SRAM RED-Performance zum Force-Preis? Mit der neuen Force AXS und Force XPLR AXS will SRAM 2025 Schaltperformance auf Profi-Niveau nun auch im Amateursport zugänglich machen. Doch haben es wirklich alle Highlights der Top-Gruppe an die neue Force geschafft? Alle Infos zur neuen Schaltgruppe sowie einen ersten Test bekommt ihr hier.

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SRAM Force XPLR AXS | 2.686 g (Herstellerangabe) | 2.345 € (mit Powermeter) | Hersteller-Website

Wie schon in der vorherigen Saison, beginnt auch 2025 die Rennrad- und Gravel-Saison mit einigen Highlights aus dem Hause SRAM. Denn neben dem nagelneuen Zipp 303 SW mit integriertem Drucksensor stellt SRAM vier brandneue Schaltgruppen vor. So gibt es nicht nur eine neue Force AXS in der Road-Version plus eine fürs Gravel optimierte XPLR-Variante, auch die günstigeren Rival AXS- und XPLR-Gruppen werden gleichzeitig vorgestellt. Einen ersten Test der Einsteigergruppe SRAM Rival AXS lest ihr hier.

Also viele Updates, die laut SRAM so richtig Schwung an die Bikes bringen sollen. Denn mit leichtem Carbon, RED-Technik, verbesserter Ergonomie und extra Buttons an den Hoods erfüllt die SRAM Force eigentlich alle erdenklichen Träume – oder gibt es doch einen Haken?

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Kleiner großer Schritt – Die Neuheiten der SRAM Force AXS 2025 im Detail

Als SRAM 2024 die neue RED AXS-Schaltgruppe vorgestellt hat, waren wir von den vielen Innovationen und wichtigen Updates begeistert. So sind nicht nur die Bremsen deutlich stärker geworden und die Hoods ergonomischer, auch der problembehaftete Umwerfer funktioniert nun (fast) tadellos. Wirklich spannend ist auch die große Innovation der Gravel-Gruppe RED XPLR. Mit Full-Mount-XPLR-Schaltwerk wird dieses komplett ohne Schaltauge direkt am Rahmen befestigt. Und genau diese Fülle an Technik gibt es nun auch auf Force-Niveau.

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Wie die Profis! Wäre da nicht der Force-Schriftzug auf den Bremshebeln, hätten wir die Shifter glatt mit denen der RED verwechselt.
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Durch etwas weniger Fräsarbeit sind die SRAM Force-Bremsen minimal schwerer, aber genauso stark wie die RED-Bremsen.
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Die verbesserte Haptik der gummierten Hoods und vor allem des zusätzlichen Buttons ist sogar ein Upgrade zur RED.

Wie üblich trennt SRAM die Force in Road- und Gravel-spezifische Komponenten: So kommt sowohl die Road-spezifische SRAM Force AXS als auch die Gravel-Gruppe SRAM Force XPLR AXS mit individuellen Komponenten. Die Hoods, Bremsen, Kurbel und der Leistungsmesser sind jedoch identisch.

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Und das ist auch gut so, denn die ergonomisch verbesserten Hoods sind optisch und technisch nahezu identisch mit den Shiftern auf RED-Niveau. So verfügen die neuen Force-Hoods über Bremshebel aus Carbon sowie eine verbesserte Ergonomie für eine Ein-Finger-Bedienung. Dazu kommen die bekannte Griffweiteneinstellung, neue extra Buttons zur individuellen Belegung sowie ein etwas verlängerter Griffkörper, der eingequetschte Finger zuverlässig verhindert.

Auch die dazugehörigen Bremsen sehen der RED-Version zum Verwechseln ähnlich, wären da nicht die etwas weniger grazile Bauweise und die schwarze Lackierung. Ansonsten verfügen die Force-Bremsen über die gleiche Bleeding-Edge-Technologie zum einfachen Entlüften und einen veränderten Bremshebeldrehpunkt für ein besseres Bremsgefühl und eine höhere Bremskraft.

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Neu und kantig: Die neuen SRAM Force AXS-Kurbeln sind an der Außenseite komplett flach.
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Die Innenseite verjüngt sich und sorgt so für eine klar sichtbare Kante.

Um in Fahrt zu kommen, setzt SRAM auf neue Kurbeln. Zwar nicht so gewagt wie die Kurbeln auf Rival-Niveau, ist die Carbon-Variante der SRAM Force AXS etwas breiter und kantiger als der Vorgänger. Nach wie vor setzt SRAM auf den bewährten DUB-Wellen-Standard und macht die Kurbeln dank XPLR-Version, ehemals DUB Wide, auch für Gravel-Bikes kompatibel. In der Gravel-Gruppe sind die Kurbelarme außerdem zusätzlich durch Crank Boots vor Steinschlägen und Bodenkontakt geschützt.

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Der einseitige Powermeter der SRAM Force AXS 2025 ist in der Spindel integriert und auch als Upgrade erhältlich.
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Dank der einfach zu wechselnden AAA-Batterie bleibt man auch unterwegs nie ohne wichtige Leistungsdaten.

Zur Leistungsmessung setzt SRAM auf drei verschiedene Powermeter, die je nach Einsatzzweck abgestimmt werden können. 2-fach-Gruppen kommen mit einem in der Spider integrierten Powermeter und wechselbaren Kettenblättern. 1-fach-Aero-Schaltgruppen können mit einem im Kettenblatt integrierten Powermeter, für die leichteste und steifste Leistungsmesser-Integration, ausgestattet werden. Als dritte Variante, und auch als nachträgliches Upgrade, verkauft SRAM einen in der Welle integrierten Leistungsmesser zur linksseitigen Messung.

Schließlich bekommt auch die Force-Kette ein neues Design: Statt in langweiligem Silber oder Schwarz ist die neue Kette auch in Lila erhältlich – für alle, die finden, dass der Antrieb noch mehr Drama vertragen könnte. Zusätzlich gibt es die Komplettgruppen auch im Bundle mit speziellem Hammerhead Karoo und passendem Force-Logo.

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Wie die Profis – Die SRAM Force AXS 2025 im Detail

Bei den Schaltkomponenten macht SRAM eindeutig klar: Die Internals stammen von der RED! Das heißt, die Force-Komponenten verfügen über die gleichen Servos und Mechanik wie die Profi-Gruppe, nur die verwendeten Materialien sind verschieden.

Für den Umwerfer bedeutet das ein einfacheres Setup, eine bessere Schaltperformance sowie die Einführung der automatischen Trimmfunktion. Kompatibel ist die Force-Variante mit Kettenblättern bis maximal 50 Zähnen – mehr geht nur mit SRAM RED-Umwerfer.

Das zugehörige Schaltwerk ist für Kassetten bis maximal 36 Zähnen ausgelegt. Dazu setzt SRAM auf die gleichen X-SYNC-Schaltröllchen für eine höhere Effizienz.
Die passende Kassette gibt es mit 10–28, 10–30, 10–33 und 10–36 Zähnen und wird wie gewohnt an einem XDR-Freilauf montiert. Vollendet wird der Antrieb mit den passenden Kettenblätter. Diese scheinen 1:1 von der RED zu kommen und sind in einem schlichten schwarzen Design gehalten und in den Varianten 46/33, 48/35 oder 50/37 zu haben.

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Der Batteriestatus der verschiedenen AXS-Komponenten wird am Karoo Hammerhead übersichtlich angezeigt.
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Sowohl Hammerhead als auch die neuen Hoods der Force stammen aus einem Haus, das zeigt sich auch an den nahezu identischen Knöpfen.

Vom MTB zum Gravel-Bike – SRAM Force XPLR AXS 2025 im Detail

Auch wenn die Straßenversion der RED-Schaltgruppe für viel Aufsehen gesorgt hat, ist die XPLR-Gravelvariante erst so richtig eingeschlagen. Denn mit dem neuen Schaltwerk ist das eine echte Revolution, die sich nun auch auf dem Force-Level fortsetzt. Mit dem neuen Force XPLR-Schaltwerk braucht es kein Schaltauge mehr. Solange der Rahmen über den UDH-Standard verfügt, lässt sich das XPLR-Schaltwerk direkt an den Rahmen schrauben. Das soll nicht nur für mehr Stabilität sorgen, auch ein Einstellen der Schaltung entfällt.

Kombiniert wird das Force XPLR-Schaltwerk mit einer neuen 13-fach-Kassette mit 10–46 Zähnen und wahlweise klassischen oder Aero-Kettenblättern – so ergibt sich ein vielfältiges und individualisierbares Gravel-Setup. Dazu bietet SRAM ab sofort auch eine Aero-Version der Kettenblätter mit 44 oder 46 Zähnen an – gut für alle, die keine Wattwerte wie Profis drücken.

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Die neue SRAM Force XPLR 2025 bringt mit Full-Mount-Schaltwerk Mountainbike-Technik ans Gravel-Bike.
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Dank Schaltwerk-Rahmen-Sandwich eliminiert SRAM das Schaltauge und sorgt für eine robuste Verbindung zwischen Bike und Schaltung.
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Der altbewährte SRAM-Service-Button sperrt das Schaltwerk. So lässt sich das Rad einfach entnehmen und die Kette ist schnell eingefädelt.

Die SRAM Force XPLR AXS 2025 im ersten Test

Schluss mit den Zahlen und Fakten, wie schlägt sich die neue SRAM Force XPLR 2025 im ersten Test? Wir hatten die Möglichkeit, die XPLR-Variante schon vor Veröffentlichung zu testen. Ein ausführlicher Fahrtest der 2x-Road-Version steht zwar noch aus, Bremsperformance und Ergonomie werden dank identischer Komponenten jedoch nicht abweichen.

Doch zum Test: Schon vor den ersten Metern auf dem Bike konnte die neue Gruppe überzeugen. Haptisch fühlen sich alle Komponenten sehr hochwertig und griffig an, dazu ist die Struktur des zusätzlichen Buttons, der Shifter, haptisch abgesetzt und einfach zu ertasten – ein Vorteil gegenüber der RED-Version. Ergonomisch sind die beiden Versionen dagegen praktisch identisch und versprechen hohen Komfort und viel Kontrolle. Praktisch, denn so lassen sich die griffigen Bremsen noch besser bedienen. Diese sind einfach zu modellieren und liefern ein extrem hohes Niveau an Bremskraft – auch hier von der RED-Version praktisch nicht zu unterscheiden.

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Schick und schnell. Im Test kann die SRAM Force XPLR AXS 2025 voll überzeugen.

Gleiches gilt für die Schaltperformance des XPLR-Schaltwerks. Mit den schnellen Gangsprüngen lässt sich kein Unterschied in der Geschwindigkeit ausmachen. Auch unter Last bleiben die Schaltvorgänge flüssig und dank der hervorragenden Kettenspannung bleibt die Kette immer und sicher auf dem Kettenblatt.
Unterstützt durch die sehr gute Integration der AXS-Komponenten im Hammerhead Karoo bleiben die aktuellen Akkustände der einzelnen Komponenten immer im Blickfeld und auch eine individuelle Einstellbarkeit der vielen Tasten ist möglich.

Insgesamt kann die neue SRAM Force XPLR AXS 2025 durch die sehr gute Ergonomie, Haptik und Bremsperformance überzeugen und auch die Schaltgeschwindigkeit liegt in unserem Test absolut auf RED-Niveau. Einzig in Sachen Gewicht und Verarbeitungsqualität macht die Force leichte Abstriche.

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Massiv, aber richtig schick: Die 10–46T-Kassette der SRAM Force XPLR AXS 2025-Schaltgruppe kann vor allem durch die sehr gute Schaltperformance überzeugen.

Fazit zur neuen SRAM Force AXS und Force XPLR AXS 2025

Mit der SRAM Force AXS 2025 und der dazugehörigen XPLR-Version stellt SRAM eine Schaltgruppe vor, die mit Schalt- und Bremsperformance auf Top-Niveau punkten kann. Mit leichten Abstrichen in der Materialwahl und einem leicht erhöhten Gewicht gliedert sich die Force knapp unter der RED, aber deutlich vor der Rival ein. Abstriche, die jedoch durch den geringeren Preis von 2.345 € gerechtfertigt sind. Insgesamt also ein würdiges Upgrade und vor allem im Gravel-Bereich ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Tops

  • endlich kommt Farbe ins Ketten-Business
  • gute Ergonomie
  • sehr gelungene Integration der RED-Performance auf Force-Level

Flops

  • bitte noch mehr Farbvielfalt bei der Kettenwahl

Mehr Informationen unter sram.com.


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Text: Calvin Zajac Fotos: Jan Richter