Gravel News Test

Erster Test: Schwalbe G-One R 700 x 40C – Schneller Reifen für den heißen Gravel-Ritt?

Geschwindigkeit und Kontrolle beim schnellen Ritt über leichtes Gelände, Schotter und Asphalt – das verspricht Schwalbe für den G-One R Gravel-Reifen. Dafür kommt der jüngste Neuzugang der G-One-Serie mit einem Boomerang-Profil und einer speziellen Karkasse. Wie der Reifen funktioniert, lest ihr hier in unserem ersten Test.

Schwalbe G-One R in 700 x 40C | 472 g | 69,90 € | Hersteller-Website

Schwalbe ist einer der großen Player im Markt für Fahrrad-Reifen und mit der G-One-Serie sind die Deutschen bereits mit Gravel-Reifen für verschiedene Einsatzgebiete etabliert. Kein Wunder, dass wir zwei davon in unserem letzten Gravel-Reifen-Vergleichstest bereits getestet haben: Hier geht’s zu den Tests des Schwalbe G-One Allround Evolution und des Schwalbe G-One Bite Evolution. Der neue G-One R soll laut Schwalbe für den Race-Einsatz in leichtem Gelände, auf Schotter und Asphalt ausgelegt sein. Dazu ist der Reifen mit einem neuartigen Boomerang-Profil ausgestattet, das leicht abrollen und gleichzeitig beste Traktion bergauf und beim Beschleunigen bieten soll.

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Für einen erhöhten Kurvengrip sollen die nach hinten abgewinkelten Seitenstollen sorgen und die Super Race-Karkasse verspricht ein geschmeidiges Fahrgefühl. Dazu ist die Seitenwand aus drei Materialschichten aufgebaut, während die Lauffläche zwar mit dünnerem Material, dafür aber mit der V-Guard-Pannenschutzeinlage daherkommt. Der Reifen ist in zwei Versionen verfügbar: 700 x 40C und 700 x 45C. Beide Versionen sind für den Tubeless-Einsatz vorgesehen und haben eine Tanwall-Flanke.

Der Schwalbe G-One R im ersten Test

Wir haben den Schwalbe G-One R in der 40-mm-Version auf dem Canyon Grizl CF SL 8 getestet. Die Reifen waren dabei auf die DT Swiss G 1800 SPLINE DB 25-Felge mit einer Innenmaulweite von 24 mm gezogen. Darauf baut der Schwalbe-Reifen bei einem Reifendruck von 2,5 bar 39,8 mm breit. Mit 472 g ist der G-One R etwas leichter als seine beiden oben erwähnten Brüder. Ob Pannenschutz und Haltbarkeit darunter leiden, muss ein ausführlicher Test zeigen. Für die Montage sind zwar Reifenheber notwendig, damit flutschen die Gummis aber problemlos auf die Felge und schließen gut mit dieser ab: Bereits ohne Tubeless-Milch halten die Reifen die Luft auf unserer Testfelge sehr gut. Mit seinem Gewicht liegt der G-One R zwar unter seinen hauseigenen Brüdern, trotzdem gibt es – zum Beispiel mit dem Panaracer GravelKing SK (401 g in der 700 x 40C-Version) – deutlich leichtere Gravel-Reifen. Das spiegelt sich bei der Beschleunigung wider: Das Boomerang-Profil erzeugt sowohl auf Asphalt als auch auf kompaktem Untergrund viel Traktion und wandelt den Krafteinsatz direkt in Vortrieb um.

Die leichtesten Gravel-Reifen auf dem Markt beschleunigen aber noch einen Tick schneller aufgrund des geringeren Trägheitsmoments der rotierenden Masse. Der G-One R glänzt mit einem geringen Rollwiderstand und hält die Geschwindigkeit sehr gut. Typisch Schwalbe ist die Brems-Performance sehr gut und selbst auf Schotter spurstabil und verlässlich. Das Boomerang-Profil ist clever über die komplette Lauffläche verteilt und erzeugt so auch bei aggressiven Neigungswinkeln guten Kurvengrip auf Schotter und losem Untergrund. Auf Asphalt profitiert der Kurvengrip davon, dass die Stollen beinahe eine geschlossene Oberfläche erzeugen, die den Eigenschaften eines Slicks sehr nahe kommt.

Der Komfort ist für einen Race-Gravel-Reifen und den vorgesehenen Einsatzbereich ausreichend, der Reifen schluckt Vibrationen auf aufgebrochenem Asphalt und Schotterpisten zuverlässig weg. Schläge von Wurzeln und größeren Steinen im Trail-Einsatz spürt man aber deutlich. Für dieses Einsatzgebiet gibt es geeignetere Reifen.

Unser Fazit zum Schwalbe G-One R

Schwalbe bringt mit dem G-One R einen schnellen Race-Gravel-Reifen, der in leichtem Gelände, auf festgefahrenem Schotter und Asphalt mit niedrigem Rollwiderstand, gutem Kurvengrip und erstklassiger Brems-Performance glänzt – der Reifen für alle Gravel-Racer dieser Welt. Wer ins härtere Gelände fahren will oder Wert auf maximalen Komfort legt, für den gibt es gröber profilierte und besser geeignete Reifen.

Tops

  • hohe Brems-Performance
  • berechenbarer Grenzbereich
  • Kurvengrip auf Asphalt und Schotter

Flops

  • eingeschränkter Komfort in gröberem Gelände
  • (noch) begrenzte Größenauswahl

Weitere Informationen findet ihr unter schwalbe.com

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Text: Fotos: Philipp Schwab