Schwalbe G-One Allround Evolution im Test
Der Schwalbe G-One Allround Evolution ist zwar einer der schwersten Reifen im Test, staubt im Labor aber Bestwerte in Sachen Pannenschutz ab. Macht ihm sein Gewicht im Praxistest zu schaffen oder kann der Gravel-Reifen den Pokal abräumen?
Der Schwalbe G-One Allround ist der schnellere der beiden Schwalbe-Pneus im Vergleichstest und zeigt sich im Labortest unbeeindruckt von Durchschlägen und Durchstichen. Die Extraportion Pannenschutz trägt jedoch auf: Mit über 500 g ist der G-One Allround einer der schwersten Reifen im Testfeld. Sein Profil ist sehr flach und kontinuierlich aufgebaut und weist wie auch beim Specialized Pathfinder Tausende Kanten auf, die bei jeder Neigung greifen sollen. Der Gravel-Reifen kommt beim Reinlehnen in die Kurve schnell in seinen Grenzbereich. Dort ist er zwar berechenbar und gutmütig, kann aber nicht mehr weiter in die Kurve gedrückt werden, um wieder Grip zu erlangen. Durch seinen robusten Aufbau ist der Schwalbe-Reifen extrem steif und bietet lediglich ein Mindestmaß an Komfort und „Federweg“. Sobald Steine oder Wurzeln im Weg sind, wird der Gravel-Pneu unruhig und nervös im Handling. Im Vergleich zum Vittoria Terreno Dry, der sich um die Hindernisse schmiegt, prallt der G-One Allround einfach dagegen und ist dadurch immer mal wieder für einen Sekundenbruchteil in der Luft – Traktionsverlust ist in diesen Augenblicken garantiert. Beim Bremsen ist er trotz seiner schmalen Bauweise überraschend sicher und senkt die Geschwindigkeit auch auf Schotter kontrolliert ab.
Fazit
Allround gleich Allrounder? Ganz so einfach ist es leider nicht. Der Schwalbe G-One Allround ist zu unkomfortabel und in Kurven zu schnell am Limit, um beim Testsieg ein Wörtchen mitreden zu können. Da helfen dann auch die gute Bremstraktion und der tolle Pannenschutz nichts. Wer überwiegend auf Asphalt und ebenen Feldwegen fährt, bekommt hier einen guten Pneu.
Tops
- guter Pannenschutz
- bremst zuverlässig
Flops
- wenig Komfort
- kommt in Kurvenlage schnell ans Griplimit
Made in Indonesia | Getestete Größe 40-622 | Reifenbreite in mm¹ 38,1 | Reifenhöhe in mm¹ 35,6 | Reifenhöhe + Testfelge in mm² 59,6 | Gewicht 505 g | Preis 59,90 €
1 gemessene Dimensionen bei 2,5 Bar, 2 Testfelge: Stan’s NOTUBES Grail 622 x 20,3 C (Felgenhöhe 24,5 mm)
Mehr Informationen findet ihr unter: schwalbe.com
In unserer Testübersicht des besten Gravel-Reifen findet ihr nicht nur spannende Erkenntnisse und das Fazit des Tests, sondern auch einen Überblick über das komplette Testfeld.
Alle Reifen in diesem Test: Continental Terra Speed (zum Test) | Continental Terra Trail (zum Test) | MAXXIS Rambler SilkShield TR (zum Test) | Panaracer GravelKing SK (zum Test) | Pirelli Cinturato Gravel H (zum Test) | Schwalbe G-One Allround Evolution (zum Test) | Schwalbe G-One Bite Evolution (zum Test) | Specialized Pathfinder Pro (zum Test) | Teravail Cannonball Light & Supple (zum Test) | Vittoria Terreno Dry (zum Test) | WTB Riddler TCS Light/Fast Rolling (zum Test) | WTB Venture Road TCS (zum Test)
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Text & Fotos: Philipp Schwab, Benjamin Topf