Sägen, fräsen, ballern – das Berliner Standert. Kreissäge ist DAS Amateur-Racebike im Vergleichstest und zieht als einziges Alumodell einige deutlich teurere Carbon-Racer ab. Doch auf Mallorca merkt man schnell, wo das 2.499 € teure Bike herkommt …
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad für Mallorca?
Super agil und spritzig, antrittssteif, eine gute Beschleunigung und gute Laufruhe bei Highspeed – vom ersten Meter an macht das Standert. Spaß und bietet ein sportlich-aggressives Gesamtpaket. Das steife Zipp-Alu-Cockpit funktioniert genauso tadellos wie die bissigen SRAM Force-Felgenbremsen auf den H+Son Archetype-Alufelgen. Lediglich das laute Bremsquietschen nervt. Die 25 mm breiten Vittoria Corsa-Reifen bieten nicht nur massiven Grip und guten Vortrieb, sondern tragen auch maßgeblich zum Komfort des sonst super steifen Setups bei. Zudem punktet man mit der Optik der Reifen auf jeder Promenade.
Das Kreissäge ist klassisch, simpel und dennoch modern: So gefällt der blaue Matt-Lack genauso wie die klassische Rahmenform mit dem Oversized-Steuerrohr, das mit der steifen 3T-Gabel sehr gut harmoniert und für hohe Präzision bei Lenkmanövern sorgt. Lediglich der optische Übergang zwischen Oversized-Steuerrohr und dünnem Vorbau fällt etwas krass aus. Die extern verlegten Züge erfreuen den schraubenden Amateur-Racer mit einfacher Handhabung.
Wer Komfort und feinstes Ganggefühl erwartet, wird mit dem Standert. Kreissäge nicht glücklich: Der Alurahmen bietet nur wenig Komfort, die SRAM Force 1×11-Schaltung verfügt mit 50–11/32-Übersetzung zwar über genügend Bandbreite, um das mallorquinische Hinterland zu erklimmen. Aber wer lange Touren unternehmen will, wird eine feinere Gangabstufung vermissen. Alles geht nun mal nicht! Im Falle des Kreissäge wurde eine Umwerferaufnahme dem kompakten Geometriekonzept geopfert – kurzer Radstand und hohes BB für explosive Crit-Einsätze. Mit ein Grund, weshalb wir mit dem Standert. spontan nach Sineu auf die Radrennbahn gefahren sind …
Das Standert. Kreissäge im Detail
Schaltung SRAM Force 1, 11spd
Felgen/Naben H+SON Archetyp/Lucky Cat 11
Bremsen SRAM Force
Reifen Vittoria Corsa, 700x25C
Gewicht 7,66 kg
Preis 2.499 €
Mehr Infos standert.de
Standert. Kreissäge
Fazit
Für 2.499 € bekommt man ein absolutes Racebike – man merkt, dass das Standert. aus dem flachen Berlin kommt und dass die Standert.-Jungs selbst viel am Racen sind. Wir lieben die Simplicity des Bikes, das beweist, dass man für beeindruckende Performance und Stil nicht viel Geld ausgeben muss. Die steife und kompromisslose Attitüde der Kreissäge ist nichts für Jedermänner, sondern nur für Typen und Mädels, die wissen, wie man mit der Axt einen Baum fällt.
Stärken
+ stimmiges Gesamtkonzept
+ sportlich, spaßig-agiles Handling
+ fairer Preis, ehrliches Bike
Schwächen
– lautes Bremsquietschen
Einen Überblick über das Testfeld erhaltet ihr im Übersichtsartikel: Was ist das beste Rennrad für Mallorca?
Alle Bikes im Test: BMC Teammachine SLR01 | Cannondale SuperSix Evo HiMod Ultegra Di2 Disc | Canyon Ultimate CF SLX Disc 8.0 Di2 | Cervélo S3 Disc Ultegra Di2 | Festka Spectre Space Odyssey Edition | Giant TCR Advanced Pro Disc | Heroïn H1 Limited Edition | Lapierre Xelius SL 700 Ultimate | Rose X-Lite CDX 8800 | Stelbel Antenore | Trek Madone 9.5 Ultegra Di2
Dieser Artikel stammt aus GRAN FONDO Ausgabe #004. Für das beste Lese-Erlebnis empfehlen wir unsere interaktiven Magazin Apps für iOS & Android – es lohnt sich! (und ist kostenlos!)
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als GRAN FONDO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die New-Road-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!
Text: Robin Schmitt, Manuel Buck, Benjamin Topf Fotos: Julian Mittelstädt
