uns der bessere Allrounder, der auch auf einem Gravel-Trail ohne zweite Lampe auf dem Helm auskommt. Die Lampe für alle, die beim Gewicht ein Auge zudrücken können und sich nicht am Kabel der Remote stören.

Unser Fazit zum Supernova M99 MINI PRO B54

Uns hat er überzeugt: Der Supernova M99 MINI PRO B54-Frontscheinwerfer ist eine super Allround-Bike-Lampe für alle, die neben Straße und Feldweg auch mal auf einem Gravel-Trail unterwegs sind. Die gute Lichtausbeute im Abblendmodus bringt euch sicher durch hektische Innenstädte und mit der Lichtflut des Fernlichts entgeht euch kein Kieselstein auf dem nächtlichen Gravel-Ritt! Zusätzlich bekommt man feinste Verarbeitung im Alu-Finish und eine gut funktionierende App zur Steuerung. Abzüge gibt es für das hohe Gewicht und dafür, dass der Fernlichttaster nicht kabellos funktioniert.

Tops

  • Lichtausbeute in allen Leuchtmodi
  • gute Modulation des Lichtkegels mit klaren Kanten
  • Top-Verarbeitung
  • Home-Coming-Modus leuchtet den Weg aus dem Keller

Flops

  • Fernlichttaster ist nicht kabellos
  • Home-Coming-Modus etwas zu sensibel
  • Longlife-Modus des Akkus und angegebene Leuchtdauer stehen im Konflikt

Mehr Informationen zum Supernova M99 MINI PRO B54 findet ihr unter supernova-lights.com


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Text: Tobias Hörsch, Philipp Schwab Fotos: Philipp Schwab